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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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ehemaligen UdSSR.“ 
    „ Was hindert uns, denn zuerst bei Mamedov reinzuschauen?“
    „ Nichts. Stimmt.“ Wendt fasste sich an seinen Bauch. Der Gedanke gefiel ihm. Dieser Plan gefiel ihm sehr.
    *
    Badak packte von Zeit zu Zeit die Panik. Er ging über Nebenstraßen zu seinem Ziel. Jedem, der ihn beobachtet hätte, wäre sein gehetzter Gesichtsausdruck aufgefallen. Er war entschlossen, heute zu Mamedov zu gehen, und ihn um Hilfe zu bitten. Sollte der sich doch etwas einfallen lassen. Er hatte sonst keine Möglichkeit mehr unterzukommen. Sich dort nachts aufzuhalten, wo die Penner nächtigten, war zu gefährlich. Jeder dieser Männer hätte ihn für eine Flasche Schnaps verraten. Ebenso gefährlich war es, einem Mitglied einer der anderen Gangs zu begegnen. Die hätten ihn auch gnadenlos verpfiffen. Oder vielleicht sogar selber erledigt, um sich damit zu schmücken.
    Ich habe den Badak gekillt.
    Ich.
    Daher war er besonders vorsichtig. Sein Leben hing davon ab.
    Er musste schnell dort wegkommen, wo er die Nacht verbrachte hatte. Die Polizei würde dort großräumig nach ihm suchen. Das vermutete er. Bonn Castell war nicht so weit weg von dem Industriegebiet, wo Mamedov seinen Firmensitz hatte. Es waren nur noch wenige hundert Meter bis dahin. Wieder wählte er eine Nebenstraße, die dann nach einer Rechtskehre auf einen Kreisverkehr führte. Dort lag das Gebäude, auf das er zusteuerte.
    Er bog um die Ecke, stoppte sofort wieder ab. Neben dem Kreisverkehr stand ein Streifenwagen.
    Der Schreck durchfuhr seine Glieder.
    Bloß nicht auffallen.
    Bleib ruhig.
    Keine Hektik. Er blieb stehen. Tat so, als würde er an sein Handy gehen. Drehte sich dabei um. Gestikulierte. Dann ging er in die andere Richtung schnell wieder davon. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Niemand folgte ihm.
    Noch einmal gut gegangen. Solange , wie der Kreisverkehr durch den Streifenwagen bewacht wurde, konnte er nicht in das Haus gelangen. Aber wo sollte er hin? Badak überlegte. Von da, wo er sich gerade befand, war es nicht weit bis zum Sportpark Nord. Dort würde er versuchen, sich zu verstecken. Er ging los.
    *
    Als Hell und Wendt vor dem Firmensitz von Mamedov ankamen, stand an dem Kreisverkehr noch immer der Streifenwagen. Hell parkte seinen Mercedes beinahe dort, von wo Wendt gestern das Firmengebäude beobachtet hatte. Er ging hinüber zu dem Streifenwagen. Er unterhielt sich kurz mit dem Beamten, der dort saß. Der sagte ihm, dass an jeder großen Kreuzung ein Wagen parkte. Eine halbe Stunde würde er hier noch stehen, dann würde der Einsatz abgebrochen. Hell ging wieder zurück zu Wendt. Sie gingen zusammen hinüber zu dem Gebäude.
    We ndt starrte auf die Firmenschilder. Dabei hatte er sie doch gestern schon studiert.
    „ Na, dann stoßen wir mal ins Wespennest“, sagte er mit launiger Stimme.
    Sie gingen durch die Tü re, fuhren mit dem Aufzug in die zweite Etage, und standen vor der Türe. Chingiz Dadash Mamedov stand dort auf dem hochglanzpolierten Messingschild, darunter International Trading . Es gab eine Messingklingel unter dem Schild. Hell drückte darauf. Nichts war zu hören. Er wollte beinahe ein zweites Mal läuten, als die Türe geöffnet wurde. Eine mürrisch dreinschauende Dame stand vor ihnen. Sie blickte über ihre Brille.
    „ Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte sie. Die Frau sah irgendwie mitgenommen aus. Daher klangen ihre Worte auch nicht sehr freundlich.
    Bis vor kurzen hatte sie noch als Fachbereichs-Sekretärin an der Sankt-Augustiner-Fachhochschule gearbeitet. Doch weil sie dort vor einer Klausur wichtige Unterlagen verschlampt hatte, entließ man sie dort fristlos. Jetzt war sie froh, den Job als Empfangsdame bei Mamedov erhalten zu haben.
    „ Guten Tag, wir sind von der Bonner Kriminalpolizei. Mein Name ist Hell, das ist mein Kollege Wendt. Wir hätten gerne mit Herrn Mamedov gesprochen.“
    Sie hielten ihr die Polizeimarken vor die Nase.
    „Oh, da haben sie aber Pech. Herr Mamedov ist in einem wichtigen Gespräch“, sagte sie mit tonloser Stimme. Sie schob ihre goldgeränderte Brille wieder zurück auf die Nase. Ihre Haare schienen von Natur aus einen hohen Fettgehalt zu besitzen. Wie Spaghetti hingen sie da.
    „ Das hören wir ständig“, sagte Hell.
    „ Darauf können wir leider heute keine Rücksicht nehmen. Wir sind in einer Mordermittlung unterwegs. Wir können Herrn Mamedov auch gerne ins Präsidium vorladen. Das dürfen Sie jetzt so weitergeben.“
    Sie schaute Wendt mit einem

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