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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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jetzt, wo Sie mit von der Partie sind.« Ihr Lächeln verwandelte sich in kunstvolles Mitgefühl. »Sie sehen richtig fix und fertig aus … Kein Wunder bei all den unerwarteten Gästen. Gehen Sie nur wieder zu Bett und schlafen Sie sich aus.«
    »Na klar«, erwiderte Andie und marschierte wieder hinauf zu Alice ’ Zimmer. Der Gedanke, Southie zu warnen, dass Kelly ihn betrog, schoss ihr dabei durch den Kopf. Aber wenn er fragte, konnte sie ihm nur sagen, dass ein Geist ihr das erzählt hätte. Lieber nur eine Krise auf einmal.
    Als Andie ins Zimmer trat, war der alte Geist noch immer da, die Hände auf dem Volant des Rockes gefaltet, die Augen noch immer leere Höhlen, und Alice schlief noch immer friedlich. May, die sich auf dem Korridor vor dem Badezimmer im Walzerschritt gedreht hatte, kam hinter Andie ebenfalls wieder ins Zimmer.
    Hast du North angerufen?
    »Nein«, antwortete Andie, während sie Alice ’ Stirn nach Fieber oder einem sonstigen Unwohlsein befühlte.
    Alice lächelte im Schlaf und drehte sich dann um.
    Alice geht’s gut. Ich hab’s dir doch gesagt, dieser Alptraum da bewacht sie schon seit ihrer Geburt .
    Andie wandte sich zu May um. »Ein Alptraum ist sie, ja? Und was bist du dann?«
    Hey, hey , stieß May hervor. Ich habe nichts anderes getan, als dir ein paar Fragen zu stellen . Sie ließ ihren Rock wirbeln. Schließlich schläfst du in meinem Zimmer. So viel warst du mir einfach schuldig. Wann rufst du denn endlich North an?
    »Morgen«, log Andie und ließ sich neben Alice ’ Bett auf dem Fußboden nieder. »Jetzt ist es zu spät. Er ist sicher schon zu Bett gegangen.«
    Das ist ihm doch egal, wenn du es bist .
    »Nein.« Andie lehnte den Kopf an Alice ’ Matratze. Sie würde North nicht anrufen. Das war das Letzte, was sie jetzt noch brauchte – North hier, um Mays Fantasien anzuheizen, ganz zu schweigen von ihren eigenen. Nein, sie würde eine Séance abhalten lassen, den Geistern sagen, dass sie verschwinden sollten, und dann die Kinder aus diesem verdammten Loch fort- und nach Columbus bringen. Vielleicht gab es ja auch in Columbus Geister, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie nicht in Norths Haus wohnten. Wenn Geister sich von Emotionen nährten, würden sie dort den Hungertod sterben.
    Dann ruf ihn eben morgen an , schloss May und verschwand, und Andie schlang die Arme gegen die Kälte um sich, die von dem Horrording ausging, und richtete sich darauf ein, die Nacht über bei Alice zu wachen.
    Als Alice am nächsten Morgen aufwachte, fiel ihr Blick auf Andie, die halb schlafend mit dem Kopf auf dem Bett dalag. »Was machst du hier?«
    Andie bewegte ihr steifes Genick und warf dann einen raschen Blick zum Fußende des Bettes. Dort war nichts. »Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Alice sah sie verwundert an. »Warum denn?«
    »Weil da am Ende deines Bettes ein Geist war.«
    »Geister gibt es doch gar nicht.«
    »Ich habe sie gesehen, Alice«, erklärte Andie und war sich ziemlich sicher, dass sie das Richtige sagte. »Deine Tante May hat mir alles über sie erzählt. Ich sehe sie genauso, wie du sie siehst.«
    Alice starrte sie lange an, und Andie dachte schon: Sie sieht die Geister nicht, sie glaubt, ich sei verrückt geworden, sie hat Angst, mit einer Irren allein zu sein , aber dann erwiderte Alice: »Ach, das ist nur Miss J. Die tut mir nichts.«
    »Miss J.« Andie war hin- und hergerissen zwischen der Erleichterung, dass Alice die Geister auch sah, und dem Entsetzen, dass Alice die Geister auch sah. »Gut zu wissen. Na, wir ziehen jedenfalls ins Kinderzimmer um.« Andie erhob sich langsam und steif mit protestierenden Muskeln. »Du und ich. Da stehen zwei Betten. Und wir werden Zimmergenossinnen.«
    Alice zuckte die Schultern. »Miss J. kann da auch reingehen.«
    »Ja, aber wenigstens habe ich da drinnen ein Bett«, erwiderte Andie. Dann ging sie duschen, um dem Tag ins Auge zu blicken.
    Er begann damit, dass sie Carter in der Bibliothek stellte, wo er auf dem Fenstersitz in einem Buch las und den Sturm ignorierte, der draußen noch immer wütete.
    »Gestern Abend habe ich mich mit deiner Tante May unterhalten«, begann sie und bemerkte, wie sein Blick starr wurde. »Sie erzählte mir, dass Mrs Crumb glaubt, du hättest deine Tante umgebracht, dass es aber in Wirklichkeit der Geist neben Alice ’ Bett war, der sie über das Geländer gestoßen hat, weil May ihr Alice wegnehmen wollte. Ich weiß zwar nicht, wie Geister Menschen stoßen können, aber May sagt, dass es so

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