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Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition)

Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition)

Titel: Oksa Pollock. Die Unbeugsamen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cendrine Wolf , Anne Plichota
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oben wie ein Funken sprühendes Feuerwerk. Die Zuschauer auf den Rängen sprangen jubelnd auf.
    »Ja! Ja! Verehrte Zuschauer, der Stecher ist soeben befreit worden! Und Gunnar hat mit seinem dritten Schuss den ersten Punkt für die Flinken Aale erzielt! Hoch lebe Gunnar!«
    Stürmischer Beifall erhob sich. Da drehte sich der Nestor um, öffnete geschickt mit dem Maul die Schachtel auf seinem Rücken und holte einen großen Ball daraus hervor, der wie ein Diamant im Sonnenlicht glitzerte. Selbst von der entferntesten Tribüne aus war er zu sehen. Der Nestor nahm ihn mit äußerster Vorsicht zwischen die Zähne und legte ihn mit einer unerwarteten Sanftheit in Gunnars Hände. Als diese Aufgabe erfüllt war, drehte er sich um und verschwand im tiefen Wasser des Sees. Glitzernde Tropfen spritzten in die Höhe. Wenige Sekunden später tauchte er zusammen mit seiner Gefährtin wieder auf.
    »Ballarider und Ballatoren, nehmt eure Positionen ein! Unsere Huldvolle wird die Partie eröffnen!«, verkündete der geflügelte Kommentator.
    »Was?«, quiekte Oksa überrascht. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Du musst zu dem Nestorpärchen vertikalieren«, erklärte Abakum. »Gunnar wird dir den Stecher übergeben, und du wirfst ihn dann so hoch wie möglich in die Luft.«
    »Mehr nicht? Na gut, das bekomme ich hin. Bis gleich!«, rief Oksa mit einem strahlenden Lächeln.
    Die acht Spieler konnten ihre Ungeduld kaum zügeln. Sie hielten die Propulsars gerade vor sich und nahmen ihre Startpositionen ein, während die Phosphorillen in beiden Toren mit den Tentakeln wedelten.
    »Unsere geliebte Huldvolle, Ihr seid an der Reihe«, informierte sie der Megafonvogel.
    Oksa vertikalierte bis zur Mitte des Sees. Dort verbeugte sich Gunnar vor ihr und übergab ihr den glitzernden Ball. Eine riesige Sanduhr stieg aus dem Wasser auf und so hoch empor, wie es unter dem Schutzschild nur möglich war. Da holte Oksa weit aus und warf den Stecher mit aller Kraft in die Luft. Die Sanduhr drehte sich langsam um, gleich würden die silbernen Sandkörner darin herunterrieseln.
    Während Oksa zur Tribüne der Huldvollen zurückkehrte, brüllte die Menge vor Aufregung. Nur noch wenige Sekunden, dann würde die Partie endlich richtig beginnen!
    Beim Startsignal stürmten die Spieler beider Mannschaften auf ihren Propulsars zur Mitte des Sees. Als der Stecher nur noch wenige Meter über der Wasseroberfläche war, gab ihm der Nestor einen kräftigen Schlag mit dem Schwanz und schleuderte ihn wieder in die Luft. Die Spieler nahmen die Verfolgung auf, und eine Spielerin in Grün fing ihn als Erste.
    »Nun übernimmt Lucy von den Kühnen Skarabäen die Führung!«, rief der gefiederte Kommentator.
    »Lucy!«, rief Oksa. »Klasse!«
    »Achtung!«, fuhr der gelbe Vogel fort. »Ich erinnere daran, verehrte Zuschauer, dass der Ball innerhalb einer Mannschaft mindestens dreimal hin- und hergepasst werden muss, ehe er aufs Tor geworfen werden darf! Und der zweite Pass geht an Holger! Oh, Spears wurde frontal von einer Welle getroffen und ist abgestürzt! Schnell, schickt Froschlinge zu ihm!«
    Tatsächlich war der arme Spears gerade kopfüber ins Wasser gefallen. Sofort flogen die Frösche mit den Libellenflügeln zu dem in Not geratenen Spieler und packten ihn, um ihn aus dem aufgepeitschten Wasser zu retten. Währenddessen schossen die Strudelgranuk-Spucker am Ufer fleißig weiter Granuks ab. Es stürmte aus allen Himmelsrichtungen, und die Wellen wurden immer höher. Die beiden Nestore trugen noch das Ihrige dazu bei, indem sie das Wasser mit ihrem Schwanz aufwühlten. Der Ball wanderte von einem Spieler zum nächsten, alle klammerten sich an ihre Propulsars und versuchten, den Windstößen und den Wellen auszuweichen. Plötzlich ertönten aufgeregte Schreie: Der Stecher hatte sich in den Händen von Lucy, der Spielerin der Kühnen Skarabäen, aufgeblasen.
    »Vier, drei, zwei …«, zählte der Megafonvogel mit dramatischer Stimme ab, während Lucy sich hektisch nach einem Spieler ihrer Mannschaft umsah, zu dem sie den Ball passen konnte.
    Alle hielten die Luft an – bis der Stecher endlich in die Hände eines Mannschaftskameraden von Lucy gelangte.
    »Hurra! Eine Sekunde länger, und Lucy wäre das Opfer der unerbittlichen Stacheln des Balls geworden!«
    Oksa runzelte die Stirn.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Wenn man den Stecher länger als zehn Sekunden in der Hand behält, verwandelt er sich in einen riesigen Seeigel. Und der Kontakt mit seinen Stacheln

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