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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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fand Elias‘ zerschundene Rechte. Ich ergriff sie und drückte sie so fest ich konnte, in der Hoffnung, dass er es durch den dämmrigen Schleier seiner Silbervergiftung spürte. Meine Kraft verließ mich und ich ergab mich meinem Schicksal. Entweder würde man uns retten oder wir würden hier unseren Tod finden. Vor meinem geistigen Auge sah ich meine Kinder, David und die noch ungeborene Lilly.
    »Kitty, kitty, kitty«, hörte ich eine hämische Stimme. Wann war ich eingeschlafen? Panisch checkte ich Elias‘ Atem, flach, aber regelmäßig.
    »Na, kleines Kätzchen!«, verhöhnte mich die eindeutig männliche Stimme. Ich sah einen menschlichen Umriss in der anderen Ecke der düsteren Zelle. Die Augen verrieten jedoch, dass es sich um einen Vampir handelte. Einen offensichtlich gut gelaunten Vampir.
    »Wer bist du?«, krächzte ich.
    »Mein Name ist uninteressant. Ich wollte nur mal die Frau kennenlernen, die sich so rührselig um meinen Bastard kümmert.«
    »Was?«
    »Merkutios Tochter«, erwiderte er und ein Lachen klang in dem letzten Wort mit. »Oh, Lilian war so schön«, seufzte er lüstern, »sie sah dir sehr ähnlich, weißt du?«
    Ich knirschte vor Wut mit den Zähnen. »Toll, jetzt hast du mich ja kennengelernt, und nun?«, knurrte ich wütend.
    »Wie geht es meiner Tochter?«, wollte er wissen und heuchelte dabei ganz mies Interesse. Er war nur da um mich zu ärgern. Melissa interessierte ihn einen feuchten Dreck!
    »Sie würde dir den Arsch aufreißen, wenn sie hier wäre!«
    »DAS bezweifle ich«, sagte er lachend und ich konnte erkennen, wie er sich niederließ. »Sag‘ mir, wie hat Merkutio es geschafft zu überleben? Das würde mich wirklich brennend interessieren und man sagte mir, ihr beide wärt jetzt ganz dicke mit einander.« Er bediente sich keiner alten Sprache, was mich ein wenig erstaunte.
    »Frag‘ ihn doch selbst«, gab ich zurück und versuchte meine Knochen zu ordnen. Jeder einzelne dankte es mir mit Schmerzen.
    »Tja, dazu wird es wohl nicht mehr kommen.«
    »Wieso?«, fragte ich panisch und hasste mich dafür, diese Schwäche vor ihm entblößt zu haben.
    »Weil er sicherlich zu deiner Rettung eilen wird und das wird er nicht überleben.« Er trat Leires Leiche mit dem Fuß und besaß noch die Unverschämtheit auf sie zu spucken. Mein Herz brannte vor Wut in meinem Brustkorb.
    »Dir ist nichts heilig, oder?«
    »Hey«, er hob abwehrend die Hände, »Ich habe die Kleine nicht umgebracht.«
    »Sie würde noch leben, wenn ihr uns nicht in diese Lage gebracht hättet.«
    »Ich bin alt genug, um den kausalen Zusammenhang zu sehen, aber dennoch: Ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Wenn ich könnte, dann würde ich dich umbringen!«
    Er lachte und klatschte in die Hände. »Versuch es doch!«
    »Ich bin vielleicht nur eine kleine Gestaltwandlerin, aber ich bin nicht blöd.«
    Wieder lachte er. »Was ist eigentlich mit deinem Jungen dahinten los? Macht er schlapp?«
    Instinktiv positionierte ich mich vor Elias.
    »Och wie süß, als ob du ihn vor mir schützen könntest.«
    »Nein«, hörte ich eine zarte, aber bestimmte Frauenstimme. Sie klang dumpf, wie durch einen Helm gefiltert. »Aber ich kann es, … Vater.«
    Ich versuchte in der Dunkelheit vergebens etwas zu erkennen. Irgendetwas zischte durch die Luft und der fremde Vampir vor mir fasste sich an den Hals. Er schien zu ersticken. Panisch zog ich Elias‘ Oberteil hoch und presste es ihm über Mund und Nase. Das letzte was ich sah, bevor ein schweres Tuch über mich geworfen wurde, waren Melissas treue Augen. Im Hintergrund hörte ich Merkutios Stimme, die befahl uns sofort nach oben zu bringen.
    Als Melissa meine Sicht wieder freigab, waren wir draußen an der frischen Luft. Sie zog ihren schweren Helm aus und atmete tief durch. Es war Nacht, doch die Dunkelheit wurde erhellt. Sie stellte mich vorsichtig auf meine Beine. Der Wind von Hubschraubern peitschte mir die Haare vors Gesicht und ihr grelles Suchlicht blendete mich. Es dauerte eine Weile, bis ich mich umsehen konnte. Ich ergriff Melissas Arm, überwältigt von dem Schauspiel, was sich mir bot. Polizei, Sondereinsatzkommandos mit Hunden, Werwölfe, Gestaltwandler in ihren verschiedensten Formen und Menschen. Jede Menge Menschen. Sanitäter, Zivilisten, Reporter, Leute mit Taschenlampen, welche die die Sucher verpflegten, einige sprachen in Funkgeräte, wieder andere teilten Waffen an Vampire aus. Wir befanden uns irgendwo im Nirgendwo und ich war erstaunt, dass uns so viele

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