Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
jedoch das Schiff für Collingdale, das ihr Probleme bereitete. Sie brauchte ein Schiff, das bis zu zwanzig Personen Platz bot, und das einzig verfügbare war die Al-Jahani, die derzeit instand gesetzt wurde. Sie würde die Sache beschleunigen müssen.
    Hutch hatte Asquith über ihre Pläne informiert. »Die Nachwirkungen könnten sogar noch schlimmer sein als der Angriff der Wolke selbst«, erklärte sie. »Wir wissen nicht, wie sich das auf die Atmosphäre auswirkt. Vielleicht vergehen Jahre, bis da wieder was wächst. Das heißt, wir müssen die Möglichkeit einkalkulieren, dass die Einheimischen verhungern. Wir werden ihnen eine Notversorgung bieten müssen.«
    Er hatte geseufzt. »Das ist nicht unsere Aufgabe, Hutch.«
    Aber es würde zu ihrer Aufgabe werden, und das wussten beide. Sollten Bilder von hungernden und sterbenden Goompahs bekannt werden, so würde sich der öffentliche Zorn regen, und die Politiker würden mit dem Finger auf die Akademie zeigen. »Wenn es so weit ist«, hatte sie gesagt, »sollten wir vorbereitet sein.«
    Am nächsten Tag hatte er sie über seine Reise nach Genf informiert. Das konnte kaum ein Zufall sein.
    Die Al-Jahani sollte am Freitag starten. Die Logistik stand, und Collingdale und seine Leute waren bereits unterwegs.
    Aber Jerry Hoskins, der Chefingenieur der Akademie, hegte Zweifel. Nicht genug Zeit. Das Schiff war für eine Generalüberholung vorgesehen, und Hutch wollte es auf eine Zwei-Jahres-Mission schicken? Aber er würde sehen, was er tun konnte. Als nun Barbara meldete, dass Jerry sie sprechen wolle, weckte das keine guten Gefühle. »Hutch«, sagte er, »wir können sie in ein paar Tagen nicht vollständig überholen.«
    »Wie viel Zeit brauchen Sie, Jerry?«
    »Wenn wir alles andere liegen lassen?«
    »Ja.«
    »Drei Wochen.«
    »Drei Wochen?«
    »Vielleicht auch zwei. Aber mehr können wir nicht tun. «
    »Das wird nicht gehen. Sie würden nicht mehr rechtzeitig ankommen. Dann können sie gleich hier bleiben.« Ihr stand einfach kein anderes Schiff zur Verfügung. Der ganze verdammte Fuhrpark trieb sich irgendwo in den Provinzen des Alls rum. »Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn wir plangemäß starten?«
    »Sie meinen am Freitag?«
    »Ja.«
    »Sie könnte hochgehen.«
    »Sie machen Witze.«
    »Klar. Aber ich möchte meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass sie ihr Ziel erreicht.«
    »Schön. Also gibt es keine Garantien. Davon abgesehen: Wie stehen die Chancen?«
    »Wahrscheinlich wird sie brav ihren Dienst tun.«
    »Irgendwelche Sicherheitsbedenken?«
    »Wir führen eine Inspektion durch, um uns zu vergewissern. Aber, nein, da wird nichts passieren. Sie könnten irgendwo stranden. Aber auf der anderen Seite…«
    »… gibt es keine Garantien.«
    »Richtig.«
    »Okay, Jerry. Ich werde Dave Collingdale einen Mitschnitt dieses Gesprächs schicken. Und Sie informieren den Captain.«
    Collingdale war noch nicht eingetroffen, also hinterließ sie eine Botschaft, in der sie ihn über die Bedenken des Chefingenieurs informierte. Widerstrebend erklärte sie, das gäbe dem Flug dann die besondere Würze. Dann seufzte sie und begab sich in das Büro des Akademieleiters, um sich ihrer neuen Pflichten anzunehmen.
     
    Zunächst stand ein Treffen mit Melanie Toll von Thrillseekers Inc. auf dem Plan.
    Trotz der Möglichkeiten der bereits existierenden Technik, Bilder zu schaffen, die von den Originalen nicht zu unterscheiden waren und Gespräche von Angesicht zu Angesicht zwischen Personen gestatteten, die Tausende Kilometer voneinander entfernt waren, hielten Leute mit einem geschäftlichen Anliegen den persönlichen Kontakt noch immer für unverzichtbar. Die Mühe auf sich zu nehmen, zu Lasten der eigenen Bequemlichkeit das Land zu durchqueren, sagte etwas über die Ernsthaftigkeit der jeweiligen Person aus.
    Ernsthaftigkeit. Und dann kam Ms Toll von Thrillseekers.
    Hutch musterte sie über die weite Fläche von Asquiths Schreibtisch hinweg. (Der Akademieleiter hatte darauf bestanden, dass sie sein Büro nutzte, wenn sie seine Funktion ausübte.) Sie war jung, attraktiv, groß und ziemlich selbstsicher und trug eine goldene Halskette nebst passendem Armband, und das Funkeln der beiden Schmuckstücke konkurrierte mit dem schimmernden Glanz ihres kastanienbraunen Haars.
    »Schön, Sie kennen zu lernen, Dr. Hutchins«, sagte sie.
    »Das ist mehr Ehre, als ich verdiene.« Hutch schüttelte ihr die Hand und lauschte dem Klimpern des Golds, ehe sie die Frau zu einem

Weitere Kostenlose Bücher