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Oma und Frieder - Sammelband

Oma und Frieder - Sammelband

Titel: Oma und Frieder - Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs
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langweilt sich. Schön findet er den Garten nicht. Da wächst ja noch nichts. Nichts zumindest, was man ernten kann. Dürre Sträucher stehen herum. Da werden mal Beeren dran hängen, hat die Oma gesagt. Stachelbeeren. Aber sosehr der Frieder auch schaut, er entdeckt keine einzige. Und der Apfelbaum, der hat zwar viele Blätter, aber keinen Apfel, nicht mal einen kleinen. Und die Beete, das ist bloß braune Erde, auch wenn die Oma behauptet, da seien jetzt Samen drin und dann wachsen mal Pflanzen raus, Karotten, Radieschen und Blumenkohl, und der Frieder darf nicht drauf treten. Auf die Erde von den Beeten. Wegen der Samen, die man nicht sehen kann. Und wenn man sie dann sehen kann, als kleine Pflanzen, dann dauert das auch noch ewig, bis es ein Gemüse ist. Und überhaupt, dem Frieder dauert das alles zu lange. Gemüse kaufen im Supermarkt, das geht viel schneller.
    Frieder seufzt und setzt sich in die hinterste Ecke vom Garten, da, wo überhaupt nichts ist. Bloß krümelige Erde ohne Samen drin.
    Ihm ist langweilig und so fängt er an, Löcher in die Erde zu bohren, wie die Oma. Aber weil er nichts hineinzupflanzen hat, spuckt er in die Löcher. >Vielleicht wächst dann ein Spuckebaumx, denkt er. Aber glauben tut ers nicht, weils so was ja gar nicht gibt. Frieder legt den Kopf auf die Knie. Heiß ist es und der Frieder döst ein.
    »Bub, wo steckst du denn, Brotzeit gibts«, ruft die Oma, und Frieder fährt hoch. Er hat doch wahrhaftig geschlafen. So was. Und geträumt.Von einem himmelhohen Spuckebaum ... so was.
    Frieder reibt sich den Schlaf aus den Augen, steht auf und will lostrotten, da bleibt er wie festgenagelt stehen. Neben ihm, grad da, wo er gesessen hat, wächst eine Banane aus dem Boden! Krumm und gelb und nicht zu übersehen!
    Träumt er etwa immer noch? Frieder schaut genauer hin. Es ist wirklich eine Banane, und als er vorsichtig hinfasst, da fasst sie sich auch an wie eine Banane. Krumm und gelb und glatt, und sie wächst geradewegs aus dem Boden heraus.
    Frieder staunt. Das hat er noch nie gesehen. Das muss er der Oma zeigen, aber schnell. Er rennt los ... und bleibt wieder stehen. Diesmal am Strauch, an dem, wo noch immer keine Stachelbeeren wachsen wollen. Dafür aber hängen jetzt Würstchen herab! Dem Strauch sind Würstchen gewachsen! Vier Stück! Dem Frieder bleibt der Mund offen stehen. Er sieht nämlich noch was. Der Apfelbaum! Er hat zwar keine Apfel, dafür aber Apfelsaft! In einer Flasche, und die hängt am untersten Ast! Und da, da drüben, an der Hecke, da hängen Gummibärchen, mindestens zwanzig Stück, fein aufgespießt an Hecken-ästchen.
    Frieder hat einen knallroten Kopf vor Aufregung.
    »Oma!«, schreit er, so laut er kann. »Oma, komm schnell und schau!«
    Da ist die Oma auch schon da, und sie staunt. »Ja da schau her, ja so was!«
    Und sie lacht übers ganze Gesicht und schwenkt ein Senfglas in der Hand und jammert: »Der Senf hat nicht wachsen wollen. Glas gedeiht so schlecht im Garten, schad, gell?« Und dabei lacht sie wieder übers ganze Gesicht..

    Da muss der Frieder auch lachen! Er greift nach Omas Hand und lacht: »Mensch, Oma!«
    »So schnell wächsts aber nicht jeden Tag, dass dus nur weißt«, grinst die Oma. Sie packt Frieders Hand fester und gemeinsam gehen sie ernten, alles, was so schnell gewachsen ist ... nur die Gummi-bärchen, die darf der Frieder alleine ernten, und vorsichtig pickt er eins nach dem anderen von der Hecke und isst sie alle auf.
    Sehnsüchtig denkt er: >Von mir aus könnten hier immer Gummibärchen wachsen, jeden Tag!<

»Oma«, schreit der Frieder und zupft an Omas Rock. »Oma, ich mag ein neues Hemd haben. Mit einer Micki-Maus drauf!«
    »Ja lässt du mich gleich los, Bub!«, zetert die Oma und bindet sich die
    Schürze ab. »Du hast so nette Hemden. Rot und blau und grün. Ist das nix?«
    »Die sind so langweilig«, mault der Frieder, »da ist ja nix drauf.«
    »Bloß Dreck, du Dreckspatz«, sagt die Oma, greift nach ihrer Tasche, der schwarzen, und ihrem Geldbeutel, dem braunen, und ihrem Hut, dem grauen. Denn ohne Hut geht die Oma nicht aus. Nie. »Ich geh jetzt einkaufen«, sagt sie. »Und du bist brav,ja? Ich will nix hören!« Und damit marschiert sie zur Tür hinaus.
    Frieder geht in sein Kinderzimmer. Und da holt er alle seine Hemden aus dem Kinderzimmerschrank, legt sie auf den Boden und schaut sie lange an. Rot, blau und grün. Langweilig. Bloß halt rot, blau und grün und nichts sonst. Frieder seufzt auf. Wo doch Hemden mit was

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