Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
ich jetzt aber umso deutlicher, was unsere Nacktheit mit ihm anrichtete. Seine Gesichtszüge wurden wild und mein Unterleib antwortete mit Kribbeln und Pochen auf die Reaktion des seinen. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Elias keuchte und schien zu überlegen. Er wollte jetzt doch nicht …
»Hey, jetzt mach bloß keinen Rückzug«, mahnte ich ihn. »Du wollest das selber!«
Aber genau das schien er gerade zu planen, einen Rückzug. Da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich zog ihn näher an mich heran und biss so fest ich konnte in seinen Nacken. Brennender Schmerz erfüllte meinen Unterleib und meine Oberschenkel begannen zu zittern, als er uns binnen eines Herzschlags vereint hatte. Elias‘ Bauch hob und senkte sich in rasendem Tempo gegen meinen. Ich konnte förmlich die Luft in seinen Lungen hinein und hinausströmen hören, während er ansonsten ganz ruhig auf mir lag. Besorgt, so besorgt wie ein Raubtier eben gucken kann, musterte er mich. Die Schmerzen ließen sachte nach.
»Alles okay«, versicherte ich ihm atemlos und er knurrte und fauchte. In diesem Fall waren es keine Drohgebärden, sondern lediglich Ausdruck von Erregung. Langsam begann er sich zu bewegen. Ich fühlte mich wund an, aber es war im Bereich des Erträglichen. Elias bemerkte meine gerunzelte Stirn und hielt inne. Meine Gesichtszüge zu studieren und sich zurück zu halten kostete ihn seine ganze Kraft.
»Etwas«, flüsterte ich und suchte nach der richtigen Umschreibung, »unangenehm, aber nicht schmerzhaft.«
Er nickte und gab mir einen verkrampften Kuss. Ich schloss meine Augen und inhalierte seinen Duft, spürte wie er mich mit seiner Wange markierte. Lächelnd half ich ihm das Sekret aus seinem Gesicht zu entfernen. Er bewegte sich wieder - ganz vorsichtig und zitternd vor Anstrengung. Ich strich mit einer Hand über seinen Rücken und kraulte mit der anderen seinen Nacken. Als er schließlich erschauerte, drückte ich ihn glücklich an mich. Sex war eben nicht immer wie in Filmen oder Büchern. Nicht immer läuft alles perfekt, aber ich war glücklich. Glücklich, ihn wieder in mir gespürt zu haben. Glücklich, wieder für ihn da sein zu können, auch wenn das vielleicht dumm klingt.
Ich konnte nicht liegenbleiben. Calimero würde gleich wieder Hunger haben und außerdem musste ich noch sehen, ob ich Tante Tessa oder Merkutio erwischte. Vorsichtig beugte ich mich über meinen Mann und küsste ihn auf die Stirn. Er war tief und fest eingeschlafen, ich konnte also beruhigt die Wohnung verlassen. Müde stapfte ich mit dem Korb des Stubenwagens die Treppen hinaus, als ich zwei streitende Frauenstimmen vernahm. Die eine war Magdalena, aber die andere? Ich stürmte nach oben, reichte meiner verdatterten Mutter mein Baby im Körbchen und riss die Tür auf. Als Erstes traf mich Mortens kalter, gleichgültiger Blick. Er sah von mir zurück zu Magdalena und Marika. Die blonde Älteste sah aus, als wollte sie ihrer rothaarigen Kollegin gleich an die Kehle springen. Verzweifelt versuchte mein Kopf Emilias Beschreibung der Ältesten aufzurufen und tatsächlich fiel es mir wieder ein: »Marika, Älteste auf Grund ihrer Weisheit. Sie gilt als sehr zurückhaltend und friedliebend. Stille Wasser sind aber bekanntlich tief. Du solltest auch sie nicht unterschätzen.« Auf der anderen Seite stand Heinrich. Er wirkte wackelig, aber dennoch alarmiert.
»Jahrtausende alte Vampire«, seufzte ich und die Streithähne sahen zu mir herüber, »und zanken sich wie Kinder im Flur.«
»Eure Majestät«, flehte Magdalena und sah zu Marika, »es scheint, als wäre ich nicht die Einzige, die Interesse an Heinrich gefunden hat.«
Ich wollte meinen Kopf gegen die Wand schlagen.
»Das ist nicht wahr!«, kreischte Marika. »Ich finde nur, dass es sich für eine Älteste nicht geziemt, eine solche Beziehung zu führen.«
»Eifersucht«, entgegnete Magdalena. »Pure Eifersucht!«
Marika wirkte wutentbrannt und ehe meine menschlichen Augen ihren Angriff erfassen konnten, stand Heinrich auf einmal zwischen ihnen und hatte eine blutige Wunde am Kopf. Ich schrie erschrocken auf. Marikas Hand war voller Blut und auch Heinrich fasste sich gerade an die Wunde. Er ging in die Knie und wurde halb von Magdalena aufgefangen. Ich hörte sie leise wimmern, als sie die Wunde am Kopf ihres Liebsten untersuchte. Morten wirkte wie eine Statue. Er hatte weder eingegriffen noch sagte er etwas zu der ganzen Sache. Na ja, wer heimlich in eine Frau wie Kayleigh
Weitere Kostenlose Bücher