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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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berühren, weil sie der Duft eines Vampirs antörnte!
    Der bloße Gedanke daran erfüllte sie mit Scham. Nein, sie würde nicht so tief sinken, egal wie lange sie schon keine sexuelle Befriedigung mehr verspürt hatte. Obwohl sie nicht mehr gefesselt war, würde sie jetzt nicht ihrem Verlangen erliegen. Bald würde sie wirklich frei sein. Dann konnte sie wieder anfangen zu leben.
    Ursula schloss ihre Augen, atmete tief durch und versuchte, an andere Dinge zu denken: daran, zurück an die Universität zu gehen, um ihr Studium zu beenden, und daran, endlich ihre Eltern wiederzusehen. Mit Freunden ins Kino zu gehen, an Familienfesten teilzunehmen, einen Ausflug an den Strand zu machen. Dinge, die jede normale junge Frau wollte. Dinge, die man ihr gestohlen hatte.
    Mit einem Seufzer entspannte sie sich, lehnte sich zurück in die Kissen und zog eine Ecke der Decke über ihren Unterkörper, um die Kälte abzuwehren, die sie plötzlich spürte. Müdigkeit kroch ihre Beine hoch und ließ sich in ihrem Bauch nieder. Vielleicht sollte sie für ein paar Minuten ihre Augen schließen. Nur um ihre Kräfte zurückzugewinnen.

    Ursula schoss in eine sitzende Position hoch. Einen Moment lang wusste sie nicht, wo sie war, doch dann kam alles wieder zu ihr zurück. Es war nicht nur ein Traum gewesen.
    „Guten Morgen“, sagte eine männliche Stimme. Ihr Herz setzte aus und ihr Kopf wandte sich blitzschnell in Richtung der Stimme.
    Es dauerte zwei weitere Sekunden, bevor ein Gefühl der Erleichterung einsetzte, als ihr klar wurde, dass der Fernsehmoderator mit diesen Worten seine Zuschauer zu einer lokalen Frühstückssendung begrüßte.
    Sie sprang aus dem Bett, lief zum Fenster und schob die schweren Vorhänge beiseite. Als sie nach draußen blickte, bemerkte sie, dass, obwohl es bereits hell war, nicht viel Tageslicht durch die Fensterscheibe drang. Sie konzentrierte ihre Augen auf das Glas und bemerkte eine dünne farbige Folie, die auf der Scheibe klebte und das Sonnenlicht, das in den Raum schien, filterte. Sie fragte sich, ob dieser Film wie ein Sonnenschutz wirkte, selbst wenn dieser nicht dunkel genug war, um alle Strahlen zu blockieren, wie es eine schwarze Abdeckung getan hätte. Reflektierte es vielleicht das Sonnenlicht wie ein Spiegel?
    Nun, es war ihr egal. Es war an der Zeit, etwas zu unternehmen. Sie musste sich nach unten schleichen und ein Telefon finden.
    Ihr Mund fühlte sich vor Nervosität wie ausgedörrt an. Um etwas Erleichterung zu finden, marschierte sie ins Bad und trank einen Schluck Wasser aus dem Wasserhahn, dann starrte sie in den Spiegel. Die Schwellungen um ihre Augen hatten nachgelassen, und niemand würde jemals bemerken, dass sie geweint hatte. Warum sie sich deshalb besser fühlte, wusste sie nicht. Es war ja nicht so, dass ihr die Meinung eines Vampirs wichtig war.
    Sie ließ den Fernseher weiter laufen, sozusagen als Tarnung, wenn sie irgendwelche Geräusche machte. Vorsichtig drehte sie den Türknauf und öffnete die Tür. Das Licht im Flur war schummrig. Nur eine kleine Wandleuchte am anderen Ende verbreitete Licht. Das Stockwerk unter ihr schien dunkel zu sein.
    Nachdem sie sich versichert hatte, dass niemand ihre Tür bewachte, schlich sie sich nach draußen und schloss lautlos die Schlafzimmertür hinter sich. Auf leisen Sohlen ging sie in Richtung Treppe. Der dicke Teppich unter ihren Schuhen schluckte das Geräusch ihrer Schritte.
    Als sie die Treppe erreichte, packte sie das Geländer, dann setzte sie einen Fuß auf die oberste Stufe, dann den anderen auf die nächste. Sie passte auf, nicht zu stolpern. Als sie den zweiten Stock verließ, wurde es dunkler. Wie sie vermutet hatte, brannte im Flur der ersten Etage kein Licht. Sie konnte nur ein schwaches Schimmern aus dem Erdgeschoss wahrnehmen, das wahrscheinlich aus der Diele kam.
    Als sie ihren Fuß auf die letzte Stufe setzte und damit den ersten Stock erreichte, benutzte sie das Geländer weiter als Führung. Der halbe Weg ist schon geschafft , ermunterte sie sich.
    Das Haus war still. Oliver schlief vermutlich. Und selbst wenn Blake wach war, besaß dieser nicht das außerordentliche Gehör eines Vampirs. Solange sie sich ruhig verhielt und nur flach atmete, würde er sie nie hören.
    Ein paar Schritte noch, und sie würde zur letzten Treppe gelangen.
    „Verlässt du uns schon?“
    Ihr Atem stockte, und ihr Herz setzte ein paar Schläge aus. Dann packten Olivers Hände sie und zwangen sie weg von der Treppe. Innerhalb eines

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