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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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seine Frau in den Arm.
    „ Müssen wir das hier fortsetzen?“, fragte er mit einem flehenden Blick in Richtung Hell.
    „ Nein, sicher nicht. Wenn Ihnen noch etwas einfallen sollte, dann rufen Sie mich bitte an“, sagte er und reichte Schnackenberg seine Visitenkarte. Er schaltete das Mikrofon wieder aus, nachdem er noch kurz einen Satz auf das Band gesprochen hatte.
    Schnackenberg führte seine weinende Frau zur Türe, blickte sich noch einmal kurz zum Gruße um. Hell schob die Unterlippe hervor und nickte kurz.
    Als er sicher sein konnte, dass die Eltern außer Hörweite waren, holte er sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer der Gerichtsmedizin.
    Es klingelte drei Mal. Zu seiner großen Überraschung meldete sich jemand, den er nicht erwartet hatte.
    „ Stephanie Beisiegel. Wer stört?“
    Hell hielt einen Moment inne.
    „ Mensch, dich hätte ich jetzt nicht erwartet. Bist Du gut wieder gelandet? Wie war das Meeting?“
    „ Willst Du eine ehrliche Antwort hören, oder den Standard? Es war für die Füße, aber komplett.“ An ihrer Art zu sprechen bemerkte Hell sofort, dass die Stimmung in der Gerichtsmedizin nicht gut war.
    „ Hast Du schon…“, fragte Hell, kam aber gar nicht dazu, seinen Satz zu beenden.
    „ Ja, ich habe schon. Und es hat meine Laune nicht wirklich verbessert. Wenn ich meine Vertretung in solche kompetenten Arme lege, dann muss ich mir wirklich überlegen, ob ich mir es nach erlauben kann, solche Meetings zu besuchen. Hier geht dann alles sprichwörtlich den Bach herunter.“
    Hell konnte es nicht wissen, aber er stellte sich vor, dass Dr. Plasshöhler in der Nähe war und Dr. Beisiegel ihrer schlechten Laune ungezügelt freien Lauf ließ. Er sollte ihre Worte hören.
    „ Hast Du schon“, fing Hell erneut an, machte eine Pause und hoffte, den Satz diesmal beenden zu können, „Einen Blick auf die Leiche von Lars Königer werfen können? Ist der Golfball schon auf dem Weg in die KTU?“
    „ Zwei Mal ja.“
    „ Und?“
    „ Was und? Wenn Du wissen willst, was ich denke, dann bewege deinen Astralkörper hierher.“
    „ Gibt es eine Kurzversion für Gehfaule?“
    „ Ein Messerschnitt wurde von links nach rechts ausgeführt, durchtrennte die Halsschlagader und den Kehlkopf. Ein verdammt scharfes Messer. Lange Schneide, schmal. Und derjenige, der die Waffe führte, kannte sich damit aus. Der hat nicht zufällig ein Messer gewählt. So wie der Schnitt ausgeführt wurde, konnte das Opfer nicht einmal mehr schreien. Das war ein Profi. Ihr sucht jemanden, der so schon öfter getötet hat. Wenn euch das hilft?“
    „ Sicher. Danke, Stephanie. Und lass den Plasshöhler bitte leben, er hat heute sein Bestes gegeben. Du hättest den Sturm erleben sollen.“
    „ Entschuldige Oliver. Aber das lass bitte meine Sorge sein, ja?“ Hell wich automatisch einen Schritt zurück. Selten hatte er seine Kollegin so erlebt. So barsch war sie nur gelegentlich. Wenn sie kurz vor der Explosion stand.
    „ Schon gut. Eins noch. Gleich kommen die Eltern von Jan Schnackenberg zu euch in die Gerichtsmedizin. Die Mutter wird euch nach den näheren Umständen des Todes ihres Sohnes befragen. Macht es ihr bitte einfach. Sie ist schon völlig aufgelöst hier fortgegangen.“
    „ Jaja, wir werden Sie schonend behandeln. War‘s das?“
    „ Ja, das war’s. Danke dir.“
    Die Worte von seiner Kollegin klangen Hell noch im Ohr, als er das Handy in seine Hemdtasche steckte.
    „ Das war ein Profi.“
    Hatte Sie Recht? Ein Wirtschaftsprüfer wird Opfer eines Profi-Killers? Dann musste er sich aber gehörig mit jemandem angelegt haben, der auch vor einem Mord nicht zurückschreckte. Jemand Mächtigem.
    Aber diesen beiden Hinweisen mussten sie dringend nachgehen. Wenn Christina mit ihrem Profil für den Mörder von Schnackenberg fertig war, sollte sie sich sofort in die Datenbanken einloggen. Ein Mörder, dessen bevorzugte Waffe ein Messer ist, war sicher nicht leicht zu finden.
    *
    Kommissar Lessenich wollte sich im Treppenhaus mit Oliver Hell unterhalten. Doch hatte der überhaupt keine Lust, auf ein Gespräch mit seinem schwergewichtigen und dummdreisten Kollegen.
    „ Ich habe keine Zeit“, haspelte Hell eine flüchtige Entschuldigung und wollte weitergehen. Doch Lessenich hielt ihn am Arm zurück.
    „ Das BKA ist im Hause. Sie sind bei Hansen im Büro. Man munkelt, dass sie euch den ‚Fall Gauernack‘ entziehen wollen.
    Hell empfand es als unangenehm, am Arm berührt zu werden. Lessenich schwitzte

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