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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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nur Motorradfahrer ausgewählt, die alleine unterwegs sind. Die Verbrecher sind mit Walkie-Talkies ausgestattet und beziehen in der betreffenden Gegend an verschiedenen Positionen Stellung. Nehmen wir wieder unser Beispiel zur Hand. Wir haben hier eine bei Motorradfahrern äußerst beliebte Rennstrecke auf der B 48, die ja unter diesen Freaks nur ›Rinntal‹ genannt wird. Da stellt sich einer der schnellen Eingreiftruppe oben an den Parkplatz unterhalb des Eschkopfs und ein anderer postiert sich 10 Kilometer weiter unten ins Tal …“
    „Den Rest kann ich mir denken“, fiel ihm Tannenberg ins Wort. „Das ist wirklich genial. Das muss man diesen Typen lassen. Und dann wird so’n armer Kerl in der Klinik mit diesem MP 18 vollgepumpt und in einen langen, langen Dornröschenschlaf geschickt, aus dem er nie mehr erwachen wird.“
    „Verstehen Sie nun, warum es so enorm schwer war, diesen Profis auf die Schliche zu kommen? Zumal das ja noch nicht alles ist, lieber Herr Kollege. Denn in der Klinik wird aus den Papieren des angeblichen Unfallopfers, das manchmal ja überhaupt keine Verletzungen aufweist, sondern nur von einem dieser skrupellosen Sklavenfänger direkt nach dem Unfall narkotisiert wurde, ein Organspendeausweis gebastelt und mit der Originalunterschrift des jungen Opfers versehen …“
    „Und wie machen die das?“, warf der Polizeipräsident verständnislos ein.
    „Was meinen Sie wohl, was mit diesen modernen Computern und Scannern heute alles möglich ist“, bemerkte Dr. Hollerbach recht arrogant.
    „Ach so, jetzt versteh ich auch endlich, warum die Schlossklinik dabei mitmacht“, schob Tannenberg plötzlich ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem gerade besprochenen Thema ein.
    „Ich glaub, ich weiß nicht so recht, was …“
    „Ganz einfach, Dr. Pfleger“, schnitt Tannenberg dem BKA-Beamten das Wort ab. „Diese halbverrückten, waghalsigen Motorradfahrer sind die idealen Opfer: blutjung, gesund … Und wenn sie bei solch einem fingierten Unfall wirklich mal ernsthafter am Kopf verletzt werden sollten, ist das ja auch egal. Schließlich erfüllt das für diese perversen Organräuber genau denselben Zweck.“
    „Das ist richtig. Deshalb arbeiten die ›schnellen Eingreiftrupps‹ auch vorwiegend an den bei diesen Motorradfreaks besonders beliebten Strecken. Nur dort finden sie die idealen Bedingungen vor.“
    „Mann oh Mann, ist das alles irre!“, bemerkte Tannenberg und durchwühlte dabei mit beiden Händen seine Haare.
    „Sie haben vollkommen Recht, aber Sie sollten die unglaubliche Chance nicht außer Acht lassen, die sich uns nun endlich bietet“, sagte Dr. Pfleger mit strahlenden Augen.
    „Und was ist mit meinen beiden Mordfällen?“
    „Die können Sie doch getrost als gelöst betrachten. Sobald wir genügend Informationen über die internationalen Machenschaften dieser Organisation zusammengestellt haben, schlagen wir zu und liefern Ihnen diese Schurken auf dem silbernen Tablett.“
    „Und wann?“
    „Natürlich so schnell es geht! Aber Sie müssen doch Verständnis dafür aufbringen, dass wir diese Leute jetzt noch nicht zur Fahndung ausschreiben können. Das würde die Hintermänner aufschrecken und die ganze Sache verderben. Diese Kerle laufen uns schon nicht weg!“
    „Aber Dr. Pfleger, Ihnen ist schon klar, dass Sie dadurch in der Zwischenzeit das Leben einiger Unschuldiger aufs Spiel setzen“, gab Tannenberg zu bedenken.
    „Was sollten wir denn nach Ihrer Meinung tun? Wenn wir zu früh zuschlagen, können wir doch nicht gegen die Strippenzieher vorgehen. Dann ergreifen wir nur die Handlanger! Und die Hintermänner bleiben ungeschoren. Die sind doch so clever, dass sie schon nach kurzer Zeit ganz cool ihr blutiges Geschäft weiter betreiben. Und damit auf Dauer viel mehr Menschenleben gefährden, als die, die jetzt auf dem Spiel stehen.“
    „Mann, das ist ja wie im Krieg: Leichen gegeneinander aufrechnen.“
    „Tannenberg, das ist nicht wie im Krieg, das ist Krieg! Organisierte Kriminalität ist sogar noch schlimmer als Krieg.“
    „Wieso?“
    „Weil diese Leute nie aufhören werden, Krieg zu führen und immer stärker werden, wenn wir sie nicht stoppen“, sagte der BKA-Abteilungsleiter und sog einmal tief die Luft ein. „Was meinen Sie wohl, wie viele Unschuldige diese Organisation bereits auf dem Gewissen hat? Wie viele Familien sie dadurch zerstört hat?“
    „Ich muss mal etwas ganz Blödes fragen.“
    „Fragen Sie, Tannenberg, fragen Sie!“
    „Warum

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