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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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holländischen Namen kopfschüttelnd.
    Der altgediente Kriminalbeamte räusperte sich. „Da kann man wohl nichts machen. Schade! Warum kommen Sie denn eigentlich erst jetzt? Das Foto war doch schon vor mehr als einer Woche in der Zeitung.“
    „Ich lese keine deutschen Zeitungen. Aber auf dem Gemüsemarkt hat man den Salat mit Zeitungspapier eingepackt. Und da hab ich das Bild gesehen.“
    Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Jacob Tannenberg kam hereingestürmt. Er war völlig außer Atem. Sein Sohn schoss regelrecht von seinem Stuhl hoch und hechtete in Erwartung einer schlimmen Nachricht auf seinen Vater zu, schließlich hatte dieser noch nie freiwillig einen Fuß in die Dienststelle gesetzt.
    Noch bevor Tannenberg etwas fragen konnte, legte der Senior los: „Ich hab’s!“
    „Was hast du?“
    „Ich hab den Durchbruch geschafft! … Die Tätowierung auf den Hintern … der Toten ist das … Wappen von Venlo“, rief er hechelnd.
    „Venlo: Holländische Stadt, liegt an der Maas, direkt an der deutschen Grenze, ziemlich genau gegenüber von Krefeld. Das wissen wir doch alles schon längst“, erklärte der Leiter der Mordkommission dem völlig verblüfften alten Mann, während er seinem holländischen Informanten verstohlen ein Petzauge zuwarf. „Dafür hättest du dich wirklich nicht extra hierher bemühen müssen.“
    „Werd ich auch nie mehr machen. Da kannst du Gift drauf nehmen!“, knurrte Jacob Tannenberg zurück, machte auf dem Absatz kehrt und verließ wütend vor sich hinbrabbelnd das Kommissariat.
    Ausnahmsweise musste der Leiter des K1 nicht eigens die nun erforderlichen Arbeitsaufträge erteilen, denn Fouquet hatte bereits von sich aus angeboten, umgehend Kontakt zu den holländischen Kollegen aufzunehmen, während Sabrina mit Hilfe ihres Computers alle möglichen Informationen über Venlo zusammentragen wollte.
     
    Tannenberg saß nun alleine in seinem Büro am Schreibtisch. Er zog eine selbstkritische Bilanz, bei der er nüchtern feststellen musste, dass er und sein Ermittlungsteam ohne den eben erfolgten äußerst segensreichen Abstecher, den der berühmte Kommissar Zufall gerade nach Kaiserslautern ins K1 gemacht hatte, nichts, aber auch gar nichts Greifbares in ihren Händen halten würden.
    Aber jetzt haben wir endlich eine heiße Spur!, stellte er befriedigt fest. Es wird doch wohl nicht so schwer sein, in Venlo herauszubekommen, was es mit diesen Tätowierungen auf sich hat – vor allem mit diesen komischen Initialen! Da steckt bestimmt irgendein bescheuerter Geheimbund dahinter!
    Gedankenversunken spielte er mit der Schublade herum, zog sie ein wenig heraus. Ohne Vorwarnung blickte ihn Ellen Herdecke an – direkt ins Gesicht. Schlagartig erhöhte sich sein Pulsschlag, er atmete mehrmals tief durch. Dann nahm er den kleinen Stapel mit den Beerdigungsfotos, die er hier in seinem abschließbaren Schreibtischfach wie eine kostbare Reliquie aufbewahrte und suchte jedes der Bilder nach dem Objekt seiner Begierde ab.
    Mit einer schnellen Bewegung griff er zum Telefonhörer und wählte Sabrinas Dienstnummer, obwohl sie ja nur etwa fünf Meter Luftlinie von ihm entfernt im Gemeinschaftsbüro seiner Mitarbeiter an ihrem Computer saß.
    Bereits kurze Zeit später erschien sie in seinem Zimmer und rief schon von der Tür aus: „Was ist denn los, Wolf?“
    „Mach mal erst die Tür zu!“, sagte er mit barschem Ton, wartete einen Augenblick, bis Sabrina seiner Aufforderung nachgekommen war und ergänzte dann: „Was ist, wenn sie einen neuen Lover hat?“
    „Wer?“
    „Wer wohl? Ellen Herdecke!“
    „Ach so, ich verstehe! Du hast Angst, dass sie sich gleich einen Neuen angelacht hat, nachdem sie ihren untreuen Alten rausgeworfen hatte.“
    „Kann doch sein. Da hab ich eben zum ersten Mal dran gedacht!“
    „Also, das weiß ich wirklich nicht. Da kann ich dir leider auch nicht helfen. Wirst du wohl selbst rauskriegen müssen!“
    Tannenberg seufzte. „Da hast du wohl leider Recht!“
    „Aber, mein lieber Wolf, soll ich dir mal meine Meinung als Frau zu deinem Problem sagen?“ Sie wartete eine mögliche Antwort erst gar nicht ab, sondern redete gleich weiter: „Ich glaube, dass deine Ellen, nachdem sie diesen Mistkerl erst vor kurzem rausgeworfen hat, sich nicht gleich wieder einen von euch unverbesserlichen Wüstlingen in ihr warmes Bettchen geholt hat. Die hat von solchen Typen bestimmt die Nase gestrichen voll. Die will garantiert erst mal ihre Ruhe vor euch Mistkerlen haben!“
    Ein

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