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Omega

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Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Planeten auf die Oberfläche.«
    Toll schüttelte den Kopf. »Nein, Ms Hutchins. Ich fürchte, Sie haben mich missverstanden. Die Einheimischen und ihre Städte stellen das entscheidende Element der Gleichung dar. Wir wollen sie aus der Nähe aufzeichnen. Aber ich kann Ihnen versprechen, dass wir ihnen nicht in die Quere kommen. Sie werden uns nicht sehen.«
    Repräsentanten zweier großer Nachrichtenagenturen hatten sich für den Nachmittag angesagt, und plötzlich ging Hutch auf, warum sie sie sehen wollten. Sie musste sich auf weitere Anliegen dieser Art einstellen. Diese Leute waren hinter unterhaltsamen Aufnahmen von Goompahs her, die um ihr Leben rannten.
    »Es tut mir Leid, Ms Toll, aber ich fürchte, das können wir nicht machen.«
    Die hübschen Brauen zogen sich zusammen, und Hutch erkannte einen rachsüchtigen Zug in dem Mienenspiel. »Warum nicht?«, fragte die Frau, sorgsam auf einen ruhigen Tonfall bedacht.
    Gewöhnlicher Anstand, du Hohlkopf. »Drohende Verstöße gegen das Protokoll.«
    »Ich bitte Sie.« Die Frau bemühte sich um einen verblüfften Gesichtsausdruck. »Sie werden uns nicht sehen.«
    »Das können Sie nicht garantieren.«
    Sie versuchte zu debattieren. »Wir werden uns verborgen halten. Sie werden auf keinen Fall von unserer Anwesenheit erfahren können. Unsere Leute werden sich in den Wäldern aufhalten.«
    »Dann bliebe immer noch ein Haftungsproblem«, sagte Hutch. »Ich nehme an, Sie wollen, dass diese Leute während des Angriffs dort bleiben.«
    »Natürlich. Sie werden bleiben müssen.«
    »Damit wären wir für ihre Sicherheit verantwortlich.«
    »Wir werden Sie von der Verantwortung entbinden.«
    »Derartige Vereinbarungen sind in einem solchen Fall von eingeschränktem Nutzen. Sollte einer Ihrer Leute nicht zurückkommen, wird seine Familie nicht nur Sie, sondern auch uns belangen wollen. Eine schriftliche Entbindung wäre vor Gericht das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben steht, wenn gleichzeitig nachgewiesen werden kann, dass wir die Person bereitwillig in eine offensichtlich gefährliche Situation gebracht haben.«
    »Ms Hutchins, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ein wenig mehr Verständnis aufbringen könnten.«
    »Das versuche ich gerade.«
    Toll erging sich noch eine Weile in diversen Ausflüchten, bis sie vermutlich beschloss, dass sie mit dem Akademieleiter reden sollte, dem echten Akademieleiter. Schließlich schüttelte sie angesichts von Hutchs Halsstarrigkeit den Kopf, reichte ihr höflich die Hand und ging.
     
    Mit der Instandhaltung führte sie ein kurzes Gespräch über die Verträge mit den Zulieferern, ehe sie zur wöchentlichen Besprechung der Akademieleitung in den Konferenzraum hinunterging. Zumeist artete diese Besprechung in ein Durcheinander im Beisein der sechs Geschäftsbereichsleiter aus. Asquith war weder als Planer noch als Zuhörer sonderlich tauglich. Eine Tagesordnung gab es nie, obwohl er ihr für diese Besprechung eine hinterlassen hatte. Aber es ging überwiegend um Routineangelegenheiten, und so konnte sie die einzelnen Punkte binnen zwanzig Minuten abhandeln.
    Die Goompahs standen nicht auf der Tagesordnung. »Ehe ich die Versammlung auflöse…«, schloss Sie, »Sie alle kennen die Situation auf Lookout.«
    »Die Goompahs?«, fragte der Personaldirektor, eifrig um eine unbewegte Miene kämpfend.
    Sie konnte den Humor nicht nachvollziehen. »Frank«, sagte sie, »im Dezember werden viele von ihnen sterben. Und ihre Zivilisation möglicherweise ebenfalls. Sollte irgendjemand von Ihnen eine Idee haben, wie wir das verhindern können, so würde ich sie gern hören.«
    »Wenn wir ein bisschen mehr Zeit hätten«, sagte die Bereichsleiterin Biowissenschaften, Lydia Wu-Chen, »könnten wir eine Basis auf ihrem Mond errichten und sie evakuieren. Damit könnten wir wenigstens ein paar von ihnen aus der Gefahrenzone holen.«
    Hutch nickte. »Zu weit entfernt. Wir brauchen neun Monate, um auch nur dorthin zu gelangen.«
    »Ich halte das nicht für möglich«, verkündete Wendell McSorley, Physik.
    »Haben Sie die Bilder von Moonlight gesehen?«, fragte Frank und sah sich unter seinen Kollegen um. »Sie werden einen Weg finden müssen, die Wolke aufzuhalten, sonst heißt es auf Nimmerwiedersehen.«
    »Wir können gegen die Wolke nichts ausrichten«, konterte Wendell.
    »Kein Wundermittel?«, fragte Lydia. »Gar nichts?«
    »Nein.«
    Hutch erzählte von Tom Callans Idee. Wendell bekundete, es sei möglich, dass es eventuell funktionieren

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