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Olivia und der australische Millionär

Olivia und der australische Millionär

Titel: Olivia und der australische Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET WAY
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landeten sie auf einer Wiese vor der Rinderfarm, die wie eine grüne Oase inmitten einer riesigen Wüste wirkte. Hohe Palmen und andere exotische Bäume, die Olivia nie zuvor gesehen hatte, umgaben das Anwesen. Dazu kamen Unmengen von Stauden und Büschen, deren verschwenderische Blütenfülle und betörend süßer Duft ihr fast den Atem raubte. All das wirkte wie ein lebendiger, farbenprächtiger Schutzwall um ein eher farbloses Haus, das kaum größer als ein durchschnittliches englisches Cottage war.
    Durch dunkle Sonnengläser inspizierte Olivia bedächtig ihr neues Zuhause. Und dann dämmerte es ihr langsam. McAlpine wollte sie aufziehen! Dies hier konnte unmöglich sein Familienstammsitz sein! Aber wenn er wirklich glaubte, sie so leicht ins Bockshorn jagen zu können, musste sie ihn leider enttäuschen!
    Sie betrachtete das Gebäude noch einmal unter einem ganz anderen Vorzeichen. Bei dem Farmhaus handelte es sich um eine Holzkonstruktion, die auf stabil wirkenden Pfählen stand. Ob als Schutz gegen Hochwasser oder zur Belüftung wusste Olivia nicht. Seitlich vom Haus sah man weit in der Ferne einen Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelte. Ob es in ihm Krokodile gab, die sich bevorzugt auf den breiten Sandbänken oder an seinen Ufern sonnten?
    Energisch unterdrückte Olivia ihre aufsteigende Panik und versuchte, sich wieder auf ihre unmittelbare Umgebung zu konzentrieren.
    Eine Art Holzspalier, mit Wein und einer goldgelb blühenden Pflanze berankt, begrenzte die großzügige, umlaufende Veranda und verhinderte einen direkten Blick ins Innere des Hauses. Der süße Duft machte Olivia ganz schwindelig.
    Das Dach war aus einfachem Wellblech und Grün gestrichen, genau wie die hölzernen Fensterläden und die breite Doppeltür, die auf die überdachte Veranda führte. Zwischen bequem aussehenden Korbmöbeln standen riesige Übertöpfe, in denen weitere exotische Pflanzen wuchsen. Andere Pflanzschalen, die an eisernen Ketten von der Decke herabhingen, beherbergten üppige Farne, deren Wedel fast bis zum Boden herabhingen.
    Mit ein wenig Pflege und ein paar Tropfen Wasser könnte man ein exotisches Paradies aus diesem Urwald machen, schoss es Olivia den Kopf. Doch ihr Bild eines gepflegten, englischen Gartens, wie sie ihn von Balfour Manor kannte, zerplatzte gleich wieder wie eine Seifenblase vor ihrem inneren Auge.
    Home Sweet Home! Mehr denn je fühlte sie sich wie ein Fisch auf dem Trockenen! Und sobald sie versuchte, einen Fuß vor den anderen zu setzen, bewahrheitete sich das Gefühl auch noch!
    „Alles in Ordnung?“, fragte Clint, als er sie taumeln sah und energisch nach ihrem Arm griff.
    „Mir geht’s ausgezeichnet, danke“, behauptete Olivia wenig überzeugend.
    „Seltsam …“ Er grinste. „Und ich hätte schwören können, dass du gerade gedacht hast: Wo, zum Teufel, bin ich hier nur gelandet! “
    „Vielleicht solltest du deinen Intuitionen zukünftig nicht unbedingt trauen, McAlpine“, riet sie ihm. „Aber, da wir das Thema nun schon angeschnitten haben … wo, zum Teufel, sind wir hier?“
    „In Naroo Waters .“
    „Wie überaus reizend.“ Ihr Lächeln glich dem einer Society-Lady anlässlich einer Charity-Gala.
    „Ja, nicht wahr?“ Seine Augen glitzerten wie Goldbarren. „Mir gefällt es hier auch ausnehmend gut. Von Kindesbeinen an habe ich diesen Ort immer wieder gern besucht. Es ist einer unserer Außenposten, und ich bin sicher, es stört dich nicht, dass wir den kleinen Umweg gemacht haben, um Wes, Bernie und ein wenig Material hier abzuladen. Wes leitet Naroo Waters , und Bernie ist seine rechte Hand.“
    „Und das konntest du mir nicht vorher sagen?“, fragte sie gefährlich milde.
    „Ich gehöre eher zum wortkargen Typ und gebe immer nur weiter, was ich unbedingt für notwendig erachte“, erklärte er mit breitem Lächeln.
    „Dann sollte das also kein Test für mich sein?“
    Diesmal lachte Clint laut heraus. „Wenn es so wäre, Eisprinzessin , dann hättest du ihn in dieser Sekunde jedenfalls mit Bravour bestanden. Geh doch kurz ins Haus, während ich mit Wes alles Notwendige bespreche. Seine Frau Heather wird dir sicher eine Tasse Tee anbieten. Ich komme gleich nach.“
    „Und als wer oder was soll ich mich ihr vorstellen?“
    Clint kniff die Augen zusammen und betrachtete sie einen Moment kritisch. „Sag ihr doch einfach, du wärst eine alte Freundin …“
    Als Olivia zögernd die Verandastufen erklomm, kam ihr eine kleine, zierliche Frau in knielangen

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