Omega
könnte. »Natürlich wäre es hilfreich gewesen, wären wir schon vor ein paar Jahren dort gewesen, aber wir haben gewartet, bis das Ding die Goompahs gesehen hat.«
»Die gleiche Geschichte«, sagte Hutch, »könnte sich schon im nächsten Monat an irgendeinem anderen Ort ereignen. Wir brauchen eine Waffe dagegen.«
»Dann brauchen wir erst einmal Geld«, entgegnete Wendell. »Jemand wird sich der Sache einmal ernsthaft annehmen müssen.« Und damit unterzog er sie einer starren Musterung.
Und das brachte sie zurück zu der Frage nach dem Proviant und den Decken für die Überlebenden. Gern hätte sie auch Medikamente geschickt, doch sie wusste nicht, wie sie auf die Schnelle herausfinden sollte, was gebraucht werden mochte. Vergessen wir also das medizinische Zeug. Die Nahrung würde synthetisiert werden müssen, sobald sie herausgefunden hatten, was die Einheimischen aßen. Aber wer sollte das tun?
Sie wies Maria an, Dr. Alva anzurufen. Sehr beschäftigt, sagte man ihr. Nicht erreichbar. Wer ist noch gleich Priscilla Hutchins? Aber zehn Minuten später sagte Maria, dass Dr. Alva in der Leitung sei, und sie sah ziemlich beeindruckt aus. »Und übrigens«, fügte sie hinzu, »Ihr Drei-Uhr-Termin wartet.«
Alva sah müde aus und schien sich in einem provisorischen Labor aufzuhalten. »Was kann ich für Sie tun, Hutch?«, fragte sie. Sie klang nicht verärgert, verzichtete aber auch auf einleitende Plaudereien.
»Wissen Sie von Lookout, Alva?«
»Nur, was ich darüber gelesen habe.«
»Sie werden angegriffen werden.«
»Wollen Sie sie warnen? Ihnen zumindest erklären, was sie erwartet?«
»Noch nicht. Wir sind gerade erst dort angekommen, Alva. Aber wir bemühen uns.«
»Ich hatte befürchtet, Sie würden die Finger davon lassen wollen. Brauchen Sie meine Hilfe, um das Protokoll zu umgehen?«
»Deshalb habe ich nicht angerufen. Wir werden Vorräte hinschicken müssen. Bisher haben wir noch keine Proben, mit denen wir arbeiten könnten, aber sobald die eintreffen, werden wir Nahrung und Decken schicken. Und Medikamente, falls das machbar ist. Alles, was sich eignet.«
»Gut. Vielleicht gelingt es Ihnen, ein paar dieser Leute zu retten. Was kann ich dabei tun?«
»Mich beraten. Wenn ich die Formeln habe, wer wäre dann bereit, die Nahrung zu synthetisieren?«
»Gratis?«
»Wahrscheinlich. Ich werde versuchen, etwas Geld bei der Akademie lockerzumachen, aber ich bezweifle, dass ich Erfolg haben werde.«
»Am besten melden Sie sich bei Hollins & Groat. Sprechen Sie mit Eddie Cummins.«
»Wo finde ich den?«
»Rufen Sie ihn einfach in der Firma an. Sagen Sie ihm, dass Sie mit mir gesprochen haben und dass er mir einen persönlichen Gefallen täte, wenn er Ihnen hilft. Oder Sie warten bis morgen, dann versuche ich, ihn zu erreichen und alles mit ihm zu regeln. Sie wissen bisher noch gar nicht, was Sie brauchen werden, richtig?«
»Zurzeit wissen wir noch gar nichts.«
»Okay. Ich werde sehen, was ich tun kann. Sollten Sie nichts von mir hören, dann rufen Sie ihn morgen Nachmittag an. Ihre Zeit.«
Ihr Drei-Uhr-Termin fand mit Reverend George Christopher, M.A.D.S, STD statt. Er repräsentierte den Missionsrat der Offenbarungskirche. Seine Gruppe war die derzeit größte und mächtigste fundamentalistische Organisation innerhalb der NAU.
Christopher hätte einem der Werke von Nathaniel Hawthorne entsprungen sein können. Groß, ernst, gottesfürchtig, mit Augen, die stets den Himmel absuchten, als würde er mit einem Satelliten kommunizieren. Die gedehnte Sprechweise, die sich nach zu vielen Jahren auf der Kanzel einstellte und die Leute glauben machte, Gott schriebe sich mit einem T und zwei O. Er war blass, hatte ein langes Kinn und eine ebensolche Nase. Er erzählte ihr, wie froh er sei, sie zu sprechen, und dass die Hierarchie der Akademie in seinen Augen mehr frisches Blut vertragen könne. Außerdem deutete er an, wie gut er sich mit Asquith verstünde.
Und das tat er wirklich. Die Kirche gehörte zwar nicht zu den Spendern, hatte aber Einfluss auf Leute, die dazugehörten, und sie stellte eine beachtliche politische Macht dar. Der Reverend war gelegentlich in Asquiths persönlichem Zufluchtsort an der Chesapeake Bay zu Gast. »Guter Mann, der Michael«, sagte er. »Er leistet großartige Arbeit für die Akademie.«
»Ja«, stimmte sie zu, während sie sich im Stillen fragte, ob für das Belügen eines Geistlichen besonders harte Strafen fällig waren. »Er arbeitet sehr hart.«
Er
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