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Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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hast du«, sagte Harman. »Was sollen wir deiner Me i nung nach wegen Daemans Neuigkeiten unternehmen?«
    Ada wandte das Gesicht zum Fenster. Die Scheiben waren b e reift, aber draußen hatte es aufgehört zu schneien und zu re g nen. »Wir müssen feststellen, in wie viele andere Gemeinscha f ten die Löcher und das blaue Eis noch eingedrungen sind«, sa g te sie leise. »Am besten, wir schicken rund zehn Boten zu den verbliebenen Knoten.«
    »Nur zehn?«, sagte Daeman. Bei über dreihundert der verbli e benen Faxknoten gab es Überlebenden-Gemeinschaften.
    »Wir können nicht mehr als zehn erübrigen, falls die Voynixe bei Tageslicht zurückkommen«, erklärte Ada kategorisch. »J e der von ihnen kann dreißig Codes übernehmen. Mal sehen, wie viele Knoten sie bis zum Einbruch der Dunkelheit in dieser Hemisph ä re schaffen.«
    »Und ich werde mich auf der Golden Gate nach weiteren Fl e chette-Magazinen umschauen«, sagte Harman. »Odysseus hat letzten Herbst dreihundert Magazine mitgebracht, als er die drei Gewehre gefunden hat, aber nach der vergangenen Nacht ist u n sere Munition fast aufgebraucht.«
    »Wir haben ein paar Gruppen gebildet, die Armbrustbolzen aus den Voynix-Kadavern ziehen«, sagte Ada, »und ich werde Reman sagen, dass wir heute so viele neue wie möglich gießen müssen. Ich sorge dafür, dass die Werkstatt ihre Produktion verdoppelt. Für Pfeile brauchen wir viel länger, aber wir können weitere B o gen auf die Brustwehren bringen, bis es dunkel wird.«
    »Ich begleite dich«, sagte Hannah zu Harman. »Du wirst wir k lich jemanden brauchen, um Odysseus mit der Tragbahre hinei n zubringen, und niemand hier hat die grüne Blasenstadt auf der Golden Gate so eingehend erkundet wie ich.«
    »Gut.« Harman sah, wie seine Frau – was für ein seltsamer Au s druck und was für ein seltsamer Gedanke, »seine Frau« – der Jü n geren einen scharfen Blick zuwarf, der Eifersucht erwog und dann verwarf. Ada wusste, dass Hannahs ganze Liebe – so hoffnung s los und unerwidert sie gewesen war – Odysseus galt.
    »Ich komme auch mit«, sagte Daeman. »Ihr könntet dort eine zusätzliche Armbrust gebrauchen.«
    »Das stimmt«, sagte Harman, »aber ich glaube, es wäre nützl i cher, wenn du die Auswahl der Fax-Boten übernähmst. Du kannst ihnen genau erklären, was du gesehen hast, und ihre Ziele festl e gen.«
    Daeman zuckte die Achseln. »In Ordnung. Ich übernehme selbst dreißig Knoten. Viel Glück.« Er nickte Hannah und Harman zu, berührte Ada am Arm und verließ die Kranke n stube.
    »Lass uns rasch etwas essen«, sagte Harman zu Hannah, »dann schnappen wir uns ein paar Sachen zum Anziehen und ein paar Waffen und machen uns auf den Weg. Wir besorgen uns ein paar kräftige junge Burschen, die uns helfen, Odysseus hinauszutr a gen. Ich hole das Sonie herunter.«
    »Können wir nicht im Sonie essen?«, sagte Hannah.
    »Ich halte es für besser, wenn wir uns zuerst noch einen Ha p pen genehmigen«, sagte Harman. Er erinnerte sich an die unglaubl i chen Flugbahnen, die das Sonie ihm gezeigt hatte – ein nahezu senkrechter Start von Ardis, hinaus aus der Atmosph ä re und in hohem Bogen in den Weltraum hinauf, dann der Wiedereintritt wie eine vom Himmel geworfene Kugel. Allein schon bei der E r innerung an das Schaubild der Flugbahn b e kam er Herzklopfen.
    »Ich hole meine Sachen und frage Tom und Siris, ob sie mir he l fen, Odysseus reisefertig zu machen«, sagte Hannah. Sie küsste Ada auf die Wange und eilte hinaus.
    Harman warf einen letzten Blick auf Odysseus – das Gesicht des kräftigen Mannes war grau –, dann fasste er Ada am Ellb o gen und führte sie durch die Halle zu einem ruhigen Plätzchen an der Hi n tertür.
    »Ich finde immer noch, dass ich mitfliegen sollte«, sagte Ada.
    Harman nickte. »Glaub mir, ich hätte dich liebend gern dabei. Aber wenn die Leute Daemans Neuigkeiten verdauen – wenn sie das Gefühl beschleicht, dass Ardis der letzte freie Knoten sein könnte und dass jemand oder etwas alle anderen Städte und Sie d lungen verschlingt –, gibt es wahrscheinlich eine echte Panik.«
    »Glaubst du, wir sind die Letzten, die noch übrig sind?«, flüste r te Ada.
    »Keine Ahnung. Aber wenn dieses Ding, das Daeman durch das Loch kommen sehen hat, jenes Setebos-Gott-Wesen ist, von dem Caliban und Prospero gesprochen haben, dann, glaube ich, sind wir wirklich in ernsten Schwierigkeiten.«
    »Und du meinst, Daeman hat Recht … dass Caliban selbst auf der Erde ist?«
    Harman

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