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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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nicht zu, dass ihr hungern müsst.«
    Elias trat an meine Seite und lächelte mich an.
    »Liebling, das sind die Mama-Hormone in dir. Du bist die Königin, nicht die Mutter der Vampire. Du kannst nicht alle nähren«, sagte er und grinste dann den Reportern zu, wobei er liebevoll eine Hand auf meinen Bauch legte. »Damit soll es für heute auch genug sein.« Binnen Sekunden wurde es wieder laut. Fragen wurden uns zugerufen, Fotoapparate blitzten, doch Elias blieb ganz ruhig, als er mir vom Stuhl half und mich mit einer Hand in meinem Rücken aus dem Raum führte. Wir gingen den Flur entlang, hinaus aus dem Empfangshaus und über den Schotterweg zur Villa. Heinrich und Roman waren direkt hinter uns.
    »Elias, bist du verrückt geworden?«, zischte Roman leise. »Wie konntest du nur?«
    Elias blieb stehen und schoss herum.
    »Wie konnte ich was?«, fragte er leicht genervt. Anscheinend kannte er den Grund für Romans gequälten Gesichtsausdruck bereits.
    »Diese Impfung gutheißen, Eure Majestät«, sagte Heinrich mit viel ruhigerer Stimme. Voller Sorge lag sein Blick auf mir und meinem Bauch. Hey, ich war schwanger, nicht todkrank.
    »Ich habe nur gesagt, was ich denke«, rechtfertigte sich mein Mann.
    »Und ich stimme ihm zu, nur falls es wen interessiert«, grummelte ich kleinlaut vor mich hin.
    »Was sollen die anderen nun von dir denken?«, fuhr Roman unbeirrt fort. »Du hättest für unsere Sache Stellung beziehen müssen.«
    »Das habe ich doch!« Elias zuckte verwirrt mit den Schultern.
    »Du hast gesagt, dass du es in Ordnung findest, wenn die Menschen sich impfen lassen?«
    »Es ist ihr gutes Recht! Du würdest dich doch auch bei dem Gedanken, dass heute jemand von dir getrunken haben könnte, unwohl fühlen, oder?«
    Roman schwieg und Heinrich zählte die Kiesel am Boden. Ein Kiesel, zwei Kiesel, drei Kiesel.
    »Nun«, begann letzterer schließlich, hielt seinen Blick aber weiterhin gesenkt, »aber Ihr habt unsere Art zu trinken verurteilt. Das wird gerade den älteren Vampiren nicht gefallen.« Vier Kiesel, fünf Kiesel, sechs Kiesel.
    »Habe ich was verpasst?«, keifte ich. Das Blut pochte mir in den Schläfen vor Wut, weil ich sah, wie sehr die beiden Elias verunsicherten. »Muss Elias diesen Scheiß nicht genau deswegen machen? Weil die verstaubten Ansichten von ein paar Besserwisservampiren veraltet sind? Ich glaube, mein Schwein pfeift.« Ich packte Elias am Ärmel. »Komm, das müssen wir uns nicht geben.«
    »Eure Majestäten!«, rief Heinrich uns noch nach, doch ich knallte ihm und Roman die Haustür vor der Nase zu. Hätte ich gewusst, dass in der Eingangshalle bereits die meisten Bewohner unseres Hauses auf uns warteten, hätte ich mir das vielleicht gespart. Die Tür öffnete sich wieder und die beiden Vampire traten hinter uns ein. Grml!
    »Wie konntest du nur?«, hauchte Emilia ganz leise und sah ihren Sohn an, als hätte sie gerade einen Geist gesehen. Auf dem Arm hielt sie Michael, der über die Faxen lachte, die mein Bruder im Hintergrund machte. Mein Vater stand im Türrahmen zur Küche und hielt eine geschälte Mandarine in der Hand. Kauend beobachtete er das Theater um ihn herum und schlug David auf den Hinterkopf, als der anfing obszöne Gesten zu mir und Elias zu machen.
    »Isch find dä Jung hät dat janz jot jemaat«, erklärte mein Papa auf Kölsch Platt. Ähnlich wie Elias, wenn er müde war, verfiel auch mein Vater gelegentlich in seine Muttersprache.
    »Er meinte, dass du das ganz gut gemacht hast«, übersetzte ich, da Papa ein Stück Mandarine im Mund hatte und wütend David anfunkelte, der wieder eine Einmann-Show für Michael abzog. Himmel, mein Bruder würde eines Tages einen tollen Papa abgeben. Anscheinend schienen die Kopfschmerztabletten endlich angeschlagen zu haben.
    »Danke, Friedrich.«
    Papa nickte Elias schmatzend zu. BÄM! Da bekam David noch eine in den Nacken.
    »Häusliche Gewalt! Misshandlung von Schutzbefohlenen!«, klagte mein Bruder und setzte sich beleidigt auf die Treppe.
    »Benimm dich mal, die Vampire versuchen sich zu streiten.« Mit diesem Satz setzte sich Papa zu David und schob sich ein weiteres Stück Mandarine in den Mund. Elias und Emilia starrten sich weiterhin nur an. Ob sie mental weitersprachen? Ich sah meinen Mann fragend an, doch der wirkte plötzlich so, als wolle er sich übergeben. Als ich das Zucken in seinem Oberkörper bemerkte, war es auch schon zu spät. Ein kleiner, grau-grüner Brocken landete samt Speichel auf dem weißen Boden

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