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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Plante er dort die Übergabe von Pandora? Wenn ja, dann musste Ondragon das unbedingt verhindern und zugreifen, solange der Typ noch allein war!
    „Charlize, was ist los?“, fragte er ins Mikro und lief zu dem Hoteleingang hinüber. „Hast du die Kiste?“
    „Ja, Chef!“ Es knisterte und Charlizes Stimme war kurz weg. „… steht im Schrank. Kein sehr gutes Versteck, wenn du mich fragst. Aber ich muss zugeben, dass das Ding schwer zu verstecken ist. Sonst ist nichts im Zimmer zu finden, auch nicht über eine mögliche Identität des Typen. Es sieht aus, als sei er gar nicht hier gewesen. Das Bett ist unberührt.“
    „Öffne die Kiste! Ich habe den Kerl fast, wenn die beiden Sachen nicht in der Kiste sind, dann schnappe ich ihn mir. Aber vorher muss ich das wissen.“
    „Klar!“
    Ondragon betrat das Hotel, in dem Mr. Black verschwunden war, und sah sich vorsichtig um. Die Lobby war ziemlich klein. Spätestens jetzt würde er auffallen!
    „Verdammt, Charlie! Was dauert das so lange?“
    „Die Kiste ist leer!“
    „Und der Safe?“
    „Auch leer!“
    „ Fuck! “ Jetzt würde es kompliziert werden, dachte er und schob seine Hand in den Rucksack, wo sie im Verborgenen die Pistole umfasste.
    „Aber in der Kiste ist etwas anderes“, sagte Charlize in seinem Ohr.
    „Was denn?“
    „Kleidung. Verschiedene Sachen. Die hat der Typ wohl getragen.“ Ein längeres Rauschen übertönte ihre Worte. „…ein Zettel in der Hosentasche. Darauf ist eine Telefonnummer. 0033 und dann 1-7776969!“
    „Eine Nummer in Paris. Also gut, wenn du meinst, nichts übersehen zu haben, dann klemm dir die Kiste unter den Arm und verschwinde!“
    „Ja, Chef. Bis gleich!“ Er hörte seine Assistentin keuchen. Es klang überrascht.
    „Charlize?“
    Keine Antwort.
    „Charlize, melde dich!“
    Immer noch Stille am anderen Ende. War die Verbindung jetzt komplett zusammengebrochen? Eben war doch noch alles in Ordnung gewesen. Hektisch sondierte Ondragon die Lobby, während draußen auf der Straße lautstark ein Moped vorbeiknatterte. In dem kleinen Raum befand sich ein Tresen, eine fragend blickende Rezeptionistin, Stühle und der Gang zu den Fahrstühlen, aber kein Mr. Black. Scheiße!
    Er ging zu der Dame hinter dem Tresen und fragte sie, ob sie den Gast gesehen hätte, der kurz zuvor hereingekommen war. Sie schüttelte den Kopf und mit einem Mal überkam Ondragon das ungute Gefühl, dass hier etwas ganz fürchterlich schiefgegangen war. Wortlos machte er auf dem Absatz kehrt und rannte zurück zum Grand Marquise.

30. Kapitel

    24. Mai 2011 Fortaleza, Brasilien 14.20 Uhr

    Es hatte funktioniert, die Falle war zugeschnappt! Die schöne nipo-brasileira lag reglos hinter der Tür. Leicht außer Atem betrat Clandestin sein Zimmer und sah auf die Frau hinab. Ihre Augen starrten ins Leere. Schnell zog er sich Gummihandschuhe über und legte einen Finger an ihren warmen Hals. Ihr Puls ging langsam, aber regelmäßig. Gut. Er griff nach der Kiste, die neben der Frau lag, stellte sie aufs Bett und öffnete sie. Sie war der perfekte Köder gewesen, dachte er, während er die Kleidungsstücke rausholte und nach dem Zettel mit der Telefonnummer suchte. Er war weg. Vorsichtig tastete er die Frau ab und fand den Zettel in ihrer mit Pailletten besetzten Handtasche, in der sich auch noch eine andere Überraschung befand. Leise pfeifend zog er ein Springmesser heraus und ließ es aufschnappen. Mademoiselle war wehrhaft. Er warf das Messer in den Mülleiner und nahm den Zettel. Fein säuberlich zerriss er ihn in kleine Schnipsel und spülte sie im Bad das Klo herunter. Anschließend holte er einen kleinen Zerstäuber aus seiner Tasche und sprühte sämtliche Kleidungsstücke, die Handtasche und die Kiste ein. Er hatte gewusst, dass die Frau diese Sachen durchsuchen würde, und alles mit TTX versetzt. Tetrodotoxin war ein sehr wirksames Kontaktgift und vielseitig einsetzbar. In dieser schwachen Dosierung wirkte es binnen weniger Minuten und die Person war vollkommen bewegungsunfähig. Bei vollem Bewusstsein wohlgemerkt! Mit dem Spezialspray hatte er das Gift neutralisiert und konnte die Sachen nun getrost hier im Hotel zurücklassen.
    Versonnen betrachtete er das ebenmäßige Gesicht der Frau, ihre dunklen, ausdruckslosen Augen. Was sie wohl jetzt dachte? Ein leichtes Lächeln lag auf ihren rotgeschminkten Lippen. Sie sah aus, als liege sie auf einer Wiese und träume mit offenen Augen vor sich hin. Er strich ihr die Perücke vom Kopf und befreite

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