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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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verliebt war, den brachte etwas Gewalt nicht aus der Fassung. Wahrscheinlich genoss er sie noch. Marika stieß einen schrillen Schrei aus und schien sich gerade wieder auf Heinrich und Magdalena stürzen zu wollen als eine Ehrfurcht gebietende, weibliche Stille erklang.
    »STOPP!«, schrie Leire. Ihr rotes Kostüm schmiegte sich um ihre Hüften und brachte das Rot ihrer Haare noch besser zur Geltung. »Ihr solltet alle noch einmal zu Bett gehen. Es scheint, als hättet ihr euch weder von unserer Jagd erholt, noch wahrhaftig registriert, dass die Königin im Raum ist.« Leire verzog angewidert das Gesicht. »Was ist das für ein Betragen?«
    Morten drehte auf dem Fuß um und verschwand. Marika atmete hastig und versuchte sich zu beruhigen. Magdalena hatte Heinrichs Kopfwunde saubergeleckt und sah nun voller Verlangen auf seine blutige Hand. Leire schritt zu mir herüber und neigte ihren Kopf.
    »Eure Majestät, ich habe einige Dinge mit Euch und Seiner Majestät, dem König, zu besprechen.« Sie war nicht nur scharfsinnig, wie Emilia gesagt hatte, sie sprach auch scharf. Ihre Worte waren wie geschliffene Dolche, die an meinem Ohr vorbeiflogen.
    »Elias ruht sich gerade etwas aus, aber heute Abend dürften wir Zeit haben.«
    Sie nickte und drehte sich dann kurz zu Marika.
    »Seid unbesorgt, meine Königin. Ich werde mich darum kümmern, wenn Ihr wünscht.«
    Ich nickte. Was sollte ich auch mit Marika machen? Sie in die Besenkammer sperren? Leire drehte sich um und schritt auf die blonde Älteste zu. Sie packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Marika wimmerte leise, als Leire mit ihr verschwand. Zitternd kniete ich mich zu Heinrich und Magdalena.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich besorgt. Heinrich nickte, aber Magdalena wirkte schmerzverzehrt.
    »Ich hatte es schon die ganze Zeit geahnt«, flüsterte sie.
    »Ich war vollkommen ahnungslos.« Heinrich sah zu Magdalena. »Wieso hast du es mir nicht erzählt?«
    »Du hättest nur behauptet, dass ich eifersüchtig wäre und hättest dir einen Spaß daraus gemacht.« Nein, das klang nicht nach Heinrich. Kannte sie ihren eigenen Geliebten nicht? Doch dieser lächelte und nickte.
    »Vermutlich«, gestand er. Sie lächelte ihn hilflos an. Irrenhaus. Sagte ich das schon? Ich versuchte mich daran zu erinnern, was ich eigentlich tun wollte: Merkutio! Und Calimero stillen. Da ich den Kleinen schon aus einem benachbarten Zimmer lachen hörte, brauchte ich seiner Stimme nur zu folgen. Zu meinem Erstaunen fand ich dort Roman und seinen Vater Traian. Die beiden Vampire standen um den Korb des Stubenwagens herum. Eva Groza schwebte mit einem freundlichen Lächeln an mir vorbei. Ihr langes Haar trug sie offen und sah aus wie eine Feenkönigin. Das lange Nachtkleid, welches sie trug, wirkte wie aus einem Theaterfundus. Bodenlange, dunkelrote Seide.
    »Hör auf Grimassen zu schneiden, Traian«, schimpfte sie mit ihrem herrlichen Akzent. »Das Baby will schlafen.«
    »Aber er lacht doch«, beschwerte sich Traian. Wenn sein Gesicht nicht so strahlend gewesen wäre, dann hätte ich ihn mit Roman verwechseln können.
    »Ja, weil ihr beiden Clowns um ihn herumtanzt!« Eva drängte ihren Mann und ihren Sohn vom Wagen weg und streichelte mein Baby. Calimero lachte immer noch, als ob auch sie ihm Grimassen schneiden würde.
    »Hey Roman«, machte ich mich bemerkbar. Nicht, dass sie mich nicht eh schon bemerkt hätten. Roman drehte sich mit einem schuldbewussten Gesicht zu mir herum.
    »Du schuldest mir noch ein Versprechen?«
    Traian und Eva sahen erst sich und dann ihren Sohn an.
    »Was für ein Versprechen, Roman?«, wollte Eva wissen und ging mit raschelndem Nachthemd zu ihm herüber. Roman wirkte nervös und seufzte, dann sah er zu mir.
    »Ich kann es dir nicht versprechen, Miriam. Aber ich kann dir versprechen, dass ich mein Bestes tue.«
    Ich lächelte ihm zu und nickte. Eva strich ihrem Sohn mit einer anmutigen Geste über die Brust. Als ihre dunkelroten Augen mich ansahen, wirkten sie besorgt.
    »Ich habe meinem Urenkel eben die Flasche gegeben und ihn auch genährt.«
    »Danke dir, Eva.« Dann musste ich wieder Milch abpumpen. Ich seufzte, na ja, sie hatte es gut gemeint.
    »Glaub mir«, gluckste Traian, »Das hat sie gerne gemacht.«
    Eva zischte irgendetwas auf Rumänisch und Traian zuckte unschuldig mit den Schultern. Dann sah sie zu mir herüber und seufzte verträumt.
    »Ich hätte unheimlich gerne selber noch einmal ein Baby.«
    »Du darfst Calimero solange knuddeln«,

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