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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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vierjährigen Carter dicht neben sich. Und noch früher die Hochzeitsfotos mit Tante May als sehr junger Brautjungfer, ungefähr in Alice ’ Alter. Sie musste ein Nachkömmling gewesen sein, da sie so viel jünger war als ihre Schwester. Und in Anbetracht ihrer dunklen Locken im Gegensatz zu den blonden Locken ihrer älteren Schwester stammte sie vielleicht sogar aus einer zweiten Ehe. Als Andie noch weiter zurückblätterte, fand sie nur noch Fotos der Schwestern und anderer Familienmitglieder, die sie nicht kannte. Sie schloss das Album und dachte: Aus irgendeinem Grund ist Tante May noch hier . Je länger sie darüber nachdachte, umso leichter fiel es ihr, an Geister zu glauben, aber es war immer noch …
    Vielleicht war das der Grund, warum die Kinder das Haus nicht verlassen wollten. Sie wollten ihre Tante nicht allein zurücklassen, um in einem leeren, kalten Haus herumzuspuken, mit niemandem als Mrs Crumb zur Gesellschaft. Wenn sie eine Möglichkeit fand, Tante May dazu zu bringen … ins Licht aufzusteigen oder so etwas … vielleicht könnte sie die Kinder dann nach Columbus und zurück in ein normales Leben bringen.
    »Fachleute«, sagte sie zu sich selbst und versuchte noch einmal, bei Ulrich und Graff anzurufen, aber wieder vergeblich.
    Der Rest des Tages verging mit Mittagessen, Unterricht und Abendessen sowie mit einer anstrengenden Unterredung mit Mrs Crumb, die sich noch immer weigerte, May zu erkennen, und trotzig auf den Vorwurf reagierte, die Kinder angelogen zu haben, dass Andie nicht mehr zurückkäme. »Wie sollte ich das denn wissen?« Und so war es schon Abend, als Andie einen dritten Versuch machte und wieder bei Boston Ulrich anfing.
    Diesmal meldete sich eine Männerstimme, und Andie fragte: »Professor Ulrich?«, und als er bejahte, begann sie: »Ich heiße Andie Miller, das heißt« – sie sah sich nach Mrs Crumb um – »Andie Archer. Ich habe Ihnen schon eine Nachricht hinterlassen. Ich habe ein Geisterproblem.« Er lachte nicht und hängte auch nicht ein, und so fuhr sie fort: »Ich sehe eine tanzende blaue Frau. Ich glaube, ich weiß, wer sie ist, und ich möchte gern wissen, wie ich sie … fortschicken kann. Oder was auch immer.«
    »Sie haben gesagt, dass Sie in einem Haus im südlichen Ohio wohnen?«, fragte er nach.
    »Ja. In Archer House.«
    »Verstehe.«
    »Ist das von Bedeutung?«, erkundigte sich Andie und betete, dass sie nicht auf der Liste der bekanntesten Spukhäuser im ganzen Staat standen.
    »Es hat sich bereits jemand wegen dieses Hauses erkundigt. Anscheinend hat es schon einen gewissen Ruf, nicht?«
    »Schon jemand? Was soll denn das heißen?«
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist.«
    »Diese Frau spricht nachts mit mir«, erzählte Andie und erinnerte sich dann an die Frau beim Teich und an den Mann auf dem Turm. »Und möglicherweise gibt es da … noch andere. Ich trinke keinen Alkohol, und ich nehme keine Drogen, aber ich … sehe Geister. Ich brauche qualifizierte Hilfe.«
    »Natürlich«, erwiderte er und sprach dann eine gute halbe Stunde lang, vor allem über seine Forschungen und seine Erfolge, ohne ihr damit in irgendeiner Weise weiterzuhelfen. Genau wie mit seinem Buch.
    »Wer hat sich denn nach unserem Haus erkundigt?«, fiel Andie ihm ins Wort, als sie es nicht länger ertragen konnte.
    »Das kann ich Ihnen natürlich nicht sagen, aber ich könnte am ersten November zu Ihnen kommen«, fuhr er fort, »nur für diesen Tag. Mein Honorar beträgt fünftausend Dollar …«
    »Ich rufe Sie wieder an«, fiel Andie ihm erneut ins Wort, da sie sich ziemlich sicher war, dass der hochgelobte Boston Ulrich weniger über Geister wusste als sie selbst. Dann versuchte sie es erneut bei dem anderen Experten, Professor Dennis Graff in Cleveland, und bekam wieder keine Verbindung, obwohl sie es sehr lange läuten ließ.
    Damit blieb ihr nur noch eine einzige Expertin, an die sie sich wenden konnte.
    »Flo, ich brauche Hilfe«, begann sie, als ihre Mutter sich am Telefon meldete.
    »Andie! Was ist passiert?« Ihre Stimme klang tief und verständnisvoll. »Ist es North?«
    »Ich glaube nicht an Geister«, antwortete Andie und erkannte, dass sie sich mit dem Gespräch, das sie führen wollte, auf Flos spezielles Territorium begab.
    »Natürlich nicht, Liebes. Hast du Geister dort?«
    »Es könnte sein, dass ich den Verstand verliere. Dass ich halluziniere. Oder ein Gehirntumor.«
    »Nein, Liebes, viele Menschen sehen Geister.«
    »Ja, aber die sind

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