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Omega

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Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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üblicherweise gehandhabt wurden.
    Aber es gab auch gute Nachrichten: Die Luftprobenanalyse, die sie nach Broadside übermittelt hatten, war weiteren Tests unterzogen worden. Keine gefährlichen Biosubstanzen und keine Toxine, was allerdings nicht überraschend war. Bis jetzt hatte die Erfahrung gezeigt, dass Krankheiten einer Welt sich im Allgemeinen nicht auf die Bewohner einer anderen Welt auswirkten (genauso wie Lebensformen, die außerhalb ihres eigenen Biosystems operierten, es schwer hatten, irgendetwas Bekömmliches aufzutreiben). Falls notwendig konnten sie also auch für kurze Zeit ohne ihre E-Suits arbeiten.
    Jack und Winnie hatten Notebooks, die mit Audioaufzeichnungsgeräten und Projektoren ausgestattet waren. Diese ließen sich als Provisorien verwenden. Kellie erklärte, dass sie aus Schiffszubehör drei weitere Einheiten zur Verfügung stellen könne.
    »Also, wie gehen wir vor?«, fragte Winnie.
    Jack sah nur eine Möglichkeit. »Ich denke«, sagte er, »wenn man zwischen den Zeilen liest, bleibt uns nur, hinunterzugehen und guten Tag zu sagen. Und zu schauen, wie sie reagieren.«
    Digger las die Botschaft noch einmal. »Das ist nicht das, was ich zwischen den Zeilen lese.«
    »Was lesen Sie dann?«
    »Die Botschaft besagt, dass wir das Protokoll notfalls ignorieren dürfen. Aber sie wünscht, dass wir unsere Fantasie bemühen, um eine bessere Alternative zu finden.«
    Jack sah sich selbst gern als freundlichen, ranghöheren älteren Herrn. Geduldig, gelassen und bereit zuzuhören. Und bis zu einem gewissen Grad hatte er damit Recht. Aber es war durchaus möglich, ihn aus der Ruhe zu bringen; er war nur ziemlich gut darin, sich nichts anmerken zu lassen. Hutchs Botschaft fiel exakt in die Kategorie der Dinge, die ihn die Wände hochgehen ließen. Weil sie widersprüchliche Anweisungen enthielt. Wenn sie eine Möglichkeit sah, ihr Ziel zu erreichen, ohne mit den Goompahs in direkten Kontakt zu treten, warum sagte sie es dann nicht einfach? Oder, falls sie keine sah, warum bat sie ihn dann nicht offen darum, sich der Sache anzunehmen? »Fällt Ihnen eine bessere Möglichkeit ein?«, fragte er.
    »Nein«, gestand Digger.
    Winnie sah durch die Sichtluke hinaus und musterte die sonnengeflutete Atmosphäre, als könnte sie dort eine Antwort finden.
    »Also«, sagte Jack, »solange es keine anderen Vorschläge gibt, denke ich, werden wir runtergehen und guten Tag sagen. Schauen, wie sie reagieren. Dann stellen wir ein paar Provisorien auf, um ihre Gespräche aufzuzeichnen.« Er drehte sich auf seinem Sitzplatz um und las die Botschaft ein weiteres Mal.
     
    »Als Erstes«, erklärte Jack, »brauchen wir einen Avatar. Einen von uns, der guten Tag sagt.«
    »In Ordnung«, sagte Winnie. »Wenn Sie meinen, das wäre besser, als einfach hinzugehen und zu winken.«
    »Das wäre zu gefährlich. Warten wir ab, wie sie reagieren, wenn sie den Avatar sehen.« Er sah sich um. »Wir brauchen Bilder von jemandem, der besonders friedlich wirkt.«
    Winnie studierte die einzelnen Gesichter, als wäre dies eine besonders schwere Aufgabe. »Wen schlagen Sie vor?«
    »Eine der Frauen«, meinte Digger. »Sie wirken weniger bedrohlich.«
    Kellie beobachtete ihn aufmerksam. Darum bemüht, ein Lächeln zu unterdrücken, zog sie die Nase kraus. »Ich schätze, du selbst wärest die beste Wahl, Dig.«
    »Ich? Warum?«
    Aber er kannte die Antwort. Niemand musste ihm das erklären. In Hinblick auf Größe und Gestalt besaß Digger eine leichte Ähnlichkeit mit den Goompahs. Er war ein bisschen übergewichtig und etwas kleiner als der Durchschnitt.
    »Ich glaube, das wird wunderbar funktionieren«, stellte Jack fest. »Also lassen wir sie einen Blick auf den Avatar werfen. Er winkt ihnen zu und sagt guten Tag, und wenn alles gut geht, schalten wir die Projektion aus, und Sie, Digger, treten aus dem Unterholz hervor und setzen die Unterhaltung fort. Schließen Sie Freundschaft.«
    »Der erste Botschafter von der Erde«, kommentierte Winnie.
    Digger zog den Bauch ein.
    Kellie strahlte ihn an. »Ich bin stolz auf dich, Dig.« Sie umkreiste ihn und maß seine Gestalt mit den Augen. »Wir sollten dir ein weites Hemd verpassen. Gelb. Und eine grüne Hose. Einen hübschen Schlapphut. Damit du ein bisschen mehr wie die Einheimischen aussiehst.«
    Das tat weh. »Soll das heißen, ich sehe aus wie ein Goompah?«
    »Nein.« Lachend nahm Kellie ihn in die Arme. »Du bist viel niedlicher als die. Und du hast ein wunderbares Lächeln.« Sie

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