Olympos
jenseits der Palisade, abrupt steil herab. Die silbrige Scheibe zog im letzten Moment wieder hoch und streifte tatsäc h lich die Spitze der hölzernen Palisade – drei Wachpo s ten warfen sich hin, um der Maschine auszuweichen –, dann pflügte sie in den gefrorenen Boden, sprang zehn Meter weit, schlug wieder auf, schleuderte Grassoden hoch in die Luft, hüpfte erneut und kam schließlich schlitternd zum Stehen, w o bei sie eine nicht sehr tiefe Furche in die ansteigende Rasenfl ä che pflügte.
Mit Ada an der Spitze liefen die Menschen auf der vorderen V e randa zu der abgestürzten Maschine. Daeman erreichte sie nur Sekunden nach Ada.
Petyr war der einzige Passagier an Bord. Er lag benommen und blutend in der mittleren Mulde vorne. Die anderen fünf gepolste r ten Passagiermulden waren mit … Schusswaffen g e füllt. Daeman erkannte Varianten der Flechette-Gewehre, die Odysseus mitg e bracht hatte, aber auch Handfeuerwaffen und andere, die er noch nie gesehen hatte.
Sie halfen Petyr vom Sonie herunter. Ada riss einen sauberen Stoffstreifen von ihrem Kittel und drückte ihn dem jungen Mann auf die blutende Stirn.
»Ich habe mir den Kopf angeschlagen, als sich das Kraftfeld a b geschaltet hat«, sagte Petyr. »So was Dummes. Ich hätte es eige n ständig landen lassen sollen … Ich habe › manuell ‹ gesagt, als sich der Autopilot abgeschaltet hat, kurz nachdem es aus den Wolken gekommen war … ich dachte, ich wüsste, wie man es fliegt … Ir r tum.«
»Sei still«, sagte Ada. Tom, Siris und andere halfen, den schwankenden Mann zu stützen. »Du kannst uns alles Weitere erzählen, wenn wir dich ins Haus gebracht haben, Petyr. Ihr W a chen … bitte geht wieder auf eure Posten. Ihr anderen macht we i ter mit eurer Arbeit. Loes, vielleicht könntest du mit ein paar Männern diese Waffen und Munitionsmagazine hinei n bringen. Mögl i cherweise sind noch mehr in den Gepäckfächern des Sonies. Legt alles in die Haupthalle. Danke.«
Siris und Tom brachten Desinfektionsmittel und Verbandsmat e rial in den Salon, während Petyr mindestens dreißig Leuten seine Geschichte erzählte.
Er schilderte die Voynix-Belagerung der Golden Gate und die Begegnung mit Ariel. »Dann wurde es in der Blase für mehrere Minuten dunkel – das Glas ließ kein Sonnenlicht mehr durch –, und als es wieder transparent wurde, war Harman verschwu n den.«
»Wohin, Petyr?« Adas Stimme war ruhig.
»Das wissen wir nicht. Drei Stunden lang haben wir den ga n zen Komplex durchsucht, Hannah und ich. Die Waffen haben wir in einer Art Museumsraum gefunden, in einer Blase, in der Hannah noch nicht gewesen war – aber nirgends eine Spur von Harman oder diesem grünen Wesen, Ariel.«
»Wo ist Hannah?«, fragte Daeman.
»Sie ist dort geblieben.« Petyr saß vornübergebeugt da und hielt sich den verbundenen Kopf. »Uns war klar, dass wir das Sonie und möglichst viele Waffen so schnell wie möglich nach Ardis bringen mussten; Ariel hatte das Sonie umprogrammiert, damit der Rückflug langsamer vonstatten ging als der Hinflug, deshalb habe ich ungefähr vier Stunden gebraucht. Ariel hat gesagt, Ody s seus käme spätestens in zweiundsiebzig Stunden aus seiner Kri p pe, wenn die Maschine sein Leben retten könne, und Hannah will dort bleiben, bis sie es weiß … bis sie weiß, ob er es schafft oder nicht. Außerdem haben wir noch viel mehr Waffen gefunden – wir werden mit dem Sonie noch einmal hi n fliegen müssen –, und Hannah meint, wir könnten sie dann a b holen.«
»Sah es so aus, als ob es den Voynixen in absehbarer Zeit geli n gen würde, in die Blasen hineinzukommen?«, fragte Loes.
Petyr schüttelte den Kopf und verzog dann vor Schmerz das G e sicht. »Wir hatten nicht den Eindruck. Sie sind einfach vom Buckyglas abgerutscht, und es gibt offenbar keine funktioniere n den Ein- oder Ausgänge, außer dem halb durchlässigen Tor zur Reparatu r werkstatt, aber das hat sich bei meinem Abflug hinter mir g e schlossen.«
Daeman nickte nachdenklich. Er erinnerte sich an das reibung s freie Buckyglas der Crawler-Kanzel auf ihrer Fahrt mit Savi ins Mittelmeerbecken und an die halb durchlässigen Membrantüren oben auf Prosperos Orbitalinsel.
»Jedenfalls hat Hannah rund fünfzig Flechette-Waffen«, sagte Petyr mit einem sarkastischen Grinsen. »Wir haben sie in Tr u hen und Decken aus dem Museum geschleppt. Sie könnte einen Ha u fen Voynixe töten, falls sie doch hineingelangen. Auße r dem ist der Raum, in dem sich Odysseus ’
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