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Ohne Skrupel

Ohne Skrupel

Titel: Ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Simoner
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der Hydra abschlagen und nur die
Bauernopfer überführen. Ich würde mir wünschen, dass wir die wirklichen
Drahtzieher entlarven und einsperren können. Diese sind einflussreiche und sehr
intelligente, skrupellose Personen, die sie nur dann erwischen, wenn sie nicht
frühzeitig von den Ermittlungen gegen sich gewarnt werden.
    Im Moment, denke ich,
haben wir sie noch nicht aufgeschreckt, aber wenn die ersten Handschellen
angelegt werden und wir nicht die ganze Kette der verwickelten Personen auf
einmal verhaften können, dann sind die wirklichen Drahtzieher meines Erachtens
sofort außer Landes und für die hiesige Polizei nicht mehr greifbar.“
    Das musste JP einfach
loswerden, weil er sich sorgte, dass die Kripo und Staatsanwaltschaft
vielleicht zu schnell Erfolge zeigen wollten und durch frühzeitige Verhaftungen
oder Pressemitteilungen den Haupt-verantwortlichen die Chance zur Flucht
einräumten. „Ja, Herr Santa Cruz, da ist was dran, so sehe ich das auch. Ich
hoffe, wir bekommen die Chance, die wirklichen Köpfe und Drahtzieher zu
erwischen, um sie für Jahre wegzusperren.“
    Dann ging es weiter in
der Einsatzbesprechung, bis 18:30 Uhr, dann war endlich Schluss. Alle waren fix
und fertig. Sogar Holzner! Nach der heutigen Zusammenfassung der ersten
Erkenntnisse wollte Holzner endlich mal wieder nach Hause gehen „um neue
Klamotten zu holen und seine Frau und Kinder mal wieder zu küssen“.
    Es war ihm gegönnt!
     
    ***
     
    Es war kurz vor 20:00 Uhr. JP war
wieder in seinem Krankenzimmer. „Herr Santa Cruz, sie waren heute sehr
beschäftigt, wie geht es uns?“ „Danke Frau Dr. Gruber. Welche Freude zu dieser
späten Stunde! Danke, mir geht es ganz gut. Wie es mit ‚uns‘ geht, kann ich
Ihnen leider beim besten Willen noch nicht sagen. Aber ich bin zuversichtlich
und gebe die Hoffnung nicht auf.“ Die erste zarte Röte zeigte sich auf Dr.
Grubers Gesicht. Yeah, das machte Spaß. „Wie war gestern ihr Konzert? Was wurde
gespielt ?“ „Vielen Dank, sehr schön. Beethoven und Grieg – Berliner
Symphoniker im Gasteig.“ „Eine ungewöhnliche Kombination, Dr. Gruber, vertragen
sich derartige Gegensätze wirklich?“ „Durchaus, Herr Santa Cruz. Gegensätze
können sich sehr anziehen.“ „Ja, Dr. Gruber. Das kommt vor. Wohingegen ich
meine, dass die Gegensätze nicht zu weit auseinander liegen dürfen. Gerade
genug, um die Spannung und Anziehungskraft aufrecht zu erhalten.“ „Sie mögen
die Spannung und Anziehungskraft, Herr Santa Cruz?“ „Ganz unbedingt, Dr. Gabriela.
Ich halte die Spannung immer möglichst lange aufrecht, damit sie sich im
richtigen Moment der maximalen Anziehung heftig entladen kann...“ Bingo – sie
konnte zwischen den Zeilen hören – rote Backen. Dr. Gruber (mit einem Grinsen
im Gesicht): „Tztz...Sie sind ein ganz schlimmer Finger, Herr Santa Cruz....“
„Dr. Gabriela, man hat meinen Fingern schon einige Komplimente zugesprochen und
ich hoffe auch von Ihnen irgendwann Derartiges zu hören...“
          Nun war der Kopf blutrot
angelaufen! Es war himmlisch! JP amüsierte sich köstlich. Er war ein Biest!
„Ähm, ich denke, ich muss jetzt gehen, gute Nacht, Herr Santa Cruz und träumen
Sie schön.“ „Danke, Dr. Gabriela. Sie auch, ich hoffe wir werden uns in unseren
Träumen begegnen und uns auch morgen noch an die schönen, gemeinsamen
Erlebnisse erinnern können.“
    So, jetzt war Zeit, für
erhaltene und noch zu versendende E-Mails. Dann das Dossier „Franz Korber“
durcharbeiten und ein paar Telefonate mit Mosche führen und FATBOY per E-Mail
bitten ihn zurückzurufen. JP wollte die beiden Shadow-Detectives bzw.
„Schattenermittler“ in die bisherigen Erkenntnisse der Polizei einweihen soweit
nötig. Es war wiedermal ein langer Tag.
    Zu lange für einen
Verletzten und Betroffenen.... Zu lange für einen Jäger, der jagen möchte und
nicht zum Jagen kam...

9. – 12. April 2010,
München
     
    Franz Korber war nun bis zum 26.
April im Urlaub. Das war einerseits gut, andererseits schlecht! Gut war, dass
JP nicht mehr den offensichtlichen Verfall von Franz` Arbeitsmoral ertragen
musste. Schlecht war, dass die Arbeit von Franz ja irgendwer erledigen musste.
JP war als Nummer 2 nun die amtierende Nummer 1. Also, wenn Nummer 1 ausfällt,
wer machte die Arbeit dann? JP versuchte sich erst mal einen ungefähren
Überblick über Franz` anstehende Projekte und Termine zu verschaffen – eine
Übergabe hatte es natürlich keine gegeben –, um dann die Arbeit

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