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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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tauchte mitten im Büro auf. »Sie heißt Tilly.«
    »Tatsächlich?«
    »Nein. Tatsächlich wissen wir nicht, wie sie heißt.« Sie wechselte das Bild, und sie standen in einer der Straßen der Stadt mit dem Tempel. Überall waren Goompahs. Hinter den Ladentheken, auf der Straße ins Gespräch vertieft, auf dem Rücken von Reittieren, die gleichermaßen hässlich und anziehend waren (wie Bulldoggen oder Rhinozerosse). Kleine Goompahs rannten kreischend hinter einem davonhüpfenden Ball her.
    »Wundervoll«, sagte er.
    »Nicht wahr?«
    »Wie viel von diesem Zeug haben wir?«
    Sie schaltete den Ton ab, nahm die Disk aus dem Laufwerk und überreichte sie ihm. »So viel, wie ihre Klienten sich nur wünschen können.«
    »Ja«, sinnierte er, »die Sendeanstalten werden es lieben.«
    Mehr als nur das, dachte sie. Wenn die Öffentlichkeit so reagierte, wie Hutch es zweifelsfrei erwartete, dann bekäme die Regierung arge Schwierigkeiten, sollte sie beschließen wollen, dass die Goompahs der Mühe nicht wert seien und man sie schlicht im Stich lassen solle.
     
    Als der Tag endlich zu Ende ging, schlenderte sie hinunter ins Labor. Harold bereitete sich in seinem Büro gerade auf den Feierabend vor. »Haben Sie neue Tewks entdeckt?«, fragte sie.
    »Tja«, sagte er, »eine haben wir tatsächlich noch gefunden.«
    »Wirklich?«
    »Wieder im Cowbell.«
    »Und es kann kein Stern gewesen sein?«
    »Diese hat schon aufgeleuchtet, als die Sonde einsatzbereit war. Wir haben leider kein gutes Bild von dem Gebiet vor diesem Zeitpunkt, also können wir es im Grunde nicht wissen. Aber es ist eine Tewk. Das Spektrogramm passt. Übrigens ist eine andere erloschen.«
    »Aha.«
    »Von der wissen wir nicht, wie lange sie aktiv war, weil wir nicht wissen, wann es angefangen hat. Sie könnte schon einige Wochen vor Beginn der Aufzeichnung aktiv geworden sein.« Er zupfte an seinem Jackett, als wollte er einen Fussel entfernen. Dann gab er auf. »Etwas daran ist merkwürdig. An der Art, wie sie erlöschen.
    Eine echte Nova wird normalerweise allmählich dunkler. Vielleicht wird sie innerhalb eines bestimmten Zyklus noch ein paarmal wieder lebendig. Brennt noch ein wenig. Aber diese Dinger…« Er suchte nach der passenden Formulierung. »Wenn sie fertig sind, sind sie fertig. Sie schalten ab, und niemand wird je wieder von ihnen hören.«
    »Wie eine Lampe, die ausgeschaltet wird?«
    »Ja. Genau so.« Er runzelte die Stirn. »Ist es kalt draußen?«
    Hutch war seit dem Morgen nicht draußen gewesen. »Keine Ahnung«, sagte sie.
    »Da ist noch etwas.« Er sah zugleich erfreut, verwirrt und amüsiert aus. »Die Wolken neigen dazu, sich in Wellen zu bewegen.«
    »Das ist nichts Neues, Harold.«
    »Manchmal tun sie es nicht, aber die, die wir gesehen haben, tun es normalerweise. Interessant dabei ist, dass wir einige Wolken in der Nähe der Tewks ausgemacht haben. Wenn wir annehmen, dass auch sie sich in Wellen bewegen, dann fliegen mindestens vier Tewks, möglicherweise sogar alle, vor der Welle her.«
    Bemüht, die Bedeutung seiner Worte zu erfassen, starrte sie ihn an. »Soll das heißen, das sind Angriffe? Dass wir zusehen, wie Welten vernichtet werden?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Nichts in der Art. Alles, was ich sagen kann, habe ich gesagt. Wo immer sich diese Explosionen ereignen, ist mit großer Sicherheit eine Wolke anwesend.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, warum?«
    »Nun, es ist immer hilfreich, Dinge in Zusammenhang bringen zu können. Das verringert die Zahl der Möglichkeiten.« Er lächelte sie beinahe verspielt an. »Ich bin gestern Nacht durch die Georgetown Gallery spaziert.« Er suchte etwas in seinen Taschen. Handschuhe. Wo waren seine Handschuhe? »Und ich habe nachgedacht.« Er fand sie in einer Schreibtischschublade. Die Georgetown Gallery schien er vollends vergessen zu haben.
    »Und?«, hakte Hutch nach.
    »Was habe ich gerade gesagt?«
    »Die Georgetown Gallery.«
    »Oh. Ja. Ich habe eine Idee, was die Omegas darstellen könnten.«
    Sie schnappte nach Luft. Her damit. Los, erzähl schon.
    »Es ist nur eine Idee«, mahnte er. Dann sah er zur Uhr und versuchte, sich an ihr vorbeizuschieben. »Hutch, ich komme zu spät zum Essen. Lassen Sie mich noch eine Weile darüber nachdenken, und ich melde mich dann wieder bei Ihnen.«
    Sie griff nach seinem Arm. »Hallo! Sie können doch nicht einfach so einen Satz fallen lassen und sich davonstehlen, Harold. Haben Sie wirklich etwas herausgefunden?«
    »Geben Sie mir noch

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