Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
lehnte sich einen Moment zurück, ehe sie sich erhob und Maureens Hand nahm. »Zeit fürs Bett, Mo.«
    »Noch nicht, Mama«, sagte das Kind, sichtlich bereit, in Tränen auszubrechen. Sie hasste es, ins Bett geschickt zu werden, wenn Gäste da waren. Und sie mochte Mac besonders gern. Was um alles in der Welt hatte der Mann an sich, das ein Kind verzaubern konnte?
    »Ich lese dir noch etwas vor«, sagte Hutch. »Sag Onkel Mac gute Nacht.«
    Maureen drehte sich mit Leidensmiene zu Mac um. »Gute Nacht, Onkel Mac«, sagte sie, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.
    »Gute Nacht, Kleines«, sagte Mac.
     
    Hutch konnte die Männer unten reden hören, während sie Maureen eine Geschichte vorlas. Benny Hase schloss Bekanntschaft mit Oskar, der Katze. Hutch würde es erst glauben, wenn sie es sehen könnte, aber Maureen kicherte, und Kätzchen Babe gesellte sich zu ihnen und blieb im Zimmer, als Maureen eingeschlafen war, Hutch die Lampe ausschaltete und zurück nach unten ging.
    Sie unterhielten sich über Paxon Carburys neuesten Roman, Morley Park. Er hatte gute Kritiken erhalten. Tor hatte er gefallen, aber Mac hielt ihn für unausgegoren. »Nichts als der übliche Ehebruch in der Vorstadt«, kommentierte er.
    Und damit war das Thema weitgehend erledigt. Tor brachte noch ein paar Einwände vor und versuchte zu erklären, was ihm an dem Buch gefallen hatte, ehe er aufgab. Mac erkundigte sich, ob Hutch das Buch ebenfalls gelesen hatte.
    »Nein«, sagte sie. »Ich habe in letzter Zeit ein bisschen zu viel Stress.«
    Im Hintergrund tschirpte der Commlink. Hutch entschuldigte sich und ging ins Esszimmer. »Wer ist dran, George?«
    »Wachoffizier der Akademie«, sagte die KI.
    Allmählich entwickelte sie eine tiefe Abneigung gegen diese Anrufe. Ein Bildschirm leuchtete auf, und sie sah, dass nicht der Wachoffizier, sondern Charlie mit ihr sprechen wollte.
    »Tut mir Leid, Sie zu Hause zu stören«, sagte er.
    »Schon gut, Charlie. Was gibt es?«
    »Sie wollten über alles informiert werden, was mit den Igeln zu tun hat.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie haben noch einen entdeckt.«
    »Wer?«
    »Die Santiago. Wir kennen noch nicht alle Details. Aber es scheint allmählich, als hätten sie alle einen. Die Wolken, meine ich.«
    »Ja, Charlie, ich denke, da haben Sie Recht. Danke. Geben Sie Bescheid, wenn Sie Näheres erfahren.«
    »Da ist noch etwas anderes.«
    »Ja?«
    »Wir glauben nicht, dass die Igel und die Wolken tatsächlich mit der gleichen Geschwindigkeit reisen.«
    »So? Ich dachte, das stünde außer Frage.«
    »So schien es. Die Differenz ist so gering, dass sie kaum messbar ist. Wir sind auch jetzt nicht vollkommen sicher. Aber es sieht so aus, als wären die Igel ein bisschen langsamer.«
    »Wie viel?«
    »So wenig, dass wir die Differenz nur schwer messen können. Darum haben wir das zunächst auch nicht erkannt. Ich meine, eine Wolke ist kein festes Objekt, daher kann man nicht… «
    »Wie groß ist die Differenz, Charlie?«
    »Die Eskorte ist vier bis fünf Meter pro Stunde langsamer.«
    »In jedem Fall?«
    » Nur in zweien. Bei den anderen bemühen wir uns derzeit noch um eine exakte Messung. «
     
    Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Die Information klang gar nicht so wichtig, doch dann ertappte sie sich dabei, Mac und Tor davon zu erzählen. Und plötzlich ging ihr ein Licht auf, und ein eisiger Lufthauch schien sich im Raum zu verbreiten. »Blöd«, unterbrach sie das Gespräch mitten im Satz.
    »Was?«, fragte Tor.
    »Ich. Ich bin blöd.«
    »Inwiefern, Priscilla?«, wollte Mac wissen.
    »Ihr wisst doch von den Tewks. Wir glauben, sie treten immer dort auf, wo sich die Wolken befinden.«
    »Und…?«
    »Wenn jede Wolke einen Igel hat, und jeder Igel geringfügig langsamer ist als die Wolke, sodass sie ihn irgendwann einholen muss…«
    »Oh«, machte Mac.
    »Die Eskorte ist exakt die Sorte Objekt, die diese Wolken scheinbar angreifen wollen. Jede Menge rechte Winkel. Ein paar Hundert rechte Winkel.«
    Tor nickte. »Sie wurden als Zielobjekte entworfen.«
    »Das nehme ich an«, sagte sie. »So muss es einfach sein.«
    Mac konnte sich dem Gedankengang nicht anschließen. »Nicht bei dieser langsamen Annäherung. Immerhin würden ein paar Tausend Jahre vergehen, ehe die Wolken diese verdammten Dinger erreichen können.«
    »Aber wozu?«, fragte Tor. »Ich begreife das nicht.«
    Hutch aktivierte erneut den Commlink. »Charlie?«
    »Ja,

Weitere Kostenlose Bücher