Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
Vom Netzwerk:
martialischen Masken.“
    „ Habe ich von gehört“, sagte Hell, „Dann viel Spaß damit.“
    Rosin rauschte aus Hells Bü ro wie ein kleiner Wirbelwind. Wenn sie so forsch kämpft, wie sie auftritt, dann möchte ich nicht ihr Gegner sein, dachte er.
    *
    Es gab Tage, an denen konnte man schon früh spüren, dass etwas Besonderes in der Luft lag. Wieso? Das konnte man nicht sagen. Auch ahnen konnte man es nicht. Vielleicht war es eine Fähigkeit, die uns Menschen noch aus der Zeit innewohnte, als wir noch täglich dem Kampf ums Überleben ausgesetzt waren. Dieser Tag war so ein Tag. Hell wachte aus einem schlechten Traum auf. Er hatte geträumt, sein Sohn Christoph sei aus der Klinik geflohen. Vielleicht machte ihn der Traum sensibel für den Tag. Sensibler als sonst. Wachsamer.
    Ufuk Badak hatte die zweite Nacht in einer Gartenlaube verbracht. Dort hatte er eingebrochen. In der Frü h wurde er von einem Geräusch aufgeschreckt. Das Gartentörchen quietschte. Blitzschnell war er auf den Beinen. Jemand war bereits an der Türe. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt. Jemand öffnete die Türe. Er griff nach einer Weinflasche, die auf dem Tisch stand.
    In der Laube hatte er einen gut gefü llten Kühlschrank vorgefunden. Auch Wein war reichlich vorhanden. An beidem hatte er sich bedient. Die Laube hatte zwei Räume. Jemand stand nun in dem Vorderen. Badak stand hinter der Türe, die Flasche zum Schlag bereit. Das war zweifelsohne der Besitzer. Keine Polizei. Er hörte, wie ein Schlüsselbund auf den Tisch gelegt wurde. Seine Backenknochen mahlten. Er wartete. Der Besitzer würde sicher gleich den Raum betreten.
    Warum auch immer, plö tzlich ertönte eine laute, männliche Stimme.
    „ Ist da jemand? Hallo“
    Badak fuhr erneut der Schreck in die Glieder. Was hatte ihn verraten? Er blieb mucksmä uschenstill.
    „ Hallo?“
    Jemand kam einen Schritt auf die Tü re zu. Der Dielenboden knarrte. Noch einen Meter.
    „ Hallo? Ist da wer? Ich hole jetzt die Polizei. Hallo?“ Badak hörte den ängstlichen Unterton in der Stimme. Komm schon, dachte er. Komm.
    Als der Mann schließ lich in der Türe stand, verdunkelte er den hinteren Raum. Badak hatte alle Gardinen in dem Zimmer zugezogen. War es das? Hatte der Mann das bemerkt?
    Er war zum Schlag bereit, als plö tzlich wieder Licht in den Raum fiel. Der Mann ging zurück.
    „ Ja, hallo, hier ist Peter Gloweck. In meine Gartenlaube ist eingebrochen worden. Ich bin …“ Weiter kam der Mann nicht mehr. Die Glasflasche in der rechten Hand von Badak sauste auf seinen Kopf herunter und zersplitterte. Er fiel wie ein Sack nach vorne. Badak stand noch ein paar Sekunden über ihm, bis er sich sicher war, dass er den Mann ausgeschaltet hatte. Sein Atem ging schnell. Der Mann, der vor ihm auf dem Boden lag, war groß. Er hatte graues Haar und trug einen Bart. In das noch sehr dichte Haar sickerte nun das Blut aus der Kopfwunde.
    „ Hallo, Herr Gloweck? Wo sind sie?“, fragte die besorgte Stimme des Polizisten aus dem Handy. Badak drückte auf die rote Taste des Handys und entnahm den Akku.  Er schloss die Türe der Laube wieder, und suchte sich etwas mit dem er den Mann fesseln konnte. Wie lange wird es dauern, bis sie wissen, wo Peter Gloweck seine Laube hat, überlegte Badak. Nicht sehr lange.
    Er zurrte den Strick fester, stopfte dem noch immer bewusstlosen Mann ein Geschirrtuch komplett in den Mund. Dann fü llte er die meisten der Lebensmittel aus dem Kühlschrank in einen Rucksack, den er vor Ort gefunden hatte. Eine Viertelstunde später war er bereits auf dem Weg. Eine Stunde später hatte die Polizei ermittelt, in welcher Siedlung ein Peter Gloweck gemeldet war, der auch eine Laube in seinem Garten hatte. Eine weitere Viertelstunde später standen drei Polizisten mit gezogenen Waffen vor der Türe der Laube.
    *
    Oliver Hell saß in seinem Büro. Er sah sich gerade die letzten Kommentare auf der Website von Radio Bonn an. Dort standen einige dumme und dreiste Kommentare. Die Polizisten wären alle waffengeile Machos und würden sich trotzdem verkriechen, wenn sie einen Psycho vor sich hätten, der Frauen tötet. Weil ihnen ihre Waffen dort nicht helfen konnten.
    Scheiß Trolle dachte Hell. Seine Laune hätte besser sein können. Er kannte das. Von der Presse. Dort kannte man den Verfasser. Seine Meinung. Im Netz konnte jeder Idiot den Mist schreiben, den er für richtig hielt. Anonym. Vielleicht beachtet, vielleicht gehasst.
    Das Telefon klingelte. Er nahm ab. Die

Weitere Kostenlose Bücher