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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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ihr wundervoll glattes Haar von dem Haarnetz. Dann begann er sie zu fesseln.
    Sie waren selber schuld, dass er so reagieren musste. Sie hatten ihn in die Enge getrieben! Deshalb hatte er der Frau diese Falle gestellt. Sie hatte sein Versteck in der Favela auffliegen lassen, wie auch immer sie dahinter gekommen war. Wahrscheinlich hatte dieser kleine Brasilianer ihr dabei geholfen, mit dem sie vorher Kontakt gehabt hatte. Und nun lag sie hier. Gefesselt und geknebelt. Und er musste sich überlegen, was er mit ihr anstellte.
    „Soll ich dich töten?“, fragte er und sah ihr direkt in die Augen.
    Die Frau blieb regungslos. Natürlich. Obwohl sie ihn mit Sicherheit verstanden hatte. „Oder soll ich ein wenig Spaß mit dir haben?“ Mit genussvoller Miene ließ er seine Hand in ihren Ausschnitt gleiten und legte sie auf eine ihrer Brüste.
    „ Mon Dieu , auch nur eine faux ! Warum ist alles bloß immer nur falscher Schein?“ Enttäuscht zog er die Push-up-Einlage aus dem BH heraus. „Das passt zu deinem Charakter, Chérie . Aber du hast Glück, dass ich momentan Dringenderes zu tun habe. Deinen allzu beflissenen Partner auf Abstand halten, zum Beispiel! Er müsste übrigens bald hier auftauchen.“ Clandestin sprang auf und zog eine kleine Pistole aus einem Halfter an seiner Wade. „Damit schicke ich ihn über den Jordan, wenn er mir zu nahe kommt!“ Er sah auf sein Handy. Noch sieben Stunden, dann konnte er dieses verdammte Land endlich verlassen!
    Keine drei Minuten später hämmerte es gegen die Tür.
    Voilà , der Tanz ums goldene Kalb konnte beginnen.

31. Kapitel

    24. Mai 2011 Fortaleza, Brasilien 14.47 Uhr

    „Charlize! Mach auf!“ Ondragon hämmerte erneut gegen die Tür.
    „Ihre bezaubernde Partnerin kann Ihnen leider nicht öffnen!“, hörte er plötzlich eine männliche Stimme aus dem Zimmer dringen. Er steckte die Hand in den Rucksack und richtete die Waffe darin auf die Tür. Er könnte einfach abdrücken und durch das billige Furnierholz schießen. Aber vielleicht stand der Typ gar nicht hinter der Tür, oder schlimmer noch, er traf Charlize.
    „Wo ist sie? Was hast du mit ihr gemacht, du Arschloch?“, rief er.
    „Keine Sorge, sie ist hier bei mir. Ihr geht es gut, aber sie kann leider nicht sprechen – kleine Vorsichtsmaßnahme. Ich will schließlich nicht, dass sie das ganze Hotel zusammenschreit. Und das gleiche gilt auch für Sie. Verschwinden Sie von der Tür und machen Sie nicht solch einen Lärm! Wir wollen doch alle vernünftig sein, oder nicht? Gehen Sie runter in die Lobby oder von mir aus auf die Feuertreppe, aber gehen Sie! Sonst wird Ihr kleines Vögelchen hier nie wieder zwitschern. Rufen Sie mich auf meinem Handy an. Hier ist meine Nummer.“
    Ein Zettel wurde unter der Tür durchgeschoben. Ondragon hob ihn auf, warf einen letzten Blick auf die Tür und eilte zur Feuertreppe. Im Neonlicht des Treppenhauses wählte er hastig die Nummer und nach dem dritten Klingeln wurde das Gespräch angenommen.
    „ Bonjour et allô , Mr. O! Ach, wie schön sich das reimt.“
    „Woher wissen Sie, wer ich bin?“
    „Ach, das tut nichts zur Sache. Sagen wir, ich weiß, wie man an Informationen kommt. Reden wir doch lieber über Ihre Partnerin.“ Es raschelte am anderen Ende, so als ob der Kerl das Telefon von einer in die andere Hand verfrachtete. „Sie liegt hier hübsch verschnürt vor mir. Sie ist wirklich ein Prachtstück. Ich konnte mich kaum zurückhalten.“
    „Sie Scheiß–“
    „Na, na, na, wer wird denn da gleich ausfallend werden?“ Der Unbekannte gab ein schnalzendes Geräusch von sich. „Ich rate Ihnen, gut zuzuhören bei dem, was ich Ihnen jetzt erzählen werde, danach können Sie das Gespräch beenden und ihre unflätigen Worte benutzen. Wenn Sie sich beruhigt haben, dürfen Sie mich wieder anrufen und meinem Angebot zustimmen. Compris ?“
    Wollte der Typ ihn verarschen? Er sprach wie ein affektierter französischer Benimmlehrer. Aber genau das war das Stichwort, dachte Ondragon und freute sich insgeheim, dass er richtig getippt hatte. Mr. Black war kein Engländer. Seinem Akzent nach zu urteilen war er Franzose oder zumindest französischer Muttersprachler.
    „Was für ein Angebot soll das sein?“, fragte er durch die Tür.
    „Nun, das ist ganz simpel. So simpel, dass sogar Sie es verstehen, Mr. O!“
    Ondragon biss die Zähne aufeinander. Am liebsten hätte er das Zimmer gestürmt, Charlize aus den Händen dieses Bastards befreit und ihm den Schädel eingeschlagen.

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