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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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wischte mir mit dem Ärmel über die Wangen.
    »Er ist schon so groß«, staunte Elias. »Nicht lange und er macht Minka das Leben schwer.« Mein Mann wirkte plötzlich so, als sei ihm ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Sein gezeichnetes Gesicht wirkte erhellt und unendlich glücklich. Ich konnte mich gar nicht daran sattsehen.
    »Zum Glück kann sie sich ja zur Wehr setzen«, sagte ich schließlich und küsste Calimero genau zwischen die runden Ohren.
    »Miiiii«
    »Ja, genau«, stimmte ich meinem Baby zu. »Du hast es erfasst.«
    »Kommt her, ihr zwei«, flüsterte Elias und nahm uns in seine kühlen Arme. Da waren wir. Das erste Mal zu dritt. Und es fühlte sich richtig, richtig gut an. Elias begann leise Happy Birthday zu summen und ich bekam Gänsehaut, stimmte aber mit ein. Calimero streckte uns neugierig sein Köpfchen entgegen und drehte uns die kleinen Plüschohren zu. Ganz still lauschte er seinem ersten Geburtstagslied.
    »Na jetzt bleib doch mal ruhig«, forderte mein Bruder lachend seinen kleinen Namensvetter auf. Calimero ruderte mit den Beinchen oder versuchte an Davids Hemdärmel hochzuklettern.
    »Du bist ja quirliger als deine Mutter.«
    »Hey«, schimpfte ich erschöpft. David hob den kleinen Tiger hoch und sah ihn an.
    »Schon fertig«, teilte er ihm mit.
    »Miiiäää.«
    »Körperlich ist alles in Ordnung mit ihm – soweit ich das sagen kann.«
    »Danke Dr. Michels«, sagte Elias und platzte vor Stolz. Ich sah in seinen Augen, dass er seinen Sohn wieder halten wollte. David merkte das und reichte ihm das Baby lachend.
    »Kein Ding! Soll ich jetzt den Rest reinrufen?«, fragte er. Elias sah zu mir und als ich lächelte, nickte er meinem Bruder zu. Dieser verschwand und ließ mich noch einen Moment mit meiner kleinen Familie alleine. Ich hob meine Arme und streckte sie nach meinen Männern aus.
    »Ich will ihn auch noch einmal haben«, protestierte ich. »Schließlich habe ich ihn im Schweiße meines Angesichts aus mir heraus gepresst!«
    Elias lächelte und kam zu mir herüber. Vorsichtig platzierte er den Kleinen in meine Armen. Als ich ihn in meine Bettdecke einwickelte, begann sein kleiner Körper zu vibrieren. Allerdings schnurrte er nicht, sondern wollte sich verwandeln. Elias und ich sahen ihn gespannt an. Seine Glieder streckten sich, die Haare verschwanden und weiße Vampirhaut kam zum Vorschein. Es war das Aufregendste, was ich je beobachtet hatte! Doch irgendwie schien er es nicht ganz zu schaffen, denn stellenweiße blieb das Tigermuster auf seiner Haut. Ich sah ängstlich zu Elias, welcher sich in den Arm biss. Vorsichtig drehte er den Kleinen und ich sah zum ersten Mal sein wunderschönes Gesicht. Ich glaube, jede Mutter sagt das, aber er war wirklich das schönste Baby, das ich je gesehen hatte. Alles in mir war wie alarmiert, das war MEIN BABY! Perfekte Gesichtszüge, wunderschön geschwungene Lippen und sein Kopf war schon mit ein paar flauschigen, pechschwarzen Haaren überzogen. Elias legte ihm die blutende Wunde an die Lippen und er begann vorsichtig daran zu saugen. Ich konnte an Elias‘ Gesicht erahnen, wie schön es für ihn sein musste, seinen Sohn zum ersten Mal zu nähren und dem Kleinen schien es zu schmecken. Nachdem er abließ, war die Wunde bereits verschlossen. Unser Sohn hatte also heilenden Speichel und seine Haut war kalt, wie die seines Vaters. Das Blut schien zu helfen und die restlichen tierischen Muster verblassten. Wir konnten uns gar nicht an ihm sattsehen. Seine menschliche Gestalt raubte mir den Atem. Er würde definitiv ein kleiner Herzensbrecher werden.
    »Schau«, sagte Elias und öffnete mit einem Finger vorsichtig Davids Mund. Ich sah hinein.
    »Hier im Zahnfleisch.«
    Da waren weiße Punkte. Die Fänge!
    »Wow«, konnte ich nur staunen. »Wann kommen sie raus?«
    »Hoffentlich in ungefähr ein bis zwei Wochen. Wenn er nach mir kommt, in drei und das auch nur unter Schmerzen.«
    »Gib mir bitte ein großes Handtuch«, bat ich Elias und deutete auf Dr. Bruhns‘ Stapel von Decken und Tüchern. »Dann wickle ich ihn ein.«
    Brav trottete mein Mann davon, um mir meinen Wunsch zu erfüllen, doch dann tat unser Baby etwas Unglaubliches.
    »Elias!«, kreischte ich, damit er sich umdrehte. Unser Sohn öffnete kurz seine Augen. Sie waren hellblau wie ein wolkenloser Sommerhimmel und sahen mich neugierig an, bevor er sie wieder zusammenkniff. Elias griff mehrmals daneben, da er seinen Blick nicht von Calimero losreißen konnte, bekam aber schließlich

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