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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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du?«, fragte sie, »hast du sie überzeugen können?«
    Ja, er glaubte, das hatte er. Er war sogar sicher, dass es ihm gelungen war.
    Kellie brachte ihm einen Teller mit Toast, den er mit Erdbeermarmelade bestrich.
    Sie hörten Bodenbretter knarren. Und weitere Geräusche von der Feuerstelle. Das Bild, das bisher lediglich eine gelbe Fläche, die Innenseite ihrer Bluse, gezeigt hatte, veränderte sich, zeigte nun das Innere eines Raums, den sie bisher noch nicht gesehen hatten. Das Hinterzimmer. Dann sahen sie plötzlich nur noch die Decke, und nichts rührte sich mehr. »Sie hat sie abgenommen und weggelegt«, stellte Digger fest.
    Ein Riegel wurde zurückgezogen, eine Tür geöffnet und wieder geschlossen. »Vordertür«, sagte Kellie.
    »Tja, das ist weniger schön.«
    »Vielleicht will sie nur in den Stall. Die Tiere füttern oder so.«
     
    Macao blieb mehrere Stunden weg. Als sie schließlich zurückkam, war eine andere weibliche Goompah bei ihr.
    »Wo?«, fragte die Fremde.
    »Hier.« Sie erkannten Bewegung zwischen der Linse und der Zimmerdecke. Ein Arm vielleicht?
    »Genau hier.«
    »Und du bist die ganze Nacht hier geblieben?«
    »Ora, ich glaube ihm.«
    »Darum ist er ja so gefährlich, Mac.« Mac? Mac? »Shol ist der König der Lügner. «
    »Schau«, sagte Macao. »Das hat er mir gegeben.«
    Das Bild verschwamm, und sie sahen Ora. Sie trug eine rote Bluse und ein violettes Halstuch. Ein grünes Auge wurde immer größer, als es sie vom Monitor aus anstarrte. »Das ist recht hübsch«, sagte sie. »Wirklich nett.« Und dann: »Was ist los?«
    Lange Pause. Dann: »Ich dachte, er wäre vielleicht wieder hier.«
    »Es ist Tag. Sie können im Tageslicht nicht raus.«
    »Bist du sicher? Da gab es doch das Gerede über einen Zhoka, der im letzten Frühjahr mitten am Tag an der Landstraße aufgetaucht ist.« Das Auge entfernte sich. Sie sahen Wände und dann wieder die Decke.
    »Du machst mir Angst, Mac.« Das war nicht exakt das, was sie gesagt hatte. Es war mehr, als hätte sie ihre Lunge zu Höchstleistungen angetrieben. Aber Digger verstand, was sie meinte.
    »Warum ist er zu mir gekommen? Ich glaube nicht einmal an Zhokas, Ora. Zumindest habe ich bis zur letzten Nacht nicht an sie geglaubt.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass irgendetwas in der Art passieren würde. Du läufst rum und lachst über die Götter. Was hast du da erwartet?«
    »Ich lache nie über die Götter.«
    »Schlimmer, du leugnest sie.«
    »Ich weiß nicht, was ich machen soll, Ora.«
    Die Diskussion ging weiter. Macao bestritt die Anschuldigungen, argumentierte, sie habe lediglich behauptet, dass sich die Götter nicht mit Alltäglichkeiten abgeben würden. Sie bewegten die Sonne nicht über den Himmel. Führten die Flut nicht herbei.
    Ora schien allein der Aufenthalt in dem Haus nervös zu machen. Sie sprach von Geistern und Erscheinungen und schlug vor, Macao solle doch eine Weile bei ihr wohnen. Aber welche Teufelei Digger auch planen mochte, das hielt sie nicht davon ab, in Ruhe zu essen. Und dann waren sie weg, ohne einen Hinweis darauf zu hinterlassen, was Macao nun zu tun gedachte.
    Die Überwachungseinheit lieferte immer noch das Bild von der Zimmerdecke.
     
    Da sie nicht wussten, was sie hätten tun können, warteten sie. Ein großes Insekt missbrauchte die Überwachungseinheit. Die Fensterläden waren offensichtlich geöffnet worden, denn es war hell im Raum. Nach einer Weile wurde das Licht schwächer, und sie hörten Regen auf das Dach prasseln.
    »Sie besucht wohl irgendjemanden«, meinte Kellie.
    Vielleicht war sie zum Regierungsgebäude gegangen. Dem T’Kalla. Der Regierungspräsident in Kulnar war der Booglik. Ich bin auf dem Weg zum T’Kalla, um mit dem Booglik zu sprechen. Hörte sich fast normal an.
    Er saß noch immer da und starrte mürrisch auf Macaos Zimmerdecke, auf Macs Zimmerdecke, als er hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Der Regen hatte anscheinend aufgehört.
    »Hast du es?« Oras Stimme.
    »Ja, hier.«
    Schritte auf den Dielen. »Keine Spur von ihm?«
    »Nein, wir sind alkin.«
    »Gut. Hör mal, lass mir bitte etwas von dem Kessel übrig, Mac. «
    Er hörte Geräusche, als würde ein Messer durch eine Zwiebel fahren.
    »Ich dachte, du würdest nicht glauben, dass das funktioniert.«
    »Nein, ich habe nur gesagt, ich traue der Sache nicht. Aber der Versuch schadet nicht. «
    Die Schneidegeräusche hielten an. Dann: »So. Das sollte reichen.«
    »Wo willst du es platzieren?«
    »An der Tür. Ich werde

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