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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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neuestes Hobby sind Séancen?«
    »Nein, Spukerscheinungen«, antwortete Southie. »Ich weiß nicht, ob da irgendetwas dran ist, aber schon das Recherchieren ist richtig interessant.«
    »Es ist etwas dran«, erwiderte Andie und erwartete, dass er lachte.
    »Wirklich?« Er hockte sich auf die Tischkante. »Hast du sie gesehen?«
    »Ja. Also, wenn du hier irgendetwas Sonderbares siehst, dann bist du nicht verrückt. Dann ist es wahr.«
    »Ich hatte vergangene Nacht sonderbaren Sex.«
    »Du hast mit Kelly geschlafen?«
    »Sie kam in mein Zimmer und war so seltsam. Aber nicht wegen des Bert-und-Ernie-Bettzeugs. Die Lampen waren ausgeschaltet.«
    »Also hast du mit ihr geschlafen.« Und jetzt ist der Kameramann vor Eifersucht wütend . Andie schüttelte den Kopf und stellte sich vor, wie May die Kraft wie einen Milchshake in sich aufsog und dabei zum Schluss gurgelnde Geräusche mit dem Strohhalm machte.
    »Sie war nackt«, erzählte Southie, als erklärte das alles. Dann runzelte er die Stirn. »Du glaubst also wirklich, dass es hier Geister gibt?«
    »Ja, und ich will sie vertreiben, deswegen habe ich dich und Dennis hereingelassen. Eine Schande, dass wir auch Kelly hereinlassen mussten, aber wie du schon sagtest, ein Kompromiss.«
    Sie betrachtete ihn und fragte sich, ob es besser war, ihm nicht zu erzählen, dass Kelly auch mit dem Kameramann schlief, oder ob sie ihn lieber doch einweihen sollte. May war wahrscheinlich sowieso noch von der vergangenen Nacht gesättigt, vielleicht war jetzt der beste Augenblick dafür.
    Er lächelte sie fröhlich an: glücklicher, unkomplizierter Southie.
    »Southie«, begann sie, doch in diesem Augenblick kam Kelly herein, noch immer übernächtigt wirkend. »Also, sind wir bereit?«
    »Wofür?«, fragte Andie und blickte sie voller Abscheu an.
    Kelly betrachtete stirnrunzelnd den Tisch. »Wir brauchen Kerzen «, sagte sie zu Southie. »Geh und treib so viele Kerzen auf wie möglich.«
    Er nickte und trollte sich, und Kelly bedachte Andie mit einem strahlenden Lächeln. »Tja, also, wir werden das Ganze filmen, und ich glaube, es wäre wirklich interessant, die Kinder dabeizuhaben.«
    »Nur über meine Leiche«, entgegnete Andie.
    »Also gut«, meinte Kelly aufgeräumt, »dann werde ich sie nur interviewen, bevor …«
    »Sie bleiben von meinen Kindern weg.«
    »Ihre Kinder?« Kelly bog die Augenbrauen in die Höhe. »Also werden Sie und North sie adoptieren?«
    »Halten Sie sich von den Kindern fern«, befahl Andie, und der Ton tödlicher Entschlossenheit in ihrer Stimme musste wohl in Kellys harten Schädel eingedrungen sein, denn sie hörte auf zu lächeln.
    »Also wirklich, Andie, ich versuche doch nur, meinen Bericht über die Geister so objektiv wie möglich zu gestalten. Die Kinder haben länger als jeder andere in diesem Haus gelebt, mit Ausnahme von Mrs Crumb. Sie haben sicher viel gesehen.« Wieder blendete sie Andie mit ihrem Raubtierlächeln. »Also werden Sie doch verstehen  … «
    »Nehmen wir mal an, ich würde Sie vor die Wahl stellen«, unterbrach Andie sie und beobachtete sie scharf. »Sie können die Séance filmen, oder Sie können die Kinder interviewen.«
    »Oh.« Kelly strahlte. »Nun ja, ich würde natürlich am liebsten beides haben, aber wenn ich zu wählen hätte, dann sind Interviews immer besser, menschliche Schicksale hautnah und so weiter, und die Kleinen sind so aufgeweckt, dass ich sicher bin, meine Zuschauer würden lieber das Interview sehen.« Sie tätschelte Andies Arm. »Ich nehme die Kinder.«
    Andie kämpfte ihren Drang, die Zähne zu fletschen, nieder. »Das habe ich mir gedacht. Sie geben einen Scheiß auf die Geister, Sie sind nur hier, um sich die Kinder zu krallen. Ich weiß nicht, wozu das alles, aber glauben Sie mir, wenn ich Sie jemals in der Nähe der beiden ertappe, dann schmeiße ich Sie höchstpersönlich hochkant hinaus, schneller, als Southie Sie gestern Abend ins Bett gekriegt hat.«
    Kelly wich empört zurück, und Andie setzte sofort nach.
    »Ich untersage Ihnen, mit ihnen zu sprechen, ich untersage Ihnen, sich ihnen zu nähern, verdammt, ich will nicht mal, dass Sie ihnen über die Große Halle hinweg zuwinken. Die beiden sind absolut tabu für Sie.«
    Kelly starrte sie eine Ewigkeit lang an, dann sagte sie: »Und ich hätte gedacht, eine Frau hätte mehr Mitgefühl für mich.«
    »Was?«
    »Ich versuche gerade, meine Karriere wieder aufzubauen«, fuhr Kelly fort und trat einen Schritt näher. »Da macht man nur einen

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