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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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auf Maximilian Heidenreich warf.
    „Da haben Sie Recht, Herr Professor!“ Rebekka lachte. „Nein, er schläft tief und fest – wie das berühmte Murmeltier.“
    „Sehr gut, Rebekka, sehr gut.“
    „Danke, Chef.“
    Professor Le Fuet wandte sich von dem Krankenlager ab und begab sich in ein angrenzendes, geräumiges Arztzimmer, in dem einige Bistrotische und die dazugehörigen Stühle aufgestellt waren. Im Flur davor hatte man Champagner und Kaviarschnittchen für die erwarteten Besucher auf einem kleinen Büfett vorbereitet.
    „Wie ich sehe, haben Sie schon alles perfekt arrangiert. Zuverlässig wie immer! Wenn ich Sie nicht hätte, liebe Rebekka.“
    „Vielen Dank für die Blumen, Herr Professor!“
    Vom Gebäudeinnern her hörte man ein, mehrmals von Gelächter unterbrochenes, diffuses Stimmengewirr, das sich dem intensivmedizinischen Bereich näherte. Bis die Besuchergruppe allerdings in Maximilians Krankenzimmer erschien, verging jedoch noch einige Zeit, schließlich mussten die Gäste noch mit Mundschutz, Haube, Kittel und Plastik-Überschuhen ausstaffiert werden.
    „Meine Dame, meine Herren, darf ich vorstellen: Professor Dr. Claude Le Fuet, der Leiter der Schlossklinik“, sagte Dr. Wessinghage theatralisch, nachdem er einen Augenblick gewartet hatte, bis sich alle Mitglieder der Besuchergruppe in Maximilians Krankenzimmer eingefunden hatten.
    „Sehr erfreut, Sie hier in unserem Hause begrüßen zu dürfen“, fing der wie ein Popstar präsentierte Professor den ihm von seinem Mitarbeiter zugeworfenen Ball auf, warf ihn daraufhin aber gleich zurück – indem er schwieg.
    Wie verabredet war nun der Oberarzt wieder an der Reihe, die ihm in dieser perfekt einstudierten Inszenierung zugedachte Rolle weiterzuspielen: „ Er ist der leibhaftige Herr über Leben und Tod. Seien Sie ja froh, wenn Sie diese Station nie in ihrem Leben als Patient aufsuchen müssen.“
    Verständlicherweise waren die Besucher von dieser Aussage ziemlich irritiert. Ihr eindeutiges Mienenspiel sprach Bände.
    Die allseitige Verwirrung währte allerdings nicht lange, denn Dr. Wessinghage ließ den Gästen keine Zeit zum Nachdenken: „Aber, Scherz beiseite, meine Dame, meine Herren: Die moderne Intensivmedizin hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten so bedeutende Fortschritte gemacht, dass Sie, selbst wenn Sie nach einem schweren Unfall hier eingeliefert würden, im Vergleich zu früher weitaus größere Überlebenschancen hätten.“
    „Schön zu hören!“, bemerkte die jüngere Frau lachend.
    „Allerdings hat die segensreiche Weiterentwicklung der Intensivmedizin auch zu neuen Problemen geführt, mit denen man sich früher nicht beschäftigen musste. – Aber ich will hier keine langen Vorträge halten.“
    Dann wandte er sich an seinen Chef: „Herr Professor, ich habe Sie ja schon vor einigen Tagen vom Besuch dieser Herrschaften unterrichtet.“
    Er begab sich direkt neben den Leiter der Privatklinik und stellte nun jedes Mitglied der Besuchergruppe einzeln vor: „Landtagsabgeordneter Dr. Bündner, Vorsitzender der Ethikkommission des rheinland-pfälzischen Landtags, Kardinal Dr. Engels, Professor Gelbert vom Universitätsklinikum, den Sie ja sicherlich kennen, und Frau Zimmer von der Süddeutschen Zeitung .“
    Nach diesem förmlichen Begrüßungsritual hielt Professor Le Fuet einen längeren Vortrag über die Fortschritte der Intensivmedizin, der so mit fachchinesischen Fremdwörtern gespickt war, dass außer Professor Gelbert kaum jemand etwas davon verstehen konnte.
    Während die anderen Besucher mit offenen Mündern recht erfolglos dem Fachvortrag zu folgen versuchten, schien die junge Journalistin ganz und gar nicht bereit, dieses Kauderwelsch zu akzeptieren.
    Mutig unterbrach sie den Redner und beschwerte sich über die Unverständlichkeit des trockenen medizinischen Vortrags: „Entschuldigen Sie, Herr Professor, dass ich Ihnen ins Wort falle, aber ich denke, es hat wenig Sinn, uns hier eine anspruchsvolle medizinische Vorlesung zu servieren, der ein Laie kaum folgen kann.“
    „Na, wo ich mir doch solche Mühe gebe, werte Dame.“
    „Aber das reicht leider nicht, Herr Professor! Außerdem sollten wir doch endlich zum Thema kommen, meine Zeit ist schließlich sehr begrenzt. Informieren Sie uns doch bitte aus der Sicht ihres Fachbereichs einmal etwas ausführlicher über die Transplantationsproblematik.“
    „Da fragen Sie doch am besten gleich den Experten auf diesem Gebiet, den Kollegen Professor Gelbert vom

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