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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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der Geruch von Räucherstäbchen die Luft und der Rauch tanzte durch die Blumen und Bäume, als würde er sich mit dem Brautpaar freuen. Die Wicca begannen damit, Kerzen zu entzünden, die mit Wachs auf Steinen befestigt waren. Ihre kleinen Flammen tauchten die Lichtung in ein schummriges Licht, während die hellblauen Augen meines Sohnes verspielt glitzerten. Er war auf den Ast eines Baumes gesprungen und beobachtete von dort das Geschehen. Die singende Wicca verstummte und begann mit den anderen einen Kreis um den steinernen Altar zu bilden. Eine Locke wehte mir immer wieder ins Gesicht, als ich mich einreihte und die kühle Hand meines Bruders Michael ergriff. Unruhe machte sich in meinem Bauch breit. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern und ich würde endlich Hallow sehen. Mein Bruder dachte wohl dasselbe. Mit wässrigen Augen starrte er zwischen die Bäume und schluckte mehrmals kräftig.
    »Sie kommen«, flüsterte Michael und die Aufregung in meinem Bauch wanderte hinauf zu meinen Augen und fand zwischen viele Tränen den Weg hinaus. Die älteste Wicca trat vor den Altar und begann zu singen. Laut und kräftig dieses Mal. Ihre Stimme kroch mir eiskalt den Rücken hinunter und ließ mich erzittern. Dann plötzlich hielt ich den Atem an und meine Hände wurden von beiden Seiten fest gedrückt.
    »Da kommt PAPA«, jubelte mein Sohn freudig vom Baum und hätte damit fast den Moment zerstört. Doch dann trat Hallow an Elias‘ Arm in den Schein der Kerzen und ich vergaß alles um mich herum. Stolz führte mein Mann die atemberaubende Braut in unsere Mitte. Ihr weites Kleid aus weißem Tüll war mit funkelnden Steinen besetzt und endete in einer wunderschönen schwarzen Korsage. Ein langer Schleier flatterte im Wind um Hallow Gesicht und ließ sie wie eine Fee aussehen. Die Kristalle in ihrem Kleid glitzerten im Mondlicht wie Sterne. Eine Wicca, die neben meiner weinenden Mutter stand, hob eine Panflöte an ihren Mund und begann zu spielen. Mit Tränen in den Augen lächelten David und Hallow sich an.
    » Feasgair math, mo cridhe «, hauchte Hallow. Es war gälisch und bedeutete Guten Abend, mein Herz . Das hatten Elias und ich auf unserer Hochzeitsreise gelernt und den beiden im Flugzeug beigebracht.
    » Feasgair math, mo cridhe «, wiederholte David und verschluckte sich fast an seinen eigenen Tränen. Er atmete ein paar Mal durch. »Du siehst wunderschön aus.«
    Hallow zog ihn in ihre Arme. Im Wind erhob sich der Tüll ihres Kleides sanft in die Lüfte und als er wieder sank, sah es aus, als würde es funkelnde Sterne regnen. Vollkommen bezaubert von dem Anblick bemerkte ich erst gar nicht, dass Elias sich an meine Seite gestellt hatte. Erst als das Lied der Wicca ausklang und ich mich umsah, bemerkte ich ihn. Er schenkte mir ein wunderschönes Lächeln, voller Wärme und Liebe. Die leichte Lähmung in seiner rechten Gesichtshälfte machte es nur umso einzigartiger und schöner. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und er küsste meinen Scheitel.
    »Die nächste Braut, die ich zum Altar führe, wird unsere Lilly sein«, flüsterte er in mein Haar und ich lächelte. Ja, das würde ihn sicher unheimlich stolz machen. Elias war in seiner Rolle als Ehemann und Vater aufgeblüht. Calimero und ich gaben ihm die nötige Ruhe und Zuflucht, wenn die Welt sich einmal zu schnell drehte. Unser Sohn liebte seinen Vater abgöttisch, die beiden waren ein Herz und eine Seele. Selbst jetzt ruhten Elias‘ Augen stolz und voller Freude auf unserem kleinen David, der Blätter vom Baum zupfte und sie in seiner zarten Hand sammelte. Als ich bemerkte, wie neidisch Michael zu ihm nach oben guckte, beugte ich mich zu meinem kleinen Bruder hinunter.
    »Lauf zu ihm und pflück auch ein paar Blätter. Die könnt ihr dann nachher auf das Brautpaar werfen«, flüsterte ich ganz leise. Michael strahlte über das ganze Gesicht und war schneller bei Calimero als meine menschlichen Augen es erfassen konnten. Ich rückte auf und ergriff die Hand meines Vaters. Seine Wärme war wunderbar, doch sie gab mir nicht mehr das Gefühl von Zuhause. Dies gab mir die andere, kühle Hand, deren Daumen zärtlich meine Knöchel streichelte. Wenn Elias mich berührte, dann schien in meinem Herzen die Sonne.
    Die älteste Wicca begann die Zeremonie und sorgte damit für ein kleines bisschen Ruhe in mir. Die Aufregung verschwand nun gänzlich, während ich den Worten der Wicca-Priesterin lauschte. Diese, wie Elias sagen würde, heidnische Zeremonie war

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