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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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auszufragen, der ihr das Leben gerettet hatte und nun ohne Rast fuhr, doch seine Antworten waren ausweichend, wenn er überhaupt welche gab. Schließlich ignorierte er sie völlig. Seit sie vor fünf Stunden Louisiana erreicht hatten, hatte er kein einziges Wort mehr mit ihr gewechselt. Sandy erinnerte sich genau daran, weil sie es zu diesem Zeitpunkt aufgegeben hatte, Fragen zu stellen. Sie versuchte zu schlafen, wachte aber jedesmal schnell wieder auf. Die Fahrt mit dem geheimnisvollen Fremden, der ihr das Leben gerettet hatte, war zu aufregend, als daß sie die Augen schließen konnte.
    Knapp dem Tod entgangen zu sein, war schlimm genug, aber schlimmer war noch, daß ein Mann sie hatte töten wollen, dem sie vertraut hatte. Doch Stephen Shay hatte wahrscheinlich die ganze Zeit über zu Krayman gehört. Als einer seiner Leute ernsthaft aus der Reihe getanzt war, hatte es in Shays Verantwortung gelegen, die Dinge wieder hinzubiegen. Sie empfand angesichts seines Todes wenig Mitgefühl. Nein, nun zerbrach sie sich in erster Linie den Kopf darüber, daß bald eine Operation beginnen würde, in die irgendwie ein Killersatellit in einer Kreisbahn um die Erde verwickelt war.
    Ein Satellit, der von Randall Krayman dorthin gebracht worden war, dem Mann, der hinter all dem steckte.
    Da der Fahrer in dem cremefarbenen Anzug ihre Fragen nicht beantworten wollte, war Sandy gezwungen, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Offensichtlich gehörte er einer Gruppe an, die gegen Krayman arbeitete. Sie hatte von Anfang an den Eindruck gehabt, daß Kelno Teil eines größeren Ganzen war, und nun würde sie bald genau erfahren, was es mit diesem Ganzen auf sich hatte.
    Sandy vertrieb sich die Zeit damit, im Geiste die Fahrt nach Little Rock auf eine Karte einzutragen. Der Fahrer nahm absichtlich einige Umwege in Kauf und achtete im Rückspiegel ständig auf mögliche Verfolger. Kurz vor vier Uhr morgens erreichten sie die Ausläufer von Little Rock und fuhren auf der Route 40 und später 65 in nördliche Richtung weiter. Hinter Greenbier bogen sie auf eine abgelegene, ungepflasterte Seitenstraße ab. Sandy beugte sich über das Armaturenbrett, um nach ihrem endgültigen Ziel Ausschau zu halten.
    Es war ein uralter, aufgegebener Flughafen, dessen wenige Gebäude den Launen der Natur überlassen worden waren …
    Nein, einen Augenblick! Er war nicht aufgegeben worden. Da waren Fahrzeuge. Und Menschen. Vor allem Bewaffnete, die sie aus den Schatten heraus beobachteten.
    Der Fahrer hielt den Wagen ein Stück von den anderen entfernt an. Sandy stieg aus und folgte ihm. Er wartete, bis sie ihn eingeholt hatte, und führte sie zu der geräumigen Eingangshalle des Flughafengebäudes. Der Mann ging wieder und schloß die Tür hinter sich. Sandy hörte, wie sich jemand bewegte, und sah, wie sich eine Gestalt von einer Kunstledercouch in der Ecke der Lounge erhob.
    »Willkommen im inneren Heiligtum«, sagte der Mann und reichte ihr die Hand. Er war ein dunkler Typ und wirkte sehr männlich; sein Gesicht war wettergegerbt und wurde von einem Bart geschmückt. Er hatte die dunkelsten Augen, die Sandy je gesehen hatte.
    »Ich bin Sandy«, sagte sie.
    »Blaine McCracken«, erwiderte der Mann. Die Frau kam ihm bekannt vor, doch er war sich nicht sicher, wo er sie schon einmal gesehen hatte. Er hatte schon lange den Overall des Raumpflegers abgelegt, doch die Kleidung, die er darunter getragen hatte, fühlte sich noch immer ölig und vor getrocknetem Schweiß steif an. »Kommen Sie oft hierher?« fragte er die Frau.
    »Nur in Begleitung … und unter Zwang.«
    »Ja. Ich kenne das Gefühl.«
    »Dann haben wir wohl etwas gemeinsam.«
    »Mehr, als wir ahnen, glaube ich allmählich. Doch wie sagte man so schön zu mir? ›Wir werden Ihnen bald alles erklären.‹«
    »Klingt vertraut«, stimmte Sandy zu.
    Der Mann trat näher an sie heran. »Hat der Name Randall Krayman irgendeine Bedeutung für Sie?« fragte er plötzlich.
    Sandy fühlte, wie sich ihre Schultern durchbogen. »Wieso haben Sie …«
    »Nur ein Versuch.« McCracken lächelte und wollte noch etwas sagen, als eine Stimme von der Schwelle seine und Sandys Aufmerksamkeit erregte.
    »Die letzte Prüfung steht uns leider noch bevor«, sagte die Stimme.
    Und in den Raum trat Simon Terrell.

26
    McCracken entnahm dem Gesichtsausdruck der Frau, daß sie den Mann kannte, der gerade eingetreten war. Der Fremde kam zu ihnen und streckte die Hand aus.
    »Mein Name ist Simon Terrell. Miß Lister brauche

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