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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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oder?“
    „Wer weiß?“ Sie blickte zu ihm auf. „Ich war Urologin, nicht Notärztin.“
    Bevor sie in einen Vampir verwandelt worden war , war das, was Maya meinte, aber sie brauchte es nicht zu sagen. Selbst Oliver wusste dies über ihre Vergangenheit. Sie war von einem von Scanguards’ Leuten angegriffen und gegen ihren Willen verwandelt worden. Am Ende war alles gut ausgegangen, und sie hatte mit dem zweiten Chef von Scanguards, Gabriel, einen Blutbund geschlossen.
    Maya wies auf die Verletzung am anderen Arm des Mädchens hin. „Abgesehen davon bin ich sicher, dass ich dieses kleine Problem hier beheben kann.“
    „Soll ich ihre Wunden lecken?“ Es würde garantieren, dass die Verletzungen schnell, wahrscheinlich innerhalb von Minuten, heilten.
    „Hast du ihre Erinnerung daran gelöscht?“
    Überrascht über ihre Frage, schüttelte Oliver den Kopf. „Nein, habe ich nicht. Ich war nicht derjenige, der das getan hat!“
    „Hör auf, Oliver! Ich will jetzt nicht mit dir darüber diskutieren.“
    „Ich aber!“ Er sog einen Atemzug ein. „Ich habe das nicht getan. Ich habe sie nicht gebissen und sie ausgesaugt. Und ich habe ihr Gedächtnis nicht gelöscht. Sie fiel praktisch in meine Arme, als sie vor einem anderen Vampir davonlief. Sie bat mich, ihr bei der Flucht zu helfen. Und das habe ich getan. Und das wird sie dir auch bestätigen, wenn sie aufwacht.“
    „Hör auf damit! Wieso musst du immer noch weiter lügen? Ich bin’s, Maya. Ich bin Ärztin, ich kann dir helfen.“
    „Nein, kannst du nicht!“
    „So wie’s aussieht wohl nicht.“
    Sie sah wieder das Mädchen an, nahm ihr Stethoskop und hörte nochmals ihr Herz ab. Als sie das Stethoskop wieder wegsteckte, fuhr sie fort: „Da wir nicht wissen, woran sie sich erinnert, und ich keine Lust habe, ihr zu erklären, warum ihr Arm auf wundersame Weise verheilt ist, werde ich ihr einen normalen Verband anlegen, und sie auf normalem Weg heilen lassen. Kein Lecken. Und schon gar nicht von dir. Du hast schon genug von ihrem Blut abgekommen, oder etwa nicht?“
    Oliver stieß einen Fluch aus. „Ach, vergiss es! Du hast offensichtlich beschlossen, mir nicht zu glauben. Also warum mache ich mir überhaupt die Mühe? Sobald sie wach –“
    „Ja, ja, ich weiß. Dann wird sie uns von einem großen, bösen Vampir erzählen“, verspottete Maya ihn.
    „Bevor diese Nacht vorüber ist, wirst du dich noch bei mir entschuldigen müssen“, prophezeite ihr Oliver.
    „Verlass dich nicht drauf!“ Dann deutete sie auf die Flasche. „Zeit für die Nächste.“
    Wieder drehte Maya am Ventil, um den Blutfluss zur Nadel, die im Arm des Mädchens steckte, zu unterbrechen. Oliver half ihr, die Flaschen auszutauschen. Innerhalb einer Minute floss das Blut der zweiten Flasche 0-Negativ in die schöne Asiatin, von der er seine Augen nicht lassen konnte.
    Hatte sie ihm wirklich Sex angeboten, wenn er ihr half?
    Er streckte seine Hand nach ihrem Gesicht aus und streichelte zärtlich über ihre Wange, als Maya sich laut räusperte. Sofort zog er seine Hand zurück.
    „Ich wollte bloß sehen, ob sie sich wärmer anfühlt als vorher“, log er. „Sie hatte Schüttelfrost, als ich dich anrief.“ Nun, zumindest dieser Teil seiner Aussage entsprach der Wahrheit, auch wenn der Grund dafür, warum er sie berühren wollte, gelogen war. Er wollte einfach ihre weiche Haut spüren und an den Kuss erinnert werden, den sie nur einen flüchtigen Moment lang geteilt hatten.
    „Eine Begleiterscheinung des Blutverlustes“, kommentierte Maya und machte sich daran, die Wunde am Oberarm ihrer Patientin zu reinigen. Sie war nicht tief, nur eine oberflächliche Schnittwunde. Maya reinigte sie mit Alkohol, dann legte sie sterile Streifen darüber, bevor sie die Stelle mit Baumwollgaze abdeckte und mit Pflastern befestigte.
    Als die zweite Flasche kurze Zeit später leer war, entfernte Maya die Nadel und drückte auf die Einstichstelle, bis die kleine Öffnung aufhörte zu bluten. Dann klebte sie ein Pflaster darüber.
    Oliver fühlte die Ungeduld in sich wachsen. „Und jetzt?“
    „Mal sehen, ob sie darauf reagiert.“
    Maya legte ihre Hand auf den unverletzten Arm des Mädchens und rüttelte sie sanft. „Wach auf! Komm schon, ich weiß, dass du mich hören kannst. Wach auf!“
    Das fremde Mädchen rührte sich. Ihr Kopf fiel zur Seite und legte damit die Bisswunden an ihrem Hals noch einmal frei. Oliver deutete darauf und warf Maya einen fragenden Blick zu.
    Sie nahm schnell ein

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