Omega Kommando
finden können?«
»Er führt all seine Geschäfte von Paris aus. Ich habe Kontakte, die mich über die Einzelheiten ins Bild setzen können.«
Stimson runzelte besorgt die Stirn. »Passen Sie auf, mit wem Sie sprechen, Blaine. Sie spielen da ein Ein-Mann-Stück.«
»Genau. Was gibt es Neues von General Peachtree?«
»Peacher. Seine Einheiten sickern allmählich in die Städte ein. Es wird noch eine Zeit dauern, bis er etwas zu berichten hat.«
»Dann mache ich mich besser schnell auf den Weg nach Paris.«
»Versuchen Sie, nicht zu viele Leichen auf den Straßen zurückzulassen«, warnte Stimson. »Dort drüben kann ich Ihnen mit meinen Leuten keine Deckung geben. Sie sind völlig auf sich allein gestellt.«
»Ich will es auch gar nicht anders.«
Dritter Teil
SAN MELAS
Samstagnachmittag bis Dienstagmorgen
14
Der vergangene Tag war für Sandy Lister eine Übung in völliger Frustration gewesen. Der einzige Lichtblick war das Telefongespräch mit Stephen Shay, das sie T.J. Brown versprochen hatte. Shay lauschte aufmerksam ihrer Geschichte, von dem Augenblick an, da sie die Computerdiskette erhalten hatte, bis zu ihrem Verschwinden nach dem Interview mit Hollins in Billings. Irgendwie machte Shays Schweigen Sandy nur noch nervöser. Während sie ihre Story erzählte, wurde ihr Mund immer trockener, und am Ende lag der schwache Geschmack von Blut auf ihrer Zunge.
»Sie hätten mich sofort darüber informieren sollen«, sagte Shay, als sie fertig war. »Sie haben gegen die Regeln verstoßen.«
»Ich weiß.«
»Sie haben eine Untersuchung der Polizei und wahrscheinlich auch der Bundesbehörden behindert, indem Sie Beweise zurückgehalten, und dann die nationale Sicherheit gefährdet, indem Sie mit diesem Coglan gesprochen haben. Ganz zu schweigen davon, daß Sie aus eigener Befugnis eine Story weiterverfolgt haben, ohne eine entsprechende Genehmigung des Senders und …«
»Schon gut, Steve. Ich bin auf dem Rückweg. Wenn Sie meinen Kopf auf einem Tablett wollen – Sie haben ihn.«
»Warten Sie einen Augenblick, Sie haben mich nicht aussprechen lassen. Ich billige Ihre Methoden nicht, doch es bleibt die Tatsache bestehen, daß Sie an einer heißen Story dran sind, und lange, bevor ich Produzent wurde, war ich Journalist.«
»Ich bin immer nur ein Interviewer gewesen, vergessen Sie das nicht. Zur richtigen Zeit lächeln und neue Antworten aus eigentlich langweiligen Menschen hervorlocken.«
»Nein, San, durch die Verbindung mit Krayman wird die Sache zu Ihrem Fall, und ich möchte, daß Sie dranbleiben. Und was die Diskette betrifft, so hängt es zu neun Zehnteln davon ab, wer sie besitzt, und wir haben das verdammte Ding nicht mehr.«
»Aber wer hat sie gestohlen, Steve?«
»Ich erwarte von Ihnen, daß Sie mir das bis Weihnachten sagen können.«
»Es muß jemand aus dem Sender gewesen sein. Und T.J. glaubt, daß er beobachtet wird.«
»Wahrscheinlich reine Einbildung. Doch um ganz sicher zu gehen, werde ich unsere Sicherheitsleute auf die Sache ansetzen. Von jetzt an müssen Sie mich ständig auf dem laufenden halten, San. Rufen Sie mich regelmäßig an. Ich will über jeden Schritt, den Sie tun, informiert sein. Ich will wissen, wohin Sie gehen, bevor Sie dort sind.«
Sandy seufzte erleichtert auf; es gelang ihr kaum, die Tränen der Dankbarkeit zurückzuhalten. »Ich bin jetzt auf dem Weg nach Texas«, informierte sie Shay, »auf den Spuren Simon Terrells, Randall Kraymans Stellvertreter, bis er sich vor ein paar Jahren zurückzog.«
»Terrell … nie von ihm gehört. Warum verfolgen Sie diese Krayman-Story weiterhin, nachdem Sie nun die Space-Shuttle-Story haben?«
»Weil es einen Zusammenhang gibt. Ich weiß nur noch nicht, welchen. Dieses Interview mit Hollins hat viel mehr Fragen als Antworten ergeben. Randall Krayman wollte unbedingt die totale Kontrolle über diesen hochintegrierten Memory-Chip, der in der Telekommunikationstechnologie benutzt wird. Er hat bei jedem Fernsehgerät, Telefon und Radio, das in diesem Land benutzt wird, die Hand im Spiel, und das gefällt mir gar nicht.«
In der Leitung wurde es kurz still.
»Sie nehmen den Mund ganz schön voll, San.«
»Sie hätten Hollins hören sollen.«
»Das werde ich … wenn Sie ihn erneut besuchen, um das Interview aufzuzeichnen.«
»Danke, Steve.«
»Sorgen Sie nur dafür, daß ich das nicht eines Tages bedaure.«
Wie sich herausstellte, wäre es Sandy vielleicht besser ergangen, wenn Shay sie von der
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