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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Mächtig groß«, kommentierte er.
    Auch der Igel hatte gewaltig ausgesehen, als die Triebwerkseinheiten vor zwei Monaten angedockt hatten. Sechseinhalb Kilometer im Durchmesser. Stacheln so groß wie Wolkenkratzer. Aber vor der enormen Spannweite der Omega sah er aus wie eine Spore im Wind.
    Weitere starke Blitze.
    »Bill«, sagte Sky, »Anschnallen.«
    Die KI bestätigte, und die Sicherungsnetze sanken herab.
    »Weißt du«, sagte Emma, »vor etwa zwanzig Jahren hat man einen alten Frachter zu einem dieser Dinger geschleppt und ihn hineingeschoben. Eines der Babcock-Modelle. Hat ausgesehen wie ein großer Kasten.«
    »Was ist passiert?«
    »Er ist bis auf zwanzig Kilometer herangekommen, ehe ein Blitz ihn erwischt hat. Das Ding ist beinahe auseinander geflogen.«
    »Zwanzig Kilometer?«
    »Yep.«
    »Dann hat unser Freund nicht mehr lange Zeit.« Er versuchte sich zu entspannen. Ihre Mission war nicht gerade angenehm. Gott allein wusste, ob sie weit genug entfernt waren und ob sie eine eventuelle Gefahr früh genug erkennen würden, um sicher aus der Gefahrenzone zu springen. Aber Hutch hatte erklärt, es gäbe ein Risiko, das sie ganz einfach nicht kennen würden. Sie hätte es verstanden, hätten sie die Aufgabe so schnell wie möglich an ein anderes Team abgegeben. Für den Fall, dass es zu einer Katastrophe käme, hatten sie eine Direktverbindung zur Serenity eingerichtet, über die ununterbrochen die aktuellen Daten zu der Station geschickt wurden.
    Der Abstand verkürzte sich auf zwanzig Kilometer, was exakt der Distanz entsprach, die der Frachter seinerzeit gehabt hatte. Dann fünfzehn. Die Wolke flackerte, und Sky hätte schwören können, er hätte ein Rumpeln vernommen, aber das war natürlich vollkommen unmöglich, also behielt er es für sich und beobachtete, wie sich die Lücke langsam schloss.
    Bei zwölf Kilometer meldete Bill, die elektrische Aktivität innerhalb der Wolke habe sich gegenüber dem Normalzustand um den Faktor zwei verstärkt.
    Bei zehn schoss ein Blitz aus dem wogenden Nebel hervor und berührte den Igel, umfing ihn.
    Eine der Sonden fiel aus. »Ich schätze, er hat auch die Einheit getroffen«, sagte Emma.
    Der Igel war inzwischen so nah an der Wolke, dass die einzelnen Winkel nicht mehr zu erkennen waren. Er war beinahe in der Wolke.
    Ein zweiter Blitz fegte um den Igel, schlug auf ihn ein, schien ihn vorwärts zu ziehen. Der Nebel waberte heftig. Und der Igel glitt hinein.
    Die Bilder der Sonden zeigten nur noch die Wolke. Sky kontrollierte die Zeit. 16 Stunden 48 Minuten. Den Signalausfall mitgerechnet, kam er auf 16:44.
    Sie warteten.
    Zerklüftete Blitze zuckten durch die Wolke. Sie wurde heller. Und dann verblasste sie.
    »Tja, Em«, sagte Sky, »das war doch mal ein Knall. Fliegen wir auf die andere Seite, um nachzusehen, wo der Igel herauskommt?«
    Emma beobachtete immer noch die Monitore. »Nicht so hastig«, sagte sie.
    Einige Minuten lang wurde die Omega abwechselnd heller und dunkler. Blitze schossen wie flüssiges Feuer über ihre Oberfläche. Dann fing sie an zu leuchten.
    Und zu glühen.
    Eine Sonde nach der anderen fiel aus.
    Emmas Augen leuchteten intensiv blau.
    »Bill«, sagte Sky. »Sprungbereitschaft.«
    » Auf Ihr Kommando, Sky.« Das Maschinengeräusch änderte den Ton.
    Sie wurde zur Sonne.
    »Was passiert da, Em?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie.
    »Ist sie explodiert, Bill?«
    »Das glaube ich nicht. Die Sensoren sind ausgefallen, aber die weiter entfernten Sonden haben keine Schockwelle registriert.«
    »Das ist gut.«
    »Werte außerhalb des Messbereichs«, berichtete Em.
    Er schaltete die Monitore ab.
    »Wünschen Sie, das Gebiet zu verlassen, Sky?«
    »Das ist idiotisch«, schimpfte Em. »Wie kann es keine Schockwelle geben?«
    »Keine Ahnung.«
    »So etwas sollte nicht möglich sein. Ich kann nichts Genaues sagen, weil alles, was wir hatten, ausgefallen ist. Aber so wie das gelaufen ist, schätze ich, es verbreitet so viel Licht wie eine kleine Nova. Ohne Explosion. Ohne Druckwelle.«
    »Ist das möglich?«
    »Wir werden sehen, was die Messungen ergeben. Inzwischen würde ich sagen, ja, wir haben es schließlich gesehen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das verstehe.«
    »Denk an ein Blitzgerät«, sagte sie. »Und sag Bill, dass wir abreisen.«

 
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    … und dann sind da jene, die sagen, es gäbe keinen Beweis für die Existenz Gottes.
    Denken wir an das Universum. Um zu verstehen, wie es funktioniert, müssen wir die

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