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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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brauchen mich.«
    »Vielleicht müsstest du mit mir nicht fertig werden«, entgegnete Will ärgerlich. »Vielleicht würde ich dir ja helfen.«
    Na klar, gleich nachdem du mich wegen Geisterglaubens für unzurechnungsfähig erklärt hast . »Nein«, wehrte sie ab und schob die Müslischachtel ins Regal zurück. »Noch eine Person mehr kann ich hier wirklich nicht gebrauchen. Ich muss jetzt Schluss machen.«
    Ärgerlich geworden, legte sie den Hörer auf, und Mrs Crumb begann: »Jetzt hören Sie mal her«, und gleichzeitig hörte Andie Alice aufschreien: »Nein, nein, NEIN! NEIN!«
    Sie eilte ins Speisezimmer, sah den Teller mit Toastscheiben, den Southie gerade vor Alice hingestellt hatte, und befahl: »Ruhe. Hier habe ich dein Müsli.« Sie tauschte den Toast gegen die Schüssel mit Müsli und den Becher Milch aus. »Du wirst schon auch noch dahinterkommen«, meinte sie zu Southie und beschloss, ihm die schlechte Nachricht über Kelly und ihren Kameramann später mitzuteilen. Lieber die Geister nicht vor der Séance auch noch mit Emotionen in Höchstform bringen.
    Dann hob sie Alice ’ Fledermaushalskette aus der Müslischüssel, ergriff ihr Besteck und begann, die von Alice verschmähten Toasts zu essen.
    Draußen grollte der Donner.
    Es würde ein langer Tag werden.
    Am späten Nachmittag hörte North, der gerade telefonierte, wie seine Bürotür geöffnet wurde. Er blickte auf und sah seine Mutter direkt auf seinen Schreibtisch zukommen, schwarz gekleidet und schwarze Gewitterwolken um die Stirn.
    »Er hat sich diese Frau geschnappt und ist mit ihr zu diesem verdammten Haus gefahren«, stieß sie scharf hervor. »Wusstest du, dass er dorthin wollte?«
    North hob abwehrend eine Hand, während er sein Telefongespräch beendete. »Danke, Gabe. Ich melde mich wieder bei Ihnen.« Er legte auf und erklärte: »Ich habe ihm gesagt, er soll nicht hinfahren, aber heute war nicht mein Tag, um auf ihn aufzupassen.«
    »Sehr witzig. Wir werden sofort dort hinfahren.« Lydia ging zu den Büroschränken hinüber, die seinem Schreibtisch gegenüberstanden, und öffnete den einen, in dem ein Fernseher untergebracht war.
    »Nein, das werden wir nicht. Das Schlimmste, was Sullivan passieren kann, ist, dass er mit einer Fernsehreporterin im Bett landet.«
    »Er ist nicht der Einzige, auf den sie es abgesehen hat.« Lydia nahm eine Videokassette aus ihrer Handtasche und schob sie in das Gerät. »Das hier kam heute früh in den Nachrichten. Ich habe mir vom Sender eine Kopie schicken lassen.«
    Ein Nachrichtensprecher war gerade mitten in einem Satz. »… Kelly O’Keefe mit einem brandheißen Bericht aus dem Süden unseres Bundesstaates«, verkündete er, und dann erschien Kelly O’Keefe mit blassem Gesicht in irgendeiner düsteren, holzvertäfelten Halle, und ihre Lippen leuchteten rot in ihrem weißen Gesicht.
    »Ich bin hier … in einem Landsitz … im südlichen Ohio«, flüsterte sie und beugte sich näher zur Kamera vor, als fürchtete sie, entdeckt zu werden, »wo einer der … prominentestenRechtsanwälte  … unserer schönen Stadt … seine Geheimnisse verbirgt.« Ihre Nasenflügel bebten. »Zwei kleine Kinder  … alleingelassen … in einem … wie man munkelt  … Geisterhaus.«
    North runzelte die Stirn. Er hatte Kelly O’Keefes Sendungen nur wenige Male gesehen, aber sie kam ihm noch seltsamer vor als sonst. Fast wie betrunken.
    Es folgte ein Schnitt, und Kelly sprach im Studio mit dem letzten Kindermädchen, das gekündigt hatte.
    »In diesem Haus spukt es«, erzählte das Mädchen mit weit aufgerissenen Augen.
    Genießt ihren großen Auftritt , dachte North, der langjährige Erfahrung mit Zeugen hatte.
    »Und diese beiden süßen kleinen Kinder«, sagte Kelly, »die da allein, ohne einen Beschützer leben müssen … ihr Vormund hat ihnen wohl keinen Beistand geleistet!«
    »Er hatte mich angewiesen, nur im Notfall Kontakt mit ihm aufzunehmen«, berichtete das Kindermädchen und wirkte empört und zugleich geschmeichelt, im Fernsehen zu erscheinen. »Als ich ihm mitteilte, dass da etwas in diesem Haus vor sich ginge, schickte er die Polizei, um nachzuforschen. Natürlich haben sie gar nichts gefunden. In dem Haus spuktes.«
    Es wurde wieder auf Kelly in dem Haus umgeschnitten, und North erkannte, dass sie in der Großen Halle von Archer House stand.
    »Irgendetwas …«, flüsterte Kelly mit glasigem Blick, »stimmt in diesem alten Haus … ganz und gar nicht … Diese Kinder … sind in Gefahr,

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