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Ohnmachtspiele

Ohnmachtspiele

Titel: Ohnmachtspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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diese Tötung war die Initialzündung, die sie dann zu Serientätern gemacht hat …“
    Bergmann nahm einen Schluck Kaffe und rieb sich die Stirn.
    „Und wie sieht dann die Verbindung zu den anderen Opfern aus? Ziermann, Rudenz …“
    „Ich bin mir nicht sicher“, musste Schäfer eingestehen, „möglicherweise ist Laura Rudenz den beiden auf die Spur gekommen … über die Bücher, die sie gelesen hat …“
    „Der unbekannte Geliebte?“
    „Vielleicht …“
    „Dann hätte er aber ein ganz anderes Motiv: dass er sie loswerden muss, weil sie Bescheid weiß …“
    „Auch, ja … und Matthias Rudenz?“
    „Stimmt … die Karte, die habe ich ganz vergessen …“
    „Außerdem gibt’s da noch den Schweizer … oder glauben Sie plötzlich, dass es reiner Zufall ist, dass wir fünf Tote haben, die zu den Spielkarten passen, und ich von einem Scharfschützen ins Visier genommen werde?“
    „Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, was ich glauben soll …“
    „Ist ja jetzt egal“, wehrte Schäfer ab, „konzentrieren wir uns auf die Autowerkstätten, die Bekannten von dieser toten Fixerin und natürlich auf diesen mysteriösen Adoptivsohn …“
    „Zur Fahndung ausschreiben?“
    „Wir wissen ja nicht einmal, wie er heißt … vielleicht lebt er gar nicht mehr … nein, erst brauchen wir mehr Informationen …“
    „Wie sieht’s mit Ihnen aus?“
    „Wieso?“
    „Sie brauchen Personenschutz und …“
    „Im Büro fühle ich mich eigentlich sehr sicher …“
    „Ich organisiere ihnen jemanden …“
    „Gut“, meinte Schäfer und trank seinen Kaffee aus, „dann auf zur Arbeit.“

33
    Um zehn Uhr trafen sie sich zu einer außerordentlichen Besprechung. Kamps Ersatz, Oberst Haidinger, war anwesend und wollte von Schäfer wissen, ob er sicher sei, dass es sich um ein Laserzielgerät gehandelt habe. Wie sollte er sicher sein? Vielleicht war es auch ein Lausbubenstreich gewesen – ein simpler Laserpointer, mit dem man ihn erschrecken wollte; er wäre der Erste, der sich diese Version wünschte. Haidinger sicherte ihm Personenschutz rund um die Uhr zu. Zudem überraschte er sie mit dem Versprechen, drei zusätzliche Beamte für den Fall abzustellen. Das sah nach Druck von außen aus, Schäfer sagte sich, dass er sich gleich anschließend eine Zeitung besorgen musste. Kovacs und Schreyer hatten die gewünschte Aufstellung der Mechaniker mit und übergaben ihm die ausgedruckte Liste. Neunzehn Werkstätten? Wo sollten denn die alle sein? Schäfer sah sich die Adressen an und musste sich eingestehen, dass seine Wahrnehmung imstande war, Dinge, die ihn nicht interessierten, völlig auszublenden. Na gut, der Reihe nach aufsuchen, erst einmal ohne großen Druck befragen, sie wären wegen eines unbekannten Toten hier und so weiter, wenn es unauffällig ginge, sollten sie die Mitarbeiter nach einem schwarzen Range Rover aushorchen, der in den letzten Wochen repariert worden wäre. Schäfer hielt inne, da er den Faden verloren hatte. Hörten ihn die anderen eigentlich so wie er sich selbst: schwerfällig und trüb, als ob er durch Olivenöl redete. Er hatte noch nie zuvor Tranquilizer genommen, vielleicht wirkten sie deshalb so stark. Gar nicht so unangenehm – wattig und kindlich gleichgültig, fast war ihm nach Grinsen zumute.
    Im Büro wollte er als Erstes mit den Nachforschungen über den Adoptivsohn der Chlapecs beginnen. Er fuhr seinen Computer hoch und loggte sich in das zentrale Informationssystem ein. Er tippte den Namen ein, kreiste mit dem Cursor über dem Suchbutton, dann löschte er seinen Eintrag wieder. Vielleicht war es paranoid, doch Schäfer hatte das Gefühl, dass der Täter irgendwo in seinem näheren Umfeld war. Nicht nur wegen des versuchten Anschlags. Dass er möglicherweise sogar seine Arbeit überwachte. Einen Computer zu hacken, das war doch heutzutage ein Kinderspiel. Noch hatten sie jedenfalls den Vorteil, dass niemand sonst von seinem Verdacht bezüglich des jungen Chlapec wusste. Da wollte er auf keinen Fall riskieren, ihn aufzuscheuchen … also der lange Weg: Einwohnermeldeamt, Bezirkshauptmannschaften, Jugendwohlfahrt, Magistrat … er stand auf und zog den Mantel an.
    „Wohin wollen Sie?“, rief Bergmann und sprang auf.
    „Ähm … hinaus … habe was zu erledigen“, erwiderte Schäfer erstaunt.
    „Ich gehe mit … solange Ihnen noch kein Leibwächter zugeteilt ist …“
    „Bergmann“, seufzte Schäfer, „das ist so gar nicht meine Art …“
    „Und Beerdigungen sind nicht

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