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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Shols Werk. »Geht nicht dahin.«
     
    Die Mannschaft der Benventa musste um ihr Leben rennen. Sie hatten gerade die Küste erreicht, als jemand die blaue Linie am Horizont entdeckte, die im Zwielicht kaum zu erkennen war. Oben auf der Klippe versuchten die Matrosen der Hasker und der Regunto herauszufinden, warum dort jemand zwei Feuer entzündet und achtlos brennen lassen hatte, und, was noch merkwürdiger war, wo die Frauen hin waren und wie sie es geschafft hatten, ihre Kanus zu verstecken. Die Trommeln und die Stimmen waren verstummt, und abgesehen von den Feuern war es, als wäre nichts von alldem geschehen.
    Es war schwer zu sagen, wie die Seeleute und ihre Offiziere auf ein derart mysteriöses Ereignis reagiert hätten, wären sie nicht schon im nächsten Moment wieder abgelenkt worden. Die Mannschaft der Benventa hastete die Hänge hinauf. Die Männer brüllten aus Leibeskräften über das Tosen des Ozeans hinweg.
    Der Ozean. Telio drehte sich um und sah zum Meer, sah mit Entsetzen, wie sich die See erhob, ihre drei Schiffe verschluckte, auf die Küste zuraste, in den Hafen donnerte und an der Klippe emporwogte. Einige der Matrosen stürzten auf der anderen Seite der Klippe landeinwärts in dem verzweifelten Bemühen, der Woge zu entkommen.
    Die Krone schäumte über die Klippe, riss Telio von den Füßen und löschte beide Feuer, ehe sich das Wasser, seiner Kraft beraubt, wieder zurückzog.
    Der erste Maat, der sich hinter einen kleinen Felsen geworfen hatte, kam unsicher auf die Beine und sah sich um. Einige seiner Kameraden waren am Boden. Andere hingen in den Bäumen. »Ein Wunder«, sagte er.
    »Aber die Schiffe sind verloren«, jammerten die Matrosen.
    Alle sahen zu, wie sich das Wasser zurückzog. Die Kapitäne starrten entgeistert in das völlige Desaster, und sie reagierten schnell auf die neue Situation und schickten ihre Offiziere aus, um nach Vermissten zu suchen. Eine schnelle Zählung ergab, dass zwanzig von ihnen fehlten. Einer davon war Markane. Es war traurig, herzzerreißend, aber wären die Savakol-Frauen nicht gewesen, sie wären alle verloren gewesen.
    Wie sollte man so etwas erklären?
    Während Krolley über die Geschehnisse nachdachte, sprach eine Stimme, eine männliche Stimme, aus dem Wind zu ihnen. »Bleibt im Hochland, so hoch ihr nur könnt«, sagte sie mit einem merkwürdigen Akzent. »Es werden mehr kommen.«

 
BLACK CAT REPORTAGE
     
    Ron, wir beobachten eine Flutwelle, die auf Brackel zuhält. Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, dass es eine ganze Reihe Goompahs gibt, die sich entschieden haben, in der Stadt zu bleiben. Dies sind Aufnahmen von einer Überwachungseinheit, von der man uns gesagt hat, sie stünde an der Küste. In der Ferne können Sie die Welle sehen. Nach unseren Informationen wird sie drei Stockwerke hoch sein, wenn sie hier eintrifft. Das eigentliche Problem ist jedoch, dass sie Hunderte von Meilen in der Stunde zurücklegt, weshalb die Chancen für die Leute in der Stadt nicht gut stehen.
    Das Bild fällt immer wieder aus, weil in dem ganzen Gebiet unzählige Gewitterstürme toben. Aber wir werden versuchen, dranzubleiben. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie, dass sich einige Einwohner im Schutz eines großen Gebäudes am Ende des Piers versammelt haben. Offenbar beobachten sie die Welle.
    Ich wünschte, es gäbe irgendetwas, was wir tun könnten, Ron…

 
Kapitel 49
     
     
    Auf dem östlichen Kontinent
    Montag, 15. Dezember
     
    Schwarze Schlacke fiel vom Himmel und zog einen Feuerschweif hinter sich her. Etwas schlug am Horizont auf dem Meer auf und löste eine weitere Welle aus, die sich – wenn auch nicht mit der Gewalt der vorangegangenen Wellen – auf die Küste zu bewegte. Der Wind heulte, manchmal von Osten, manchmal eiskalt von Süden. Vom Meer erklang ein stetiges Brausen.
    Die Sonne verschwand hinter einer Gewitterfront, und die Welt wurde dunkel.
    Die AV3 stand auf der Ostseite einer Klippe, geschützt vor den Wellen und den Blicken der Goompahs, die sich auf der anderen Seite des Hafens befanden. Julie hatte empfohlen, gar nicht zu versuchen, mit einem beschädigten Raumfahrzeug über den stürmischen Himmel zu kreuzen, also hatten sie den Schlepper festgezurrt, ehe sie ausgestiegen waren und die Antenne für die Langreichweitenkommunikation ersetzt hatten. Nicht, dass das etwas geändert hätte. An diesem Abend gab es so viele Interferenzen, dass sie so oder so nichts hören konnten. Als sie fertig waren, wurde das Wetter

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