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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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und ihr Vormund – ein immens reicher Mann mit tadellosem Ruf  – kümmert sich nicht darum!« Ihr Gesicht wurde noch größer, als sie näher an die Kamera herantrat, die Pupillen waren so stark erweitert, dass ihre Augen schwarz wirkten. »Hören Sie mich , North Archer?«
    Sie hob herausfordernd das Kinn, und North sagte: »Sieh dir ihre Augen an. Sie steht unter Drogen.«
    Kelly trat wieder zurück. »Schalten Sie morgen wieder ein, Columbus … Dann habe ich Interviews  … mit den Kindern  … und Beweise, wie sie vernachlässigt werden … aus dem Munde ihres neuesten Kindermädchens  … «
    North erhob sich, ging um seinen Schreibtisch herum, lehnte sich dagegen und verschränkte die Arme. »… North Archers Exfrau.«
    Du bist erledigt, O’Keefe , dachte North grimmig.
    »… und mehr über … die Waisen von Archer House!«
    Lydia schaltete das Gerät mit der Fernbedienung aus. »Das kostet sie natürlich ihren Kopf, dafür werde ich sorgen.« Sie wandte sich North zu. »Ich weiß, dass du dich selbst deiner Haut wehren kannst, aber solche Geschichten bedeuten für uns nichts Gutes.«
    North hob den Telefonhörer ab und tippte heftig die Nummer von Archer House ein.
    »Was tust du da?«, fragte Lydia scharf.
    Zuerst ertönte das Freizeichen, dann eine automatische Ansage, dass die Verbindung unterbrochen war. War die O’Keefe so verrückt, die Telefonleitung durchzuschneiden?
    »North, hör mir zu. Wenn es dir schon egal ist, was sie dir antut, dann denke wenigstens an deinen Bruder. Sie ist dort allein mit ihm und hat ihn total unter Kontrolle, denn ich bin mir sicher, dass er sie nie freiwillig so etwas über dich sagen lassen würde.«
    North legte den Hörer auf. »Erstens ist Sullivan kein Dummkopf, also hör auf, ihn wie einen Zehnjährigen zu behandeln. Zweitens ist sie dort nicht allein mit ihm. Ich habe Andie hingeschickt, falls du dich erinnerst.«
    Lydia ging zum Büroschrank, drückte auf den Auswurfknopf und nahm das Videoband heraus. »Nimm deinen Mantel. Ich kenne den Weg nach Archer House nicht, also wirst du mit mir kommen müssen.«
    »Nein.« Hier kann ich ihr viel mehr schaden .
    »North, dein Bruder und eine Hyäne von Reporterin sitzen da in einem Haus mitten in der Wildnis, zusammen mit zwei gestörten Kindern und deiner Exfrau, die auch nicht gerade sanftmütig ist.« Lydia steckte die Kassette in ihre Tasche zurück. »Stell dir vor, was da alles passieren kann.«
    North verweilte in Gedanken bei den Möglichkeiten. Die beste wäre, wenn Andie die O’Keefe mit ihrem Filmband erdrosselte. Die Schlimmste wäre, wenn die O’Keefe herausfände, dass Andie ebenfalls an Geister im Haus glaubte und ihn aufgefordert hatte, in England Leichen auszugraben.
    »Was gibt’s da zu grinsen?«, fragte Lydia scharf.
    »Andie und die O’Keefe in einem Ringkampf.«
    »Wahrscheinlich beißt sie sogar«, sagte Lydia.
    »Na sicher.«
    »Ich meinte Kelly O’Keefe«, erwiderte Lydia frostig.
    »Klar«, stimmte North zu. »Überlass es Andie, damit fertig zu werden.«
    »Du bist ein Idiot«, erklärte Lydia und marschierte hinaus.
    In der darauffolgenden Stille hockte North sich auf die Kante seines Schreibtischs und überlegte, was er tun konnte. Es gab faire Möglichkeiten: Den Sender anzurufen und eine Verleumdungsklage anzudrohen, das konnte teuer werden. Und unfaire: die McKennas zu beauftragen herauszufinden, an welchen Schnüren er ziehen konnte, um Kelly O’Keefe hinsichtlich der Archers das Maul zu stopfen. Wenn es da etwas gab, würden die McKennas es finden. Allerdings hatten sie über Will Spenser nicht das Geringste ausgegraben, eine ziemliche Enttäuschung. »Nun ja, er ist Schriftsteller«, hatte Gabe am Telefon gesagt. »Sie kennen doch diese Burschen. Aber da ist leider gar nichts, keine Schulden, kein Polizeibericht, alle haben ihn gern. Er ist einfach sauber.«
    Kelly O’Keefe würde sich nicht als sauber herausstellen. Und sie war da unten gerade dabei, Andie an die Gurgel zu gehen.
    Aber wenn er jetzt vollkommen unerwartet dort auftauchte, würde die O’Keefe glauben, sie wäre tatsächlich auf etwas gestoßen. Er brauchte einen Vorwand. Nach seinen Mündeln sehen? Das hätte er jederzeit tun können, und er hätte es wahrscheinlich schon längst tun sollen. Er brauchte einen stichhaltigen Grund, so etwas wie Andies Alimenteschecks. »Ich musste dir das vorbeibringen …«
    Na klar, weil die Postdienste zusammengebrochen waren. Von wegen, er musste gar nichts

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