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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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zu bedenken.
    „ Sag das mal meinem Brummschädel.“ Wendt wollte nicht noch kurz vor der Pressekonferenz mit Hell diskutieren. Für ihn war das nicht egal. Jeder Ermittler sah es als vorrangige Aufgabe an, Verbrechen an Kollegen selber aufzuklären. Das BKA hatte keinerlei Ortskenntnis. Sie mussten erst in den Fall eingearbeitet werden. Und er hatte die starke Befürchtung, dass diese Aufgabe ihm zufallen würde.
    Hell blieb der Unmut seines Stellvertreters nicht verborgen. „Lea, was sagt die KTU zu der SD-Karte?“, lenkte er auf ein anderes Thema ab.
    Rosin hatte bisher brav gewartet. „Die Karte hat einen Inhalt der verschlüsselt ist. Die Jungs brechen sich einen ab, können den Code aber nicht knacken.“
    „ So ein Mist“, fluchte Hell, „Dieser Inhalt hätte uns sicher ein Stück weitergebracht.“ Obwohl er seine Vermutung mit nichts belegen konnte.
    „ Womit Du Recht hast Chef. Umsonst frickelt kein Killer eine SD-Karte in einen Golfball hinein, wenn er darauf nur ein paar Micky-Maus-Bildchen verstecken will“, frotzelte Klauk, der für alle unbemerkt plötzlich in der Türe auftauchte.
    „ Hallo Sebi, schön, dann kannst Du ja gleich auch an der PK teilnehmen“, sagte Hell.
    „ Tut mir leid, dass ich zu spät gekommen bin, aber die Zeugenvernehmung hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als erwartet.“
    „ Was hat sich noch ergeben?
    „ Ich habe noch zwei weitere Namen von Frauen, die sich mit Königer getroffen haben. Aber ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, die Adressen zu ermitteln“, antwortete Klauk.
    „ Eifersucht? Dann sollten wir möglichst schnell den Background der Frauen abchecken, ob es dort einen Messerhelden gibt“, sagte Meinhold, „Bevor wir uns die Mühe machen und in den Personen – und Falldaten in CODIS suchen.“
    „ Wollt ihr das erledigen? Oder kommt ihr lieber mit zur PK? Ich denke, den Hintergrund der beiden Frauen abzuchecken, hat Priorität“, fragte Hell die beiden.
    Klauk und Meinhold schauten sich an. Meinholds Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Wir zwei? Du und ich, Sebi. Los, die PK kann uns mal. Das schafft ihr auch locker ohne uns. Außerdem bin ich krankgeschrieben, da käme es nicht gut, wenn man mein Gesicht im Fernsehen sähe.“
    Klauk lachte und nahm seine Kollegin in den Arm. „Los geht’s, Süße!“
    „ Nenn mich nicht „Süße“. Ich bin eine international anerkannte analytische Fallermittlerin. Die nennt man nicht ungestraft „Süße“, rief sie und knuffte Klauk rüde in die Seite. Der markierte einen Schmerzensschrei und sank beim Laufen in sich zusammen.
    „ Komm her, alter Mann. Ich stütze dich.“
    „ Bloß nicht, Du willst mich nur weiter quälen“, stieß er hervor und ließ sich schnell auf seinen Drehstuhl fallen, als wäre es ein Rettungsanker.
    „ Los, her mit den Namen der Damen“, witzelte Meinhold weiter.
    Hell beobachtete das Treiben seiner jungen Kollegen und beneidete sie insgeheim darum, dass sie nicht zu dieser Pressekonferenz gehen mussten. Gerne hätte er mit ihnen getauscht.
    *
    „ Vielen Dank“, sagte Brigitta Hansen und es gelang ihr, auf eine verblüffende Art und Weise aufrichtig überrascht zu klingen. Sie ging um den Schreibtisch herum und gab den beiden Beamten vom BKA die Unterlagen, die sie zur Verfügung hatte. Maik Berendi, einer der beiden Beamten, hatte ihr ein beachtliches Angebot gemacht. Für den BKA-Beamten war es sicher eine außergewöhnliche Geste. Insgeheim hatte die Staatsanwältin auf diese Reaktion gehofft. Doch konnte sie das den BKA-Beamten gegenüber nicht zugeben. Daher spielte sie die Überraschte.
    „ Wann können wir damit rechnen, den Kollegen kennenzulernen?“, fragte Arne Holz, der andere BKA-Beamte. Er öffnete den Aktenordner und las. Hansen übersah die Ungehörigkeit. Vielleicht spürte sie die Angespanntheit des Mannes. Holz war im Kollegium dafür bekannt, etwas grob gestrickt zu sein. Manchmal fehlten ihm einfach die Manieren. Daher resultierte auch sein Spitzname. Holzkopf. Sein kahler Schädel wies tatsächlich eine recht große Narbe auf. Auf dem Hinterkopf. Sie resultierte von einem heftigen Schlag mit einem Baseballschläger, den er bei einem Einsatz gegen eine Drogenbande abbekommen hatte. Die Narbe war mit sechs Stichen genäht worden. Diese Stiche waren mächtig grob ausgeführt worden. Beinahe wie bei Frankensteins Monster. Diese Narbe, zusammen mit seinem griesgrämigen Blick, verlieh ihm etwas Gefährliches.
    Sein Kollege Berendi

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