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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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ihren Teil beisteuern, hatte sie versprochen. Doch rang sie ihm gleich das Versprechen ab, alleine das Wohnmobil zu fahren. Mit einem Lächeln hatte er schließlich zugestimmt. Am Montag würde er sich direkt darum kümmern. Nach dem Einreichen des Urlaubsantrages bei Oberstaatsanwältin Hansen.
    Jetzt legte er sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme im Nacken.
    „ Wir haben seine Beschreibung an alle Bahnhöfe und Flughäfen gegeben. Die Bundespolizei hat ebenfalls die Bilder von ihm in Verkleidung. Jetzt können wir nur abwarten, was wir von denen bekommen“, sagte er schließlich.
    „ Das weiß er. Er weiß ebenso, dass alle Bullen in Deutschland wissen, was er im Moment trägt. Was würdet ihr tun, wenn ihr in seiner Situation wärt? Los, denkt nach!“, spornte Meinhold ihre Kollegen an. Die Tatsache, dass sie jetzt hier im Präsidium saß, nötigte allen Beteiligten eine Menge Respekt ab.
    Klauk trommelte nervös mit dem Kugelschreiber auf der Tischkante. „Ich würde wieder das tun, was ich am besten kann: mich verkleiden. Ich bin das Chamäleon. Wir haben gesehen, was er in der Richtung drauf hat.“
    „ Genau das denke ich auch. Er wird seine Identität wieder ändern. Wo tut er das? Und wo hat er die Sachen her, um sich zu verkleiden?“
    Klauk trommelte weiter. „Schließfächer. Bahnhöfe und Flughäfen haben Schließfächer. Wo soll er sonst die ganzen Klamotten bunkern?“
    „ In seinem Auto. Er hat auch höchstwahrscheinlich Roberts in einem Auto transportiert. Weißt Du, wie viele Schließfächer es im Rheinland gibt? Es gibt auch woanders welche.“
    Klauk schüttelte den Kopf. „Aber keine, die Du über längere Zeit mieten kannst. Das geht nur auf den Bahnhöfen oder am Flughafen. Was haben wir zu verlieren? Verständigen wir die Bahnhöfe und Flughäfen. Sie sollen die Videos der letzten Stunde checken und schauen, ob jemand Verdächtiges auf einem Video auftaucht. Soll die Bundespolizei mal richtig aus dem Arsch kommen.“
    *
    Es war viel zu hell in Wendts Schlafzimmer. Die Sonne warf höhnische Strahlen durch die Jalousien. Wendt hatte ein paar Stunden geschlafen. Oder? Er schaute auf den Wecker. Halb elf. Nein, keine Stunde. Er zog die Decke über den Kopf und versuchte, sich zu entspannen und flach zu atmen. Nichts klappte. Wenigstens die widerlichen Kopfschmerzen hatten ihn verlassen.
    Julia Deutsch. Er dachte an die Juristin. Wie hübsch sie war. Und sie schien ein echtes Interesse an ihm zu haben. Er rief sich ihr ebenmäßiges Gesicht vor Augen. Ein kleiner Schauer lief ihm über den Rücken.
    Ja, er würde gern einen Kaffee mit ihr trinken gehen. So schnell wie möglich. Mit einem Seufzer stieß er die Decke von sich. Er zog seinen Morgenmantel an, stakste in die Küche und brauchte eine Weile, bis er die Kaffeemaschine geladen hatte. Dann ging er zurück ins Schlafzimmer und zog die Jalousien hoch. Das Licht schmerzte in seinen Augen.
    Eine Viertelstunde später saß er in der Küche und nippte an seinem Kaffee. In der Hand hielt er Julias Visitenkarte. Er roch daran. Sie duftete nach ihr, bildete er sich ein. Mit klopfendem Herzen griff er nach seinem Handy.
    *
    Einen Einsatz eines SEK-Teams verwarf Hell. „Egal, von wo er versucht wegzukommen, wir müssen davon ausgehen, dass er irgendeine Waffe bei sich trägt. Ich kann kein Blutbad verantworten.“
    „ Wie sollen wir aber dann einen Zugriff einleiten?“
    „ Wenn ich das schon wüsste, hätte ich es längst angeordnet. Er muss sich in Sicherheit wiegen. Ich weiß nicht, wie er reagiert, wenn er in die Enge getrieben wird.“
    „ Ich habe eine Idee“, sagte Meinhold, „Wir müssen verschiedene verdeckte Teams postieren. Getarnt. Wir schlagen ihn mit seinen eigenen Waffen. Auf den Flughäfen, auf den Bahnhöfen. Einfach überall, von wo aus er ins Ausland kommt.“
    „ Was ist, wenn er sich ein Auto besorgt? Oder sein Eigenes zur Flucht nutzt. Daran hast Du nicht gedacht, Christina“, sagte in dem Moment Rosin. Unbemerkt hatte sie sich in den Besprechungsraum geschlichen.
    „ Stimmt, damit hast Du Recht“, sagte Klauk und schaute in ihr müdes Gesicht, „Schön, das Du auch hier bist, Lea.“
    „ Ich lasse euch doch nicht die Lorbeeren alleine zufallen.“ Der Stuhl schlürfte laut über den Boden, als sie ihn zu sich hinzog, um sich zu setzen.
    Hell dachte nach. „Wir können in der Kürze der Zeit nicht alles abdecken. Die Idee mit den verdeckten Einsatzkräften ist gut. Klauk, informiere alle

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