Omega Kommando
Jahren, zur Zeit von Kraymans ›Verschwinden‹, haben sich die Räder von ›Omega‹ schon gedreht.« Terrell zögerte und sah Sandy an. »Sie hatten mit Ihrer Vermutung recht, warum Krayman Hollins' Mikrochip gestohlen hat. Er brauchte die Kontrolle über den hochintegrierten Mikrochip.«
»Aber warum?« fragte Sandy ihn.
Terrell fuhr sich mit der Hand über das Kinn. »Hat einer von Ihnen schon einmal von einem Computervirus gehört?«
»Verschwommen«, erwiderte McCracken. »Das Laborpersonal macht sich unersetzlich, indem es technische Störungen in ein Programm einbaut, die es nur selbst beheben kann.«
»Wenn man es einfach ausdrücken will, kommen Sie dem Sachverhalt ziemlich nahe«, bestätigte Terrell. »Sagen wir, ein Angestellter macht sich Sorgen, daß er gefeuert oder abgeschoben werden soll. Er programmiert einen Virus in den Computer, der erst aktiv werden wird, wenn man sein Kennwort aus dem System gezogen hat. Sobald der Computer die Tilgung registriert, infiziert der Virus jedes bedeutende Programm, das auf dem Computer verarbeitet wird, löscht Speicher, bringt Daten durcheinander und verursacht allgemeine Verwüstungen, woraufhin vielleicht sogar das gesamte System abgeschaltet werden muß.«
»Offensichtlich«, warf McCracken ein, »versuchen die Krayman Industries mit diesem Projekt Omega, das gleiche in einem größeren Maßstab zu vollbringen.«
»In einem wesentlich größeren, Mr. McCracken«, fügte Terrell hinzu. »Das gesamte Land ist betroffen, um genau zu sein.«
»Inwiefern?« fragte Sandy.
»Um die Antwort darauf zu verstehen, müßten Sie mehr über Computerviren im allgemeinen wissen«, erwiderte Terrell. »Ein Computervirus ähnelt in gewisser Hinsicht einem biologischen Virus. Beide dringen in einen Gastkörper ein, um sich zu reproduzieren. Beide sind zur Zeit des ursprünglichen Eindringens unglaublich klein: im Fall des Computervirus' würde eine Speicherkapazität von zweihundert Bytes genügen, um den Prozeß ins Rollen zu bringen. Und beide breiten sich unglaublich schnell aus. Ein Computervirus könnte binnen ein paar Wochen jedes Programm in einem größeren System infizieren, indem er sich von einem Programm zum anderen überträgt – von Gastkörper zu Gastkörper. Der Virus ist während dieses Zeitraums – seiner Inkubationszeit – nicht aufzuspüren. Doch wenn gewisse im voraus programmierte Bedingungen erfüllt werden, wie im Falle dieses Angestellten die Tilgung eines Codeworts, greift der Virus das System mit all seiner Macht an und verursacht eine Art Epidemie. Bis die verzweifelten Programmierer den Virus in ihrem System ausfindig gemacht haben, wird er schon das System sein. Der Computervirus übernimmt die Maschine genauso leicht, wie ein biologischer Virus seinen Gastkörper erkranken läßt.«
Terrell beugte sich vor. »Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Computervirus zu erzeugen. Entweder, man programmiert ihn in einen bereits vorhandenen Chip … oder man gibt ihn in diesen Chip ein, noch bevor er in den Computer eingebaut wird.«
»Oh, mein Gott«, stöhnte Sandy, und hektische Flecken überzogen ihre Haut. »Der Krayman-Chip …«
Terrells Blick bestätigte, daß sie richtig lag. »In Seminole sagte ich Ihnen, Sandy, Krayman habe den direkten Versuch, Kontrolle über das Land zu erringen, zugunsten eines technologischen Versuchs aufgegeben. Die Möglichkeit dazu bot ihm diese Art von Computervirus, die seine Wissenschaftler entwickelt haben. Bedenken Sie dabei, daß der Schlüssel zu jedem Computervirus eine vorprogrammierte Kombination von Bedingungen ist, die innerhalb eines Chips gespeichert werden. Der Computer wartet darauf, daß etwas geschieht oder nicht geschieht, was von dem jeweiligen Programmierer abhängt. Kraymans Wissenschaftler haben eine Möglichkeit entdeckt, eine Deaktivierungsvorrichtung in einen Chip einzubauen. Eine Milliarde Mikrochips warten auf das gleiche Signal, das sie alle veranlassen wird, ihre jeweiligen Systeme zu deaktivieren – und das ist das wesentliche Merkmal von Omega. Das einzige, was Krayman damals fehlte, war der Chip selbst und, was noch wichtiger war, die völlige Beherrschung der Produktion. Wenn Omega Erfolg haben sollte, benötigte er beides.«
»Spud Hollins«, murmelte Sandy.
»Genau«, nickte Terrell. »In der Computerindustrie gibt es ein Sprichwort – wenn du keine eigene Idee hast, stehle die eines anderen. Nun, COM-U-TECH hat nicht nur Hollins' Chip gestohlen, die Gesellschaft
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