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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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eingerichtet.“
    Philemon war immer noch nicht überzeugt. „Was ist mit den Blitzen an der Kuppel?“
    „Die treten nur äußerlich auf. Im Innern wird alles ruhig sein. Die Röhre ist schließlich ein Faradayscher Käfig.“
    Philemon war hin- und hergerissen. Er hatte schreckliche Bedenken, in die Röhre zu steigen, nach alldem, was er über Myers gehört hatte, anderseits wollte er jetzt, da er den Posten als erster Assistent übertragen bekommen hatte, vor den anderen nicht als Drückeberger dastehen. Gleißenden Blitzen gleich zuckten die Gedanken durch seinen Kopf. Eigentlich wusste er ja nicht genau, was mit Myers geschehen war oder ob es überhaupt in der Röhre passiert war. Und möglicherweise hatte das auch nichts mit seinem Verschwinden zu tun. Philemon atmete tief ein. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. „Gut“, willigte er kurzerhand ein, „ich werde da reingehen. Aber nur, wenn Sie mir versprechen, dass mir nichts geschieht.“
    Tesla sah ihn ernst an. „Es wird Ihnen nichts zustoßen, dafür verbürge ich mich. Sie müssen nur Ihre restliche Schutzkleidung anziehen und zusehen, dass sie die Wände der Röhre nicht berühren, dann werden Sie das Spektakel gesund und munter überstehen. Warten Sie es ab, außer einem belebenden Kribbeln werden sie nichts spüren, das wette ich. Ich würde es ja selber tun, so begierig bin ich auf die Erfahrung, aber als Vater der Idee ist es meine Pflicht, das Experiment zu überwachen.“ Der Doktor hakte die Daumen in die Taschen seiner Weste und warf einen versonnenen Blick in die Ferne. „Ich hoffe, dass es mir bald vergönnt sein wird, mich selbst in das Terminal zu begeben. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Ihren Bericht, Mr. Ailey.“
    Philemon straffte seinen Rücken und zog sich entschlossen die Gummihaube über den Kopf. Er rückte sie so zurecht, dass nur noch Mund, Nase und Augen herauslugten und schlüpfte in die Handschuhe. Dann gab er Tesla ein Zeichen, dass er bereit war, und der Doktor öffnete die hüfthohe Tür in der Röhre. Philemon bückte sich, krabbelte hinein und richtete sich drinnen wieder auf. Er sah zu, wie Tesla die Tür schloss, und augenblicklich umfing ihn beklemmende Dunkelheit. Nur durch den Schlitz an der Tür fiel so viel Licht, dass er gerade noch seine Hand erkennen konnte. Das reichte aber nicht zum Schreiben, dachte er unwohl und wandte den Kopf. Schließlich entdeckte er die Glühbirne über seinem Kopf. Ah, daran hatten sie also doch gedacht. Die Lampe würde leuchten, wenn der Strom durch die Erde zu fließen begann. Für Philemon ein Zeichen, dass der Versuch lief. Gespannt wartete er ab.
    „Sind Sie bereit, Mr. Ailey?“, hörte er Dr. Tesla alsbald aus der Ferne rufen.
    „Jawohl! Frisch, fromm, fröhlich, frei“, rief er zurück und zitierte den guten Fritz Löwenstein. Dabei hallte seine Stimme dumpf von den gebogenen Wänden der Röhre wider. In der folgenden Stille brach ihm unter der Haube der Schweiß aus. Verdammt, dachte Philemon und schabte mit dem Stift über die Gummihaut, um das Jucken zu unterbinden. Reiß dich zusammen!
    Im nächsten Moment wurde sein gesamter Körper von einem Schauer überzogen. Es fühlte sich an, als schrumpfe seine Haut. Die Lampe über seinem Kopf blendete ihn grell, und ein hohes Sirren legte sich in seine Ohren. Philemon versuchte, das alles durchdringende Geräusch zu ignorieren und besann sich auf seine Aufgabe als Protokollant.
    „Anhaltende Gänsehaut“, schrieb er. „Spannen der Haut, besonders am Kopf. Verstärkter Speichelfluss und Schwindelgefühl. Unkontrolliertes Zittern der Muskulatur. Zuerst in den Beinen und dann in den Armen. Druck auf den Ohren.“
    Er hielt inne, weil er kaum noch in der Lage war, den Stift zu halten. Was geschah hier? Waren das die Auswirkungen der Elektrizität auf seinen Körper? Plötzlich ging ein Ruck durch den Boden und beißende Kälte drang auf ihn ein. Die Luft im Innern der Röhre kühlte sich schlagartig ab, und ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte, begannen Philemons Zähne zu klappern. Er sah seinen Atem kondensieren und wollte dieses Phänomen notieren, doch der Stift fiel ihm aus der steifgewordenen Hand. Schwerfällig ging er in die Knie und spähte dabei unbewusst durch den Schlitz an der Tür. Erschrocken bleib er hocken und starrte auf den Spalt. Täuschte er sich? Hatten die Millionen von Volt, die durch den Boden jagten, ihm das Gehirn vernebelt? Er näherte sich dem Spalt. Im selben Augenblick

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