Omega Kommando
geblieben.«
»Was ist mit unschuldigen Passanten?« fragte Blaine zögernd.
»Ein paar mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden, befinden sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Beruhigen Sie sich, Ihr Ruf bleibt sauber. Vordringlich ist jetzt, daß die Jungs von der Company und vom Bureau sehr bald herausfinden werden, daß ein Profi dafür verantwortlich zeichnete, und das könnte sie auf meine Schwelle führen. Was sie dahinter finden werden, wird ihnen nicht gefallen. Denken Sie daran, unsere Zusammenarbeit muß unter uns bleiben.«
»Ich weiß.«
Stimson seufzte. »Ich werde Ihnen nicht raten, es ruhig angehen zu lassen, weil ich weiß, daß ich Ihnen den Befehl gegeben habe, einen Auftrag zu erledigen. Ich würde vorschlagen, daß Sie unter diesen Umständen New York verlassen.«
»Erst, wenn ich herausgefunden habe, wie Sebastian in die Sache paßt. Haben Sie ihn oder es in Ihren Computerdateien gefunden?«
»Es ist ein Er, und er ist schon vergeben.«
»Und was heißt das?«
»Das heißt, daß das FBI eine Zeitlang auf Sebastian – alias Don Louis Rose, alias J.D. Sabatini, alias Dominique Derobo – angesetzt war. Er ist Händler.«
»Drogen?«
»Ein paar«, sagte Stimson. »Aber er hat sich auf Menschen spezialisiert.«
»Ah, ein altmodischer weißer Sklavenjäger …«
»Bis auf die Tatsache, daß Sebastian schwarz wie die Nacht ist. Er liefert Männer und Frauen, Jungs und Mädchen aller Rassen und jeden Alters. Die meisten Geschäfte wickelt er mit hochklassigen Hurenhäusern wie dem von Madame Rosa ab, doch er hat auch ein paar Privatklienten.«
»Die Zwillinge«, murmelte Blaine.
»Was?«
»Die Zwillinge. Madame Rosa hat mir erzählt, daß Easton sie eigens bestellt hat. Sie muß mich auf Sebastians Spur gesetzt haben, weil sie wußte, daß er der einzige andere Mensch war, der das Lieferdatum der Zwillinge kannte, und zwar auch nicht vom Klapperstorch. Wo finde ich diesen Sebastian, Andy?«
Stimson zögerte. »Ich glaube, Sie halten sich lieber von ihm fern.«
»Nichts da. Es gibt zu viele lose Enden, die er verknüpfen kann. Er muß jemandem von den Zwillingen erzählt haben, und dieser Jemand hat Easton die Falle gestellt.«
»Blaine, das FBI beschattet Sebastian vierundzwanzig Stunden am Tag. Wenn Sie da hineinmarschieren, hat man Sie am Wickel.«
»Ich werde unauffällig vorgehen.«
»Klar doch.«
»Schauen Sie, Andy, wer auch immer Madame Rosas Etablissement infiltriert hat, muß alles bis auf das Lieferungsdatum von Eastons Zwillingen gewußt haben. Nur Madame Rosa und Sebastian können dieses Datum gekannt haben, und da die Madame höchste Diskretion bewahrte, bleibt nur noch Sebastian. Wo ist er?«
Diesmal zögerte Stimson nicht. »Die Berichte vom FBI besagen, daß er vor zwei Tagen aus seinem Penthouse in Manhattan ausgezogen ist. Seitdem hält er sich auf einem Frachter versteckt, der ihm gehört. Er liegt im Hafen von New York.«
»Vor zwei Tagen … interessant.«
»Ich dachte mir, daß Ihnen das gefallen wird. Und es gibt noch mehr. Sebastian läßt sein Schiff von einer kleinen Armee bewachen, fast, als erwarte er eine Belagerung.«
»Die Frage ist nur, durch wen?«
»Wenn Sie die Antwort unbedingt herausfinden wollen«, warnte Stimson, »achten Sie darauf, nicht die Aufmerksamkeit des FBI auf sich zu ziehen. Wenn man Sie identifiziert …« Der Direktor der GAP ließ den Satz ausklingen, als wolle er damit seine Bedeutung hervorheben.
»Keine Sorge, Andy. Ich habe schon ein paar Ideen.«
»Und keine Wiederholung der Ereignisse auf der Eighty-sixth Street.«
»Eine Vorstellung am Tag ist mein Limit. Irgend etwas über die Weihnachtssänger oder den Nikolaus?«
»Freiberufliche Killer, soweit wir wissen. Mit Sicherheit Profis, wie Sie vermutet haben, doch ohne Verbindungen zu einer größeren Gruppe. Sieht so aus, als wären sie nur für diesen einen Job angeheuert worden.«
»Oder für zwei«, berichtigte McCracken ihn. »Wir wollen Easton doch nicht vergessen.«
»Die beiden, die ihn erledigt haben, waren Schwarze.«
»Wie der Nikolaus.«
»Ein ziemlich dünner Zusammenhang.«
»Das glaube ich nicht, Andy. Wie viele schwarze Nikoläuse klappern wohl in todschicken Stadtteilen von Manhattan mit ihren Sammelbüchsen?«
»Keine, die Säure in ihren Büchsen haben, wenn Sie das meinen.«
»Die Verbindung geht tiefer. Ich spüre es. Über den Mikrofilm gibt es wohl noch nichts Neues?«
»Die Computer sind ununterbrochen im Einsatz, doch der Film
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