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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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überwachte.
    Wareagle hielt inne.
    »Was ist los?« flüsterte Blaine.
    »Es sind Männer auf dem Hof«, sagte Johnny. »Wenn wir die Wachen auf der Mauer niederschießen, aber nichts gegen die Männer auf dem Hof unternehmen, werden die unsere Anwesenheit bemerken.«
    »Wir haben nur das Überraschungsmoment. Wir dürfen es nicht verlieren.« McCracken dachte schnell nach. »Wir müssen die Männer auf dem Hof zur gleichen Zeit wie die auf der Mauer angreifen.«
    Die drei Indianer, die McCracken losgeschickt hatte, trafen innerhalb weniger Sekunden ein. Blaine machte sich nicht die Mühe, sie zu fragen, wie sie ihren Anführer ausfindig gemacht hatten. Sie benahmen sich wie Tauben, die nach Hause zurückkehrten.
    Tauben … Bäume …
    Blaine blickte durch den dicht fallenden Schnee nach oben. Bäume umgaben die Mauer; einige standen ihr ganz nahe oder hingen sogar über. Die richtigen Männer dort oben mit den richtigen Waffen konnten die Posten auf der Mauer und dem Hof erledigen. Er erklärte Wareagle kurz den Plan.
    »Schaffen es deine Jungs dort hinauf, ohne gesehen zu werden, Indianer?« fragte er schließlich.
    »Sie schaffen es überall hin, ohne gesehen zu werden, Blainey, bis die Umstände sie zwingen, schließlich doch zu erscheinen. Sobald sie im Hof sind, wird ihre Anwesenheit denen im Haus nicht mehr verborgen bleiben.«
    »Bring mich nur bis zur Eingangstür, Indianer«, erwiderte Blaine. »Den Rest übernehme ich.«
    Sandy hörte, wie ihr Walkie-Talkie summte, und fuhr erschrocken zusammen. Sie zögerte und hoffte, der Ruf sei für einen anderen bestimmt.
    »Wasserwache Eins, hören Sie mich«, wiederholte die Stimme.
    Sie nahm das Funksprechgerät vom Gürtel und bedeckte das Mundstück aus Plastik mit behandschuhten Fingern, genau, wie Blaine es ihr aufgetragen hatte. Sie atmete tief ein und sprach mit tiefer Stimme.
    »Ich … kann … Sie … kaum … verstehen …«
    »Wiederholen Sie, Wasserwache Eins.«
    »Sie sind ganz leise. Ich kann Sie kaum verstehen.«
    Eine andere Stimme erklang. »Wasserwache Eins, Ihr letzter Bericht ist ausgeblieben. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Ich wollte Bericht erstatten, doch dieses Ding funktionierte nicht.« Sandy drückte einen Teil des Handschuhs fester auf das Mundstück. »Können Sie jemanden mit einem Ersatzgerät herüberschicken?«
    »Nicht nötig, Wasserwache Eins«, sagte die zweite Stimme. »Bleiben Sie nur wachsam.«
    Wells riß sich den Kopfhörer von den Ohren und drehte sich zu dem verwirrten Nachrichtenoffizier um.
    »Was soll das heißen, Sir? Wasserwache Eins sollte keinen Bericht erstatten.«
    »Ich weiß«, sagte Wells. »Jetzt verbinden Sie mich sofort mit irgendeinem Posten auf dem Hof.«
    »Mit welchem?«
    »Mit irgendeinem! Es spielt keine Rolle!«
    Der Funker tat wie geheißen, wartete, wiederholte den Funkspruch dann. Nach der dritten Wiederholung drehte er zu Wells um.
    »Sie … antworten nicht, Sir.«
    Wells eilte bereits zur Tür. »Geben Sie Alarm!«
    Der Funker drückte auf den roten Knopf auf seiner Konsole.

30
    Um zweiundzwanzig Minuten vor acht hatten Wareagles Männer schließlich ihre Stellungen in den Bäumen eingenommen. Windsplitter saß mit seinen Messern im ersten, Running Deer mit seinen Tomahawks im zweiten und Cold Eyes mit seinem Bogen in einem dritten. Blaine blickte zu den Bäumen hinauf und konnte die Indianer tatsächlich nicht entdecken, so perfekt war ihre Tarnung. Sie waren so geschickt die Äste hinaufgestiegen, daß sie den darauf liegenden Schnee kaum verwischt hatten.
    Johnny hatte Swift Colt, den Träger des zweiten Bogens, bei sich behalten, und nun trennten sie sich, um eine bessere Sicht zu ihren vorher ausgemachten Zielen auf der Mauer zu haben. Blaine ging mit Thunder Cloud zum Fuß der Mauer und sah zu, wie er gebogene Glieder einer Kette an den Enden zweier Seile befestigte. Um die Spitze der Mauer verlief ein Vorsprung, und vorausgesetzt, auf der Innenseite befände sich ein ähnlicher Vorsprung, würde sich die über die Mauer geworfene Kette dort verhaken. Der Indianer gab Blaine eins der Seile und behielt das andere für sich. Sie wollten gemeinsam die Mauer erklimmen und in den Hof hinabspringen, wobei Wareagle und Swift Colt ihnen bald folgen würde, wenn alles nach Plan verliefe. Die anderen würden sich ein wenig später aus ihren Baumgipfeln fallenlassen. Daß sie die Wachen auf dem Hof so überraschend angriffen, mußte den Vorteil, den diese durch ihre überlegenen Waffen

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