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Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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sind nur Vermutungen«, sagte Ada mit ausdrucksloser, beinahe schroffer Stimme.
    »Ja. Das sind nur Vermutungen.« Er rieb sich die Wangen. Er war ungeheuer müde. »Aber ich glaube, wenn Noman … Ody s seus … den Sonie-Flug überlebt, hat er auf der Golden Gate vie l leicht noch eine Chance.«
    »Das geht nicht«, sagte Ada. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wir brauchen das Sonie hier. Um gegen die Voynixe zu käm p fen, falls sie heute Nacht wiederkommen. Wenn sie heute Nacht wiederkommen.«
    »Ich bin vor Einbruch der Dunkelheit zurück«, sagte Harman.
    Hannah stand auf. »Wie willst du das schaffen? Als wir mit Savi von der Golden Gate hergeflogen sind, haben wir über e i nen Tag gebraucht.«
    »Ich kann schneller fliegen«, sagte Harman. »Savi ist langsam geflogen, um uns keine Angst einzujagen.«
    »Wie viel schneller?«, fragte Daeman.
    Harman zögerte ein paar Sekunden. »Viel schneller«, sagte er schließlich. »Das Sonie sagt, dass ich in achtunddreißig Min u ten bei der Golden Gate bei Machu Picchu sein kann.«
    »Achtunddreißig Minuten!«, rief Ada, die ebenfalls bei diesem langen, langen Flug mit Savi dabei gewesen war.
    »Das Sonie hat es dir gesagt?« Hannah war durcheinander. »Wann denn? Ich dachte, die Maschine könnte keine Fragen nach Zielen beantworten.«
    »Das tut sie auch erst seit heute Morgen«, sagte Harman. »U n mittelbar nach dem Kampf war ich oben auf der Jinker-Plattform ein paar Minuten lang mit dem Sonie allein, und da habe ich rausgefunden, wie ich meine Handflächenfunktionen mit seinem Display koppeln kann.«
    »Wie ist dir das gelungen?«, fragte Ada. »Du versuchst seit M o naten, eine Funktions-Schnittstelle zu finden.«
    Harman rieb sich wieder die Wange. »Ich habe es schließlich einfach gefragt, wie man die Funktions-Schnittstelle aktiviert. Drei grüne Kreise in drei größeren roten Kreisen. Ganz ei n fach.«
    »Und es hat dir gesagt, wie lange es zur Golden Gate bra u chen würde?« Daeman klang skeptisch.
    »Es hat es mir gezeigt«, sagte Harman leise. »Diagramme. Ka r ten. Eigengeschwindigkeit. Geschwindigkeitsvektoren. Alles Einble n dungen in meinem Blickfeld – genau wie beim Farnet oder … « Er hielt inne.
    »Oder beim Allnet«, sagte Hannah. Sie alle hatten das schwi n delerregende Durcheinander des Allnet erlebt, seit Savi ihnen im vergangenen Frühling gezeigt hatte, wie man darauf zugriff. Ke i ner von ihnen hatte es in den Griff bekommen. Die Information s menge überstieg schlichtweg ihre Verarbeitung s kapazität.
    »Ja«, sagte Harman. »Ich glaube also, wenn ich Odysseus … Noman … heute Vormittag dorthin bringe, kann ich feststellen, ob es dort so etwas wie eine Genesungskrippe für ihn gibt … und ihn in einen der Kristallsärge legen, wenn nicht – und vor der Ve r sammlung um drei wieder hier sein. Zum Teufel, ich könnte schon zum Mittagessen wieder hier sein.«
    »Er würde den Flug wahrscheinlich nicht überleben«, sagte Hannah. Ihre Stimme klang hölzern. Sie starrte den nach Atem ringenden, bewusstlosen Mann an, den sie liebte.
    »Jedenfalls wird er garantiert keinen weiteren Tag hier in A r dis überleben, ohne ärztliche Betreuung«, sagte Harman. »Wir sind einfach … viel … zu … unwissend, verdammt noch mal.« Er schlug mit der Faust auf einen Holzschrank und zog die Hand dann z u rück, peinlich berührt von dem Ausbruch. Seine Kn ö chel bluteten.
    »Ich komme mit«, sagte Ada. »Du kannst ihn nicht allein in die Brückenblasen bringen. Du wirst eine Tragbahre benutzen mü s sen.«
    »Nein«, sagte Harman. »Du solltest nicht mitfliegen, mein Schatz.«
    Adas blasses Gesicht kam rasch hoch, und ihre schwarzen A u gen blitzten vor Zorn. »Weil ich … «
    »Nein, nicht weil du schwanger bist.« Harman berührte ihre zur Faust geballte Hand, legte seine großen, groben Finger um ihre schlanken und weicheren. »Du bist hier einfach zu wichtig. Die Informationen, die Daeman mitgebracht hat, werden sich in der nächsten Stunde in der ganzen Gemeinschaft verbreiten. Sie we r den alle der Panik nahe sein.«
    »Noch ein Grund, weshalb du nicht fliegen solltest«, flüsterte Ada.
    Harman schüttelte den Kopf. »Du bist hier die Anführerin, mein Schatz. Ardis ist dein Zuhause. Wir sind alle nur Gäste hier. Die Menschen werden Antworten brauchen – nicht nur bei der Ve r sammlung, sondern in den kommenden Stunden –, und du musst hier sein, um sie zu beruhigen.«
    »Ich habe keine Antworten«, sagte Ada kleinlaut.
    »Doch, die

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