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Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Titel: Ohne Schmerz - Kein Halleluja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knud Hammerschmidt
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Marcos, das Dorf, das direkt am Monte do Gozo liegt. Kurz vor dem Eingang zum Herbergsgelände (Wenn man diese Riesenkomplex aus Herberge, Hotel und Camping so nennen kann) liegt die Tienda de la Calle, wo so manch ein Pilger schon seinen Rucksack hingeschickt hat. Die Bar ist nett und angenehm, preislich günstig und bietet leckere Kleinigkeiten zu Essen an. Und sie ist der perfekte Ort, um ankommende Pilger zu begrüßen. Zur Albergue geht es durch ein Wiesengelände links entlang, vorbei am Denkmal des Monte do Gozo und nach Santiago geht es rechts entlang der Strasse. Der Monte ist die Stelle, an der die Pilger in früheren Zeiten zum ersten Mal Santiago erblicken konnten. Einer alten Tradition folgend, war derjenige, der die Türme der Kathedrale als erster sah, berechtigt sich „Pilgerkönig“ zu nennen. Auf diese Tradition sind auch viele europäische Familiennamen, wie „König, Rey, Roy, Leroi“ zurückzuführen.
    Herbergen:
    Santa Irene: Priv. Alb. Santa Irene, 15 Betten, Rest./Terrasse, Waschm./Trockner; Alb. Gal., 36 Betten, Küche
    Pedrouzo: Priv. Alb. O Burgo, 20 Betten,
    Waschm./Trockner; Alb. Gal., 120 Betten, Küche, Waschm./Trockner, Internet; Priv. Alb. Porta de Santiago, 60 Betten, Waschm./Trockner, Internet; Priv. Alb.Edreira, 60 Betten, Waschm./Trockner, Internet
    Monte do Gozo: Alb. Gal.,500 Betten,
    Ferienkomplex mit Herberge, Camping, Rest./Bar, Laden, Waschm./Trockner
    Infrastruktur:
    Verpflegung und Bars unterwegs ausreichend vorhanden. In San Marcos nette kleine Tienda und Bar „Tienda de la Calle“, der nächste Bancomat ist in Santiago, es soll auch einen im Komplex von Monte do Gozo geben. (ohne Gewähr)
Reisetagebuch, 22. Mai 2012
Von Arzuá nach Monte do Gozo
    Der Tag wird hart, also laufe ich recht früh los, Claudio und die drei Mädchen lassen sich noch etwas Zeit. Spätestens in Monte do Gozo sehen wir uns. Und auch Mustafa ist schon aufgebrochen. Nach zwei Stunden erreicht mich eine SMS von Thomas, er befindet sich irgendwo im Nirgendwo, ca. drei Stunden vor Santiago und ist müde. Anscheinend hat er gestern zwei trinkfeste Pilgerinnen getroffen, die ihn unter den Tisch getrunken haben. Am Weg taucht eine Kneipe auf, ich schaue auf die Uhr, finde, es ist Zeit für eine Pause und gönne mir ein alkoholfreies Bier. Die Bar ist gut besucht und hat offenbar Kultstatus. Alle Wände und freien Flächen sind mit Edding-Schriftzügen, Zeichnungen und Graffitis übersät. Viele davonloben die Wirtin in den höchsten Tönen. Eine deutsche Pilgerin mit Augenklappe fragt mich, ob ich wüsste wo denn diese große Christusstatue wäre, die hier irgendwo rum stehen soll. Ich überlege kurz. „Hm, die einzige große Christusstatue, die ich kenne, steht auf dem Zuckerhut.“ Sie verdreht die Augen und hält mich für meschugge.
    Wieder unterwegs verfalle ich in einen gleichmäßigen Trott, der mich durch dichte Eukalyptuswälder führt. Die Luft riecht nach Hustenbonbons und Koalafürzen. Ehe ich mich versehe, bin ich drei Stunden ohne Pause gelaufen. Es gibt jetzt keine echten Highlights mehr am Weg, das reine Naturerlebnis überwiegt, vor mir laufen zwei Spanier, die versuchen eine junge Amerikanerin zu beeindrucken. Ich bekomme von ihrem Gespräch einiges mit. Einer spricht, der andere übersetzt. Der Sprecher scheint ein ziemlich selbstgerechter, junger Mann zu sein, er lästert in einer Tour über andere Pilger und verurteilt dabei andere Verhaltensweise als schlecht oder unangemessen. Aber zu einem „Buen Camino“, als ich ihn überhole, kann er sich nicht durchringen. Nun gut, dann habe ich am vorletzten Tag also auch noch den scheinheiligen Pilgertyp kennengelernt. Nach drei Stunden Laufen ohne Pause habe ich nun doch etwas Hunger. Erfreulicherweise taucht hinter der nächsten Wegbiegung eine Gaststätte auf. Davor sitzt Thomas und schaut mich verkatert an. Neben ihm ein Hund, der sich über die Reste von Thomas Tortilla freut. Ich bestelle mir eine große Portion Schinkenkroketten und lasse mir Thomas aktuellste Abenteuer berichten. Bis gestern ist er noch ganz gut vorangekommen und war einen guten Tag vor mir. Und gestern Abend ist er dann auf zwei Österreicherinnen gestoßen, die ihn, wie er es ausdrückt, unter den Tisch gesoffen haben. „Ne, ne,“ er schüttelt den Kopf, „nie wieder Alkohol.“ Ich bin mir sicher, dass er spätestens in Santiago seinen Schwur vergessen haben wird. Und zum allerersten Mal auf diesem Trip bin ich es, der den Schritt angibt und Thomas

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