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Oma und Frieder - Sammelband

Oma und Frieder - Sammelband

Titel: Oma und Frieder - Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs
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Oma und zwinkert dem Frieder zu. »Und jetzt komm essen, Schmierfratz du.«
    Und dann sitzen Oma und Frieder beim Abendessen, Nudeln gibts, und sie bestaunen gegenseitig ihre Micki-Mäuse.
    Und dann hilft der Frieder der Oma im Badezimmer. Sie waschen gemeinsam das rote und das blaue und das grüne Hemd sauber. Die werden wirklich wieder wie neu: Mindestens beinahe!

»Oma«, schreit der Frieder und zupft an Omas Rock. »Oma, ich wasch mich heute nicht, ätsch!«
    »Ja lässt du mich gleich los, Bub!«, zetert die Oma. Sie steht in der Küche und wäscht das Geschirr. »Und komm mir nicht mit so was«, sagt sie und droht mit der Spülbürste. »Am Abend wäscht sich der Mensch, dass dus nur weißt, und damit Schluss!«
    »Ich bin doch gar nicht dreckig«, mault der Frieder und hält der Oma seine Hände hin. Die sind schwarz, besonders am Daumen.
    »Ich bin zwar eine alte Frau, aber blind bin ich nicht«, sagt die Oma und patscht die Spülbürste wieder ins Spülbecken. »Und jetzt marsch ab ins Badezimmer. Und keine Katzenwäsche, wenn ich bitten darf!«
    »So ein bisschen Dreck«, murmelt der Frieder und zieht ab in Richtung Badezimmer.Wo er doch überhaupt keine Lust hat, sich zu waschen, aber auch schon gar nicht. Immer waschen. Morgens und abends. Das ist zu viel. Aber an der Badezimmertür, da fällt ihm was ein und er dreht sich um und ruft in Richtung Küche: »Oma, was ist denn eine Katzenwäsche?«

    »Etwas, was du nicht machen sollst«, ruft die Oma zurück und Frieder horcht auf. Das klingt nicht schlecht.
    Er saust wieder in die Küche und baut sich neben der spülbürsteschwingenden Oma auf.
    »Sags mir halt, Oma«, bettelt er. »Liebe Oma!«
    »Naja«, sagt die Oma und bürstet eine Pfanne, »eine Katzenwäsche, das ist halt das, was die Katze macht, wenn sie sich wäscht. Sie putzt sich halt. Und lecken tut sie sich.« Und die Oma scheppert kräftig mit dem Geschirr.
    »Mit was leckt die denn?«, erkundigt sich der Frieder.
    »Dummer Bub«, sagt die Oma. »Mit der Katzenzunge halt. Mit was denn sonst.« Und sie fängt an, die Teller abzutrocknen. »Bist du noch nicht im Badezimmer, Lauser?«
    »Nee«, schreit der Frieder vergnügt und ist schon halb aus der Küche draußen. »Ich brauch heut nicht, ich machs wie die Katze!« Und ehe die Oma was sagen kann, ist er in seinem Kinderzimmer und haut die Tür fest zu. Ganz schnell schiebt er seinen Kinderstuhl, Lehne rückwärts, vor die Tür und klemmt ihn unter der Türklinke fest. So! Jetzt kann die Oma nicht rein.
    Sie steht draußen und rüttelt an der Klinke.
    »Bub«, kreischt sie, »Bub, ja, bist du denn vom wilden Watz gebissen? Gleich machst du auf]«
    »Nee«, ruft'der Frieder zurück und kichert. »Ich wasch mich doch jetzt!« Er horcht nach draußen.
    Die Oma murmelt was, und dann ist sie still und geht weg. Frieder grinst. Geschafft! Er zieht sich splitternackt aus und fängt an mit der Katzenwäsche. Dazu hockt er sich erst mal auf den Boden und miaut ganz laut und ganz ausführlich. Dann leckt er über seinen linken Arm. Von oben nach unten. Als seine Zunge zu der Hand kommt, da schmeckt das gar nicht gut. Das schmeckt so nach Dreck ...
    Frieder probierts beim rechten Arm. Wieder von oben nach unten. Es schmeckt nicht besser, die

    Hand lässt er lieber aus. Ob es den Katzen auch so schlecht schmeckt?
    Vielleicht sind die nicht so dreckig ... oder aber, es macht ihnen nichts aus. Frieder beschließt, es macht ihm auch nichts aus, und er nimmt sich die Beine vor. Schleckt vom Oberschenkel bis zum Knie. Rechtes Bein, linkes Bein.
    Die Füße schleckt er vorsichtshalber nicht, da riecht er nämlich schon den Dreck, da braucht er ihn gar nicht erst zu schmecken.
    Und den Rücken lässt er auch aus. Da kommt er nämlich nicht ran, sosehr er sich auch dreht und reckt.
    >Meine Zunge ist zu kurz<, denkt er und versucht es am Bauch. Das geht auch nicht gut, das geht eigentlich überhaupt nicht.
    Frieder hört auf, sitzt nackig auf dem Kinderzimmerboden und denkt nach.
    Die Katzen müssen längere Zungen haben, oder aber, sie machens anders. Aber wie?
    Und da fällts ihm auch schon ein.
    Frieder stößt ein kräftiges »Miau« aus, ballt seine Hände zu Pfoten und spuckt so viel Spucke drauf, wie er nur hat. Und mit den bespuckten Handpfoten reibt er sich übers Gesicht, rubbelt die Nasenspitze und rubbelt sogar den Hals. So geht das, na also. Und Frieder beschließt, jetzt reichts. Er macht noch ein letztes, schönes, langes, lautes »Miau«, steht

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