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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ist eine ziemliche Abkehr von den Krayman Industries, Mr. Terrell«, sagte sie und schüttelte die ihr dargebotene Hand.
    Terrell blickte sich um. »Ich hätte diesen Schritt schon vor Jahren tun sollen. Nennen Sie mich übrigens Simon.«
    »Wieso wußte Ihr Kontaktmann in meinem Sender, wie Sie zu erreichen sind?«
    »Ich bin nicht völlig zum Einsiedler geworden, Miß Lister.«
    »Sandy.«
    »Sandy. Es gibt ein paar Leute, die wissen, wie sie mich im Notfall erreichen können.«
    Sie gingen zu der Schule hinüber, bis sie den Schatten eines großen Baumes erreicht hatten.
    »Dieser Platz ist so gut wie jeder andere«, sagte Terrell. »Solange Sie nichts dagegen haben, sich die Hosen schmutzig zu machen. Ich muß ein Auge auf die Kinder halten.«
    »Selbstverständlich«, sagte Sandy, und sie setzten sich auf die Erde. Ihr Blick glitt zu den Kindern hinüber, die in einiger Entfernung spielten. »Sind Sie ihr Lehrer?«
    »In der Woche, ja. An den Wochenenden bin ich ihr Babysitter. Die älteren Kinder arbeiten mit ihren Eltern, meistens auf den Feldern. Einige gehen auf die Jagd. Ich habe mich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet.«
    »Tun Sie damit Buße für vergangene Sünden?«
    Terrell lächelte kurz über diese Frage. »Nein, ich versuche nur, sie zu vergessen. Mein ganzes Leben hat so lange auf der Technik basiert, daß ich fast vergessen habe, was es mit den Menschen auf sich hat. Schließlich wurde es zu viel. Ich kam mir eher vor wie eine dieser Maschinen, die ich bediente, als wie ein Mensch. Ich mußte heraus, also lief ich davon.«
    »Doch Sie laufen noch immer davon, nicht wahr?« hakte Sandy nach. »Ist jemand hinter Ihnen her?«
    Sandy hatte damit gerechnet, daß Terrell zögern würde, doch seine Antwort kam augenblicklich. »Niemand ist hinter mir her, und ich glaube, daß ich auch nicht mehr davonlaufe. Über zehn Jahre lang habe ich für den mächtigsten Mann der Welt gearbeitet. Ich habe Dinge gesehen, die ich lieber vergessen möchte, und Dinge getan, die ich lieber einem anderen in die Schuhe schieben möchte. Man könnte sagen, daß ich eher vor mir selbst als vor sonst irgend jemand davongelaufen bin. Ich habe mich einfach zurückgezogen.«
    Sandy dachte daran, wie Spud Hollins auf seiner Ranch in den Hügeln Montanas lebte. »Randall Krayman scheint diese Reaktion in den Menschen hervorzurufen. Sie haben die Krayman Industries ein paar Jahre vor seinem Rückzug verlassen, nicht wahr?«
    »Etwa vier Jahre vorher«, sagte Terrell. »Eine neue Generation übernahm die Firma, angeführt von einem gewissen Francis Dolorman. Sie verschafften sich bei Randy Gehör und drehten seine Gedanken um. Er wollte nicht mehr auf mich hören.«
    »Sie waren mit Krayman befreundet?«
    »Wir waren Freunde, Sandy, und das machte es nur noch schwerer. Mich plagen seit langem Schuldgefühle, besonders, als er dann verschwand.«
    »Haben Sie in den letzten fünf Jahren noch einmal mit ihm gesprochen?«
    »Ich habe versucht, ihn zu erreichen, doch entweder will er nichts von mir hören, oder jemand anderes will nicht, daß er von mir hört. Ich glaube, er steckt in Schwierigkeiten.« Terrell hielt inne und spielte mit dem Gras neben seinen Knien. »Vielleicht haben Dolorman und seine Helfershelfer Randys Verschwinden ›arrangiert‹, so daß sie sein Unternehmen so führen können, wie sie es für richtig halten.«
    Sandy fühlte, wie sich ihr Puls beschleunigte. Überraschung vermischte sich mit Erregung. »Sie wollen sagen, man hat ihn entführt?«
    »Das zumindest.«
    »Mein Gott … aber warum? Was könnten die Entführer damit erreichen?«
    »Einiges. Ich muß ein wenig ausholen, damit Sie es verstehen. Ich kannte Randy Krayman besser als irgendwer sonst. Ich wußte, was ihn motivierte, was er liebte und verabscheute. Und am meisten hat er Amerika geliebt. Ich weiß, das klingt abgedroschen, aber es ist die Wahrheit. Dieser Bursche hat sein Land wie besessen geliebt, und er erlebte buchstäblich schlaflose Nächte bei dem Gedanken, es könnte durch eine schlechte Führung der Vergessenheit anheimfallen. Er war der Meinung, die Menschen verstünden einfach nicht, was da vor sich ging; sie müßten ausgebildet, informiert und falls nötig sogar überwacht werden.« Terrell sah Sandy in die Augen. »Durch die Medien überwacht. Das geht fast zwanzig Jahre zurück. Krayman fing damit an, Fernsehsender zu kaufen, und als das Kabel aufkam, stieg er groß ein. Er war der Meinung, wenn ihm ein großes

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