Olympos
Krippe befindet, so etwas wie ein Versteck in dem Komplex.«
»Wir schicken das Sonie aber heute nicht mehr zurück, o der?«, fragte eine Frau namens Salas. »Ich meine … « Sie schaute aus den Fenstern in den dunkler werdenden Nachmittag.
»Nein, wir schicken das Sonie heute nicht mehr zurück«, sagte Ada. »Danke, Petyr. Geh in die Krankenstube und ruh dich ein bisschen aus. Wir holen das Sonie zum Haus herauf und m a chen eine Bestandsliste der Waffen und der Munition, die du mitg e bracht hast. Kann sein, dass du Ardis gerettet hast.«
Die Leute gingen wieder an ihre Arbeit. Selbst draußen auf der fernen Rasenfläche hörte man aufgeregtes Stimmengewirr. Loes und andere, die mit den ursprünglich von Odysseus mitgebrac h ten Flechette-Gewehren geschossen hatten, testeten die neuen Waffen – alle Flechette-Gewehre, die sie ausprobierten, funkti o nierten – und richteten einen improvisierten Schießplatz hinter Ardis ein, wo sie damit begannen, andere im Gebrauch der Wa f fen zu unterweisen. Daeman selbst beaufsichtigte die Reinigung des Sonies. Es erwachte summend zum Leben, als die Kontrollen reaktiviert wurden, und stieg auf seine übliche Schwebehöhe e i nen Meter über dem Boden. Ein halbes Dutzend Männer beförde r ten es zu Fuß zum Haus zurück. Die G e päckfächer im Heck und an den Seiten der Maschine enthielten tatsächlich weitere Schus s waffen.
Am späten Nachmittag, als das winterliche Zwielicht den Tag vom Himmel vertrieb, ging Daeman schließlich zu Ada hinaus, die bei Hannahs flammendem Feuerturm stand. Er hob an, e t was zu sagen, stellte dann jedoch fest, dass er nicht wusste, was.
»Geh schon«, sagte Ada. »Viel Glück.« Sie küsste Daeman auf die Wange und schob ihn wieder zum Haus zurück.
Im letzten grauen Licht des verschneiten Nachmittags packten Daeman und die neun anderen weitere Armbrustbolzen, Brot, Käse und Wasserflaschen in ihre Rucksäcke – sie erwogen, ein i ge der neuen Flechette-Pistolen mitzunehmen, beschlossen j e doch, es bei den Armbrüsten und Messern zu belassen, Waffen, mit denen sie vertraut waren –, dann gingen sie rasch die zwei Kilometer lange Straße zwischen der Palisadenmauer von Ardis Hall und dem Faxpavillon entlang. Hin und wieder legten sie einen kurzen Trab ein. Schatten bewegten sich im tieferen Schatten des Waldes, aber im freien Gelände ließen sich keine Voynixe blicken. Keine Vögel zwitscherten in den Bäumen – man hörte nicht einmal ihr gelegentliches Flattern und ihre im Winter üblichen Rufe. Bei der Palisade um den Faxpavillon b e grüßten die zwanzig nervösen Männer und Frauen, die dort Wache hielten, sie zunächst als ihre früh eingetroffene Ablösung, doch als sie erfuhren, dass die Gruppe wegfaxte, konnten sie ihren Unmut nicht verhehlen. In den letzten vierundzwa n zig Stunden war niemand angekommen oder abgereist, und die Männer und Frauen des Wachteams ha t ten im Wald eine große Zahl von Voynixen gesehen, die sich westwärts bewegten. Sie wussten, dass der Faxknoten-Pavillon nicht wirklich zu verte i digen war, wenn die Voynixe massenhaft angriffen, und sie wollten alle noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Ardis sein. Daeman erklärte ihnen, dass Ardis ihnen in dieser Nacht auch keine sichere Zuflucht bieten würde und dass ihre Abl ö sung wegen der Voynix-Aktivitäten vielleicht nicht mehr rech t zeitig vor Einbruch der Dunkelheit zum Faxpavillon käme, dass jedoch in den nächsten paar Stunden jemand mit dem Sonie herfliegen und nach ihnen sehen würde. Wenn es hier beim Pavi l lon einen Angriff gab und es den Verteidigern gelang, e i nen Boten nach Ardis zu schicken, konnte das Sonie Verstä r kung bringen, jeweils fünf Mann.
Daeman musterte das Team, das er zusammengestellt hatte – Ramis, Caman, Dorman, Caul, Edide, Cara, Siman, Oko und Elle –, dann erläuterte er den neun Freiwilligen ein letztes Mal, worin ihre Mission bestand: Jeder von ihnen hatte eine Liste mit dreißig Faxknoten-Codes bekommen – Codes, die einfach in nummer i scher Folge anstiegen, da die Entfernung von Ardis in der Faxwelt ohne Belang war –, und er erklärte ihnen noch einmal, dass sie allen dreißig Knoten einen kurzen Besuch abstatten sollten, b e vor sie zurückkehrten. Wenn sie Spuren des blauen Eiskokons und des vielarmigen Setebos vorfanden, sol l ten sie es notieren, sich alles anschauen, was es vom dortigen Faxpavillon aus zu sehen gab, und so schnell wie möglich wi e der verschwinden. Es war nicht ihre
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